C. kann es nicht lassen. Gestern kommt er in die Küche, als ich gerade Mortadelle mit ohne Zusatzstoffe auf Brote batsche, mit Butter, ohne Butter, die getoasteten kühlen noch auf der einen Brotdose aus…und sie dann in Frischhaltefolie verpackt in die Brotdosen batsche.
„Warum machst du das?“ will er wissen.
„Warum fragst du mich das schon wieder?“ Ich bin sowas leid.
„Na, du machst das nicht gern. Es erfüllt Dich nicht.“
Mal ehrlich, geneigter Leser, wie soll einen sowas erfüllen? Ein Kilo Gemüse pro Abend putzen und klein schneiden. Seh ich aus, wie wenn ich einen Haushaltsfetisch hätte? Ooooh, rohes Gemüse….jaaaaaa. Ich schütte auch keine Glückshormone beim Butter aufs Brot streichen aus, will einfach nix werden.
„Ja und?“ Ich suche nach irgendeiner Erklärung, mit der er endlich Ruhe gibt und aus meiner Küche verschwindet.
„Wir sind Pflege-Eltern“, sage ich.
„Und was hat das damit zu tun?“
„Wir stehen unter Beobachtung…“
„Und das macht dir Angst? Gerade dir??“
„Nee. Ach menno…“ Die Dosen sind im Kühlschrank verstaut.
Ich gehe ins Esszimmer und muss den Tisch auf normal mit Decke und Blumen noch eindecken.
„Hör doch auf, C., die Kinder freuen sich dran.“ Es nervt.
„Ja, tun sie.“ C. kann nur zustimmen.
„Und wenn Groß E. ihre Freude hat, weil ihre Freundinnen was aus der blöden Dose haben wollen jeden Tag, dann ist das doch gut….“ Sie hat so eine eigene offene Art, wenn sie sagt: „Kann heute mal wer bei mir schlafen, ich muss mal angeben!“ (Der Satz kam, als sie das neue Bett bekommen hat.).
„Und klein E. freut sich immer so an den Brotdosen-Inhalten. Die mag das.“
Er guckt, ich gucke.
„Mal ehrlich, wem macht das Spaß, jeden 45 Minuten mit Brot und Butter zu verbringen…“
„Du brauchst gar nicht 45 Minuten!“ C. triumphiert. Aber nur so lange, bis ich den Kühlschrank aufmache, auf die neun Gemüsedosen deute und sage:
„Das Gemüse ist doch schon vorgeschnitten und steht hier!“
„Wann hast du das denn gemacht?“
„Bevor Du in die Küche gekommen bist.“
„Gesund muss es also auch noch sein.“
Klar, wenn schonn, denn schonn….