"Mama, ich war´s nicht!"

Seit gestern ist es da, das kleine Mädchen.  Und ich habe ein Bild gesehen und kann nur sagen: „Junge, es hat Dein Gesicht. Hoffentlich verwächst sich das noch…..“
Der junge Vater ist also gestern zum zweiten Mal Vater geworden und wir ulkten die ganze Zeit herum…“Ich war´s nicht!“-„Ja, was denkst Du, Junge??? Ich erst recht nicht!“

Als ich ihn bei sich zuhause absetzte, meinte er nur:
„Naja, bei der ersten….da war ich mir ja unsicher, ob ich der  Vater bin. Aber das  ist jetzt echt egal, ich will das auch nicht wissen, ist meine Tochter. Aber die jetzt, die Neue, die werde ich abstreiten….“
„Jo, genau! Mit dem Gesicht! Wollteste als nächstes annen Bus laufen oder Flugzeugabsturz, damit das Ganze glaubwürdiger ist….“

Ob ich denn nicht mit in Krankenhaus könnte? Junge, du konntest das alleine machen, kannste auch alleine ins Zimmer gehen.
Ich habe ihn hingefahren und auf die Station gebracht….Altär…..Kinner inne Welt setzen, das geht, aber wenn´s dann um´s Angucken geht, dann ist alles wieder ganz anders.
Ob ich denn nicht mitkommen könnten. Nö. Man, die hat grad geworfen, nun lass die man mal. Ist noch genügend Zeit, das Ding kennen zu lernen.
Also: Ich mal wieder Omma. Jo, wieder vom eh-schon-Vater.

Medizin für Minimi

Am Anfang nach dem Urteil habe C. und ich viel gestritten. Richtig viel. Und er hat abends nur noch gezockt und ich nur noch geputzt.
Mini nahm derweil ihre Medizin und ich traute mich nicht, meine Beobachtungen auch nur anzudeuten, weil ich es einmal gemacht hatte und gesagt habe, das es weniger werde.
„Nein, das kann gar nicht sein!“ C. war sowas von überzeugt.
Aber Mini blinzelte weniger, hörte auf zu Lautieren und zu Schmatzen und wankte auch nicht mehr.
Irgendwann sprach ich mit ihrer Tagesmutter und wir verglichen unsere Beobachtungen. Schon während der ersten Woche machten wir weniger Striche auf die Liste, die wir führen sollen und ich hasse die wirklich. Bevor die Dosis verdoppelt wurde,  kamen manchmal Anfälle, die aber sofort wieder aufhörten
Jetzt, am Ende der zweiten Woche kann ich sagen: Ja, es sind wesentlich weniger. Sechs beobachtete, höchstens zehn. Ihre Augen sind wie geschwollen, ihr Stimme ist tiefer, sie quietscht nicht mehr so. Aber sonst ist sie einfach lieb, kuschelig und die Ängste, das sie völlig anders würde, sind erstmal unbegründet. Sie lernt einfrig. Und abends muss immer verhandelt werden, das sie ihre Medizin nimmt.
Aber wenn das alles weg ist, dann bekommt sie ihren Helm und das kleine blaue Fahrrad, das für sie in der Garage steht und das will sie unbedingt.

Die kennt halt Helga nicht!

Gestern abend wackele ich mit Olaf so durch die Gegend, als das Frauchen von der Schilddrüse mit Futtermittelallergie ihren Hund vor dem Schlafen noch einmal rauslässt. Tür auf und kurz auf die Wiese.
Klar, Welpe und schon stehen wir im Regen und labern. Ich versuche, heraus zu bekommen, welche Hundeschule eine Gute ist, nachdem ich nun festgestellt habe, das die Begleithundeprüfung aus Normalitäten besteht wie „Geh bei mir.“, „Leg Dich ab.“, „Warte.“ und „Sitz“.
Frauchen erzählt mir, das es ihrer Hündin ja überhaupt keinen Spaß gemacht hat dort bei der Begleithundeprüfung. Und das sie ihren Hund ja auspowert. Er komme zweimal am Tag raus und einmal davon spielen sie ja nur Ball, NUR, weil reines Spazierengehen ist dem Hund zu langweilig. Okay.
Wir kommen auf dieses und jenes, irgendwann kommt sie auf Höltys. Sie findet die ja Quälerei, sowas braucht man nicht, wenn man einen Hund auslastet.
Und ich dachte an Helga, eine der ersten Kampfhundmischlinge, die man der Behörde als Labrador-Mixe verkaufte, ihr erinnert Euch. Und an die drei Huskys in unserem Haushalt. Letztere waren nach 25 km neben dem Fahrrad erst richtig warm gelaufen und Helga, der Flummi-Hund hielt mit.
Ich meine, Huskys sind dazu gezüchtet worden, irgendwann in diesen in eigenen Trab zu verfallen, aber so ein Flummi-Hund?
Nach all diesen Vorträgen bin ich heute in den Baumarkt für die Tiere gefahren, habe mir eine ordentliche Leine gekauft, die gut in der Hand liegt und ein Halsband.
JETZT ist echt gut, ehrlich!

Montag

Auf der Arbeitsfläche stehen Kuchen. Ein Käsenkuchen mit Blaubeerfüllung und ein Rührkuchen, letzterer für die, die keinen Käsenkuchen mögen.
„Du hast Kuchen gebacken. Ist morgen ein besonderer Tag?“ will C. wissen.
„Ja, Montag.“ Ich finde, Montag ist ein prima Tag für Kuchen.
„Ja, das weiß ich, aber warum hast Du den Kuchen gebacken?“
„Weil Du zwei Quark mit aus dem Keller hoch gebracht hast.“
„Ich sollte doch einen mitbringen….“
„Ja, einen, für die Füllung der Ravioli morgen, aber wir haben das jetzt anders gemacht, die E und ich.“
„Ja, aber du hast ZWEI Kuchen gebacken…“
„Du ißt keinen Käsekuchen.“

Spaziergänge

Heute bin ich ans alte Kloster gefahren, in dem wir mal gewohnt haben.
Ich wollte einfach nicht den vielen guten Ratschlägen begegnen.

Morgens gehe ich immer im Waldstück am Ende der Strasse. Und ich habe dort schon den Unaussprechlichen, ein Hund, dessen Name so exquisit ist, das meine marignalen Fremdsprachenkenntnisse nicht für eine Wiederholung desselben reichen, Alfred, den viel zu hohen reinrassigen Cairnterrier,  die vierjährige Schilddrüsenüberfunktion mit Futtermittelallergie und die beiden Flat Coated Retriever kennen gelernt.
Langsam kommt ich mir mickerig vor und ich weiß jetzt, warum  C. einen „richtigen“ Hund haben wollte.
Ich erzählte C. von meinen Begegnungen im Park und als wir an der Ampel hielten, wies ich auf einen Hund, fürchterlich dünn, mit langem, hellbraunen Fell und arg hoch.
„Das ist die Schilddrüse mit Futtermittelallergie, die ein reinrassiger Retriever ist. Sie erinnert mich eher an eine Mischung aus Retriever und Windspiel, weil, wenn Du Dir die langen Haare wegdenkst, dann ist sie wie Hansemann´s ihr Windspiel.“
„Ach, mach Dir nichts draus. Die sagen eben immer nur den ersten Teil…“ tröstet mich C.
„Wie den ersten Teil?….Ach, den ersten Teil von der Mischung, meinst Du?“
„Ja.“
„Und was soll ich sagen, was Olaf ist?“ Ich denke kurz nach.“Ein Dessauer.“
„Ein Dessauer?“
„Japp. Neue Hunderasse. Dessauer.“
Auf die Frage, was er denn mal werden soll, habe ich im Park geantwortet, das es ein Hund werden solle, aber der Fragende fand das gar nicht lustig.

Der Besitzer der Schildrüse mit Futtelmittelallergie wollte von mir wissen, ob ich Olaf denn auch freilaufen lassen würde.
„Nee, ist ein Welpe.“
„Wir haben das ja gemacht. Dann bindet sich der Hund besser an den Herren. Und wir haben uns dann auch hinter einem Baum versteckt, wenn sie nicht hinterher kam…“
Ich gucke mich um.
Oberhalb vom dem Waldstückchen ist eine vielbefahrene Strasse, drunter eine Ausfallstrasse, rechts vom Waldstück ist eine Strasse, links davon ist eine Strasse…..Ich denke kurz nach…..“Näh!“ sage ich. „Das mache ich hier garantiert nicht. Ist ein Welpe.“ Und da, wo ich die letzten Jahre vor diesem Leben hier unterwegs war, da hat man Welpen in der Feldmark von der Leine abgemacht, wenn das weit ab war von befahrenen Strassen, aber doch nicht in der Stadt, zwischen zwei Verkehrsadern…Dann hätte man sich doch gar keinen Hund holen brauchen.

Kinderneurologie

Ich bin stark. Ich bin groß, ich bin stark. Ich weiß ja, worum es geht. Jo. Das erzähl ich ab heute wem anders!
Vor der Fahrt mit Minimi zum Neurologen erstmal noch die Bescheinigung für Olaf abgeholt. Die Bescheinung sagt, das ich durchgehend zehn Jahre zwei Hunde hatte, den Landkreis davor wollte ich nicht auch noch aufsuchen, die eine reicht.
Und dann hier alle ins Auto.
C. fährt wie ne Sau, weil wir kommen zu spät, aber wir waren zu früh. Das EEG wurde gemacht und wir hinterher zum Doc rein. Ein netter Grauhaariger, mit offenem Blick.
Fassen wir es mal kurz zusammen.:Es durfte nur einer von uns mit zum EEG und ich bin raus zu groß E.. Und obwohl man weder die Schädel- noch die Bauchdecke meines Kindes geöffnet hat, waren es welche von den zwanzig Minuten, die in die Rubrik „Längste zwanzig Minuten des Lebens“ gehören. Dann, wie schon gesagt das Gespräch.
C. hatte rote Augen, und obwohl wir es wußten,  habe ich um Fassung gerungen und kurzfristig verloren. Es ist genetisch veranlagt, haben wir also eins A vererbt. 80 % der Kinder können geheilt werden, widerum 80% dieser Kinder bekommen im Erwachsenen-Alter Epilepsien, „die richtigen mit Zuckungen, die man so kennt“. C. fühlte sich offentsichtlich schuldig, weil er als Kind zwei Fieberkrämpfe gehabt hat und ich mich, weil ich den Mist rezessiv vererbt habe.
Wir sollte schätzen, wieviele dieser Anfälle Minimi habe in einer Stunde.
C. sagte, er meine, es wären drei.
Mir erschien das zu wenig und ich sagte, so zwischen fünf und zehn.
In den zwanzig Minuten des EEG´s hatte sie fünf, das macht alle vier Minuten einer. C. sagte später im Auto, ich solle mir das mal ausrechnen, was dass pro Tag sind. 360, wenn man von regelmässigen Anfällen ausgeht. Aber in der Situation habe ich die halbe Strecke gebraucht, bis mir überhaupt aufgegangen ist, wie man das rechnen könne und solle.
Doch zurück zum Arztgespräch.
Und C. wollte das nochmal mit den prozentualen Ergebnissen wissen und ich fragte mich, ob er jetzt im Kopf die Wahrscheinlichkeiten ausrechnet und selbst immer dachte, das eine Heilungschance von zehn Prozent bei Leukämie bei über 70jährigen als gering einzuschätzen ist, dann doch auch eine Wahrscheinlichkeit von zehn Prozent, das es nicht geheilt werden kann, auch gering sei. Und fragte mich immer, wie den 80% und 10%  einhundert Prozent ergeben können und es dauerte noch die ganze Rückfahrt und auch Stunden hier, bis mir auffiel, das ich dauernd prozentuale Ergebnisse  von verschiedenen Krankheiten durcheinander schmiß.
Und weil C. sich im Gespräch so festbiss in der Gruppe derer, die es nicht schaffen und der er den Arzt auch nach der Wahrscheinlichkeit fragte, in welche dieser Gruppen Minimi falle und der so zauberhaft sagte, das er das nicht sagen könne, weil wir hier von einem Menschen reden und da könne man keine mathematischen Beweise führen, sagte ich:
„Hör auf, C.. Wir setzen uns jetzt nicht mit dem Misslingen auseinander. Wenn die Medikamente nicht wirken und alles eintritt, was schiefgehen kann, DANN setzen wir uns damit auseinander. Denn dann ist es da und man hätte es sowieso nicht verhindern können.“
Ich war verwundert, das der Arzt mir zustimmte.
Wir haben dann ein Rezept bekommen für ein Medikament , das es nur in viertel-Liter-Flaschen gibt und einen neuen Termin in sechs Wochen.
Ich hätte C. so gerne geschüttelt. Wirklich gerne geschüttelt, weil ich an meine Arbeitskollegin dachte, deren Sohn Authist ist.
Und das bleibt immer so und er hat auf seine eigene Weise Lebensfreude. Und wenn es für ihn wichtig ist, seine Legos nach Farbe zu sortieren und er sich damit wohlfühlt, dann ist es doch gut und in Ordnung. Und nur weil C. oder ich da andere Prioritäten haben, hat weder der Sohn meiner Arbeitskollegin noch Mini weniger Lebensqualität.
Und wenn sie zwar diese kindlichen Absencen endlich los wird und dann doch zu den 20 % gehört, die diese „wie man sie kennt, mit Zuckungen und Hinfallen“-Epilepsie  bekommtn, dann heißt das doch nicht, das sie nicht auch noch irgendwo Freude erleben kann, Spaß haben kann im Leben….
Ich habe es C. nicht gesagt.  Mein fucking Daueroptimismus hatte mir in dieser Sache einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch wenn man sowas sieht, es einordnen kann, dann ist es was anderes, wenn es jemand amtlich macht.
Dieser Termin hier ist so quasi wie ein Blitzerfoto. Da kannste nix mehr verdrängen, wegschieben leugnen, vor Dich hin hoffen, das es nicht so ist, wie es aussieht. Ab jetzt haben die „kann“´s eine ganz andere Bedeutung.
Ich habe im Auto drüber nachgedacht. „Das kann sich verwachsen.“.
Toller Satz. Beinhaltet, das es sich auch nicht verwachsen kann, aber man nimmt den so gern als:
„Datt geht wech.“
Und wenn man dann begreift, wie man eigentlich zu hört….das man nur hört, was man hören möchte und damit dann mal endlich aufhört, dann hat man ´ne Grundlage, auf der man weitermachen kann.

Arbeit ist klasse!

Sowas von Klasse! Ich muss jetzt in der Spätschicht-Woche jeden Tag um elf im Zug sitzen und bin abends um halb zwölf wieder zuhause.
Und ich muss das, weil andere mit einem 35 Stunden -Arbeitsvertrag ja 54 Stunden arbeiten und ICH habe ja das Previleg , nur jedes zweite Wochenende arbeiten zu müssen und sogar ein Schichtschema.
Wow, geht es mir gut!
Und andere haben viel mehr Überstunden und deshalb muss  ich jetzt mehr arbeiten wegen der Gerechtigkeit und wegen dem Betriebsrat.

So.

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Ich bin geliefert. Bin ich echt.
Nee, nicht weil Olaf mal eben Lucy jagt, wenn sie ihn anfaucht. Treppen sind noch nicht so seins, also ist sie zack weg.
Lutz jagt er nicht, die findet er toll.
Auf dem Bild pennt er grad. Er hat Minis Zelt annektiert. Und die ist nicht mal sauer.
Okay, alles meine Skripte sind angefressen, aber: Selber Schuld, wenn man die unten lagert.
Aber damit kann  man ja noch leben.
Ich bin jan un schon erstaunt, das dieser kleine Hund nicht reinlullert. Ich meine, ich bin froh. Wer wäre das nicht. ABER: Dieser Hund geht auf´s Katzenklo. Was´n das für´ne Nummer?
PS: Ich habe grade mal gegoogelt, weil ich gerne wissen wollte, ob es was verhaltensphysiologisches gibt oder….
Da finde ich lauter Beiträge, in denen die Leute genau das, was Olaf macht, ihrem Hund beibringen wollen.
Was´n das für ´ne Nummer? Das doch ein Hund und keine Katze.

Olaf

Tja, wie das Leben so spielt, ich hab mich an den Herrn Peavy seinen Rat gehalten und einen Mops geholt. Eine Freundin hatte mir noch einen Link per Mail geschickt, der zu einer Anzeige führte,  in der jemand Schäferhund – Labrador-Mixe zu Kauf anbot, aber da hatte ich beim Stöbern in ebay-Kelinanzeigen schon Olaf entdeckt.
Ich schrieb meiner Freundin, das ich weder Schäferhunde noch Labradore leiden können und den Link zu Olaf, der Labrador -Schäferhund-Mix angepriesen wurde.
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Olaf sollte lt dem ersten Telefonat 9 Wochen alt sein und eben Labrador-Schäferhund.
Ich bin dann mit A. und E. dort hingefahren. 140 km eine Strecke in ein kleines Kaff bei Dessau. Wir haben die versteckte Strasse auch gefunden und standen vor einem grün bespannten, undurchsichtigen Zaun und wurden schon von zwei Frauen erwartet.
Auf einem nagelneuen Hof lief ein einzelner dicker Welpe herum, nämlich Olaf. Ich stellte mich ordnungsgemäß vor, aber wie schon am Telefon sagte mir keine der Damen ihren Namen.
Dafür erfuhr ich dann, das ich die Mutter nicht sehen könne, weil die immer so ein Theater mache. Und das die ältere der beiden Frauen ja gerne  selber einen behalten hätte von diesen Welpen, sie habe zwei Labrador-Rüden, aber die würden keinen dritten akzeptieren. Mir wurde dann erklärt, das die Anzeige ja so nicht stimme, weil Olaf kein Schäferhund-Labrador-Mix sei, sondern ein Schäferhund -Pointer-Mix. Es kam so nebenbei heraus, weil die jüngere der beiden auf ihrem Smartphone Fotos der Eltern suchte. Sie meinte, es sei ja auch egal, weil die sähen ja eh aus wie Labrador-Schäfermixe….Und sie habe das halt reingeschrieben, damit sich nicht noch mal die meldeten, die sich bei der ersten Anzeige schon mal gemeldet hatten. Da waren wohl Käufer wieder abgesprungen.
Naja. Ich bezahlte. Als wir gehen wollten, bekamen wir einen Pedigree-Futtersack und eine gelbe Dose und eine Welpenfibel in einer Lidl-Einkaufstüte. Ich habe es mitgenommen, ich wollte nicht unhöflich sein. Man erklärte mir, es sei noch ein Mädel übrig, aber ich sagte nur, das ich das erste Mal seit acht Jahren einen Welpen ohne die Hilfe eines Altrüden großbringe und das muss erstmal gemacht sein. Ich fragte, ob er einen Namen habe. Nee, hat er nicht. Die ältere der beiden meinte, sie hätten ihn Bruno genannt, aber er höre klar nicht darauf. Also wieder sowas wie bei Lutz.
Sie seien am 4.7. geboren, ich solle mir diesen Termin merken.
Wir sind ins Auto. Groß E. mit dem noch namenlosen Olaf auf der Rückbank. Und fuhren, irgendwie verwirrt durch das ganze Ereignis.
„Ey, A.?“
Er saß auf dem Beifahrersitz. „Was´n?“
„Die hat doch gesagt, der ist am 4.7. geboren, oder?“
„Ja, hat die.“
„Dann wird der ja erst acht Wochen alt!“
Wir sind nach Hause und als erstes in so einen Zoofachmarkt hier vor Ort.
Ich habe alles gekauft. Auch Welpenmilch. Ich glaub mal so gar nix mehr. So. Und den Kram aus den gelben Verpackungen kriegt er auch nicht und er fällt nicht durch und futtert.

So. Olaf und ich versuchen das mit der Leine. Einfach ist anders. Autos machen ihm Angst, Busse, Harleys und an letzterem müssen wir echt arbeiten.
Heute mittag bin ich in das nahegelgene Waldstückchen. Auf meiner To-Do-Liste stehen jetzt Klamotten für Zuhause ganz neu. Meine Klamotten für Zuhause haben Dan-Clorix-Flecken, sind ausgewaschen und zu groß….Bei den anderen Frauen und es waren ausschließlich Frauen mit kleinen Hunden unterwegs…..
Eine davon erklärte mir einiges zu Hunden. Sie hat ja Welpenschule gemacht, so 10 Stunden und das war ja echt gut, und da habe sie ja gehört, das so ein Geschirr ja für junge Hunde nix is, weil die dann eine verbogene Wirbelsäule bekommen.
Was machen die Leute denn mit so einem blöden Geschirr?? Es als Griff benutzen?
Sie erklärte mir weiter, weil man ja dran ziehe.
Während dessen lief ihr Hund einfach immer weiter, wahrscheinlich einfach schon mal nach Hause.
Nun habe ich ein schlechtes Gewissen. Hatte ich mich doch gegen das rosane Halband mit Straßsteinchen für ein Geschirr entschieden, denke ich….das hätt ich wohl doch mal lassen soll mit dem Geschirr. Sehe ich doch die Leine als die Hand, die ich normalerweise Mini reiche oder auch aufzwinge, wenn ich mit ihr an der Strasse laufe.
C. ist nicht so begeistert von Olaf. Weil das ja kein Rassehund sei, sagt er.  Er hat ja noch weniger Ahnung als ich. Olaf ist klar ein Rassehund: Olaf ist eine Dessauer Wackelspracke mit nem Stammbaum bis zur Arche Noah, ist doch klar. Ist nur vergessen worden, aufzuschreiben. So nämlich. Und wenn Olaf nicht mit in sein Zimmer darf, dann schlaf ich auch im Wintergarten….