Antwort auf Anruf aus der Hauptschule

Sehr geehrte Frau R.,

gern können Sie die von Ihnen sichergestellte Substanz aus den Taschen von D. dem Ihnen privat bekannten Polizisten zur Überprüfung geben; wenn er der Meinung ist, er muss Fussel aus Taschen ins Labor schicken, dann soll er das tun.

D. hat mir erklärt, das er der Einzige gewesen sei, der aufgefordert worden war, seine Taschen zu lehren, obwohl dort einige in Gruppe standen. Wenn er dieser Aufforderung nicht Folge leiste, werde man die Polizei holen. Ich habe ihm gesagt, dass man, wenn man nichts zu verbergen hat, sogar darum bittet.
Sind Sie wirklich der Meinung, jemand habe Drogen lose in der Tasche und laufe damit rum? Auch der Ihnen bekannte Polizist wird Ihnen tatsächliche Umstände des Drogenhandels erklären können. Und vielleicht sogar mal eine Schulung zur Senbsibilisierung mit Anschauungstücken.

Hier die Telefonnummer unseres Rechtsanwaltes: 0551/XXXXXX, Rechtsanwalt in Göttingen.
Er wird Ihnen sicherlich sagen können, wie fragwürdig eine solche Aktion ist und wieviel Beweiskraft Fussel und von nicht berechtigten Menschen sichergestellte Beweisstücke haben.

Damit ist die Sache insoweit für mich vom Tisch, außer dem Umstand, dass ich erwarte, das Sie mich anrufen, wenn Sie noch einmal D. Taschen kontrollieren wollen. Dann wird gewartet, bis ich da bin.  Und dem Tipp-Geber können Sie gern etwas von mir ausrichten: Unsere Welt ist leider voll von solchen Idioten. Und mit sowas scherzt man nicht!

Mit freundlichen Grüßen,

Gymnasium Teil 2

Freitag nun hatte mir Salines Mutter SMSen geschickt, weil meine Tochter  ja kein Einsehen zeige und ihre Tochter daran gehindert habe, sich vor die Klasse zu stellen und zu entschuldigen und Besserung zu geloben. So gehe es ja nicht.

Ich habe ihr darauf zurück geschrieben, das ich froh bin, das sich ihre Tochter, die am Tag vorher ohne Wissen ihrer Mutter in mein Haus gekommen war, sich in Gegenwart eines Besuchers geäußert habe. Und dass ihre Tochter am Vortag darauf hingewiesen worden, dass das Telefon morgens während der Schule nicht zu benutzen sei. Im Übrigen teilte ich ihr mit, das ich die Schulleitung informiert habe, was ich auch getan habe, und man sich um das Problem „Klein E.“ kümmere und bis dahin müssten da alle durch.

Ja, ich hatte in der Schule angerufen und gefragt, ob ich E. abholen soll. Sollte ich nicht.

Nun heute mussten Marlene und E. zum Streitschlichter. Sonst sind das immer Schüler, aber in diesem Fall war es eine Lehrerin.

Marlene hatte eine Prellung am Fuß. Dann schubste sie E., nachdem sie von Marlene gekniffen worden war, und dann war die Prellung schlimmer und Marlene brauchte Krücken.

E. hat sich entschuldigt und Marlene musste versprechen, nicht mehr gegen E. zu hetzen.

Hachja.

Saline war nicht in der Schule.

Schule und Kinder

Als ich Kind war, war klar: DIE macht Gymnasium.

Die ist ja sowas von faul, aber sowas von intelligent. DIE macht Gymnasium. Das ging die ganze Zeit in der Grundschule so.

„Was willste denn mal werden?“ Diese Frage kennt jeder von uns. Und wer nur einfach „Groß!“ antwortete, galt als frech und so suchte man sich irgendeinen Beruf vor dem sonntäglichen Kaffeetrinken bei Omma aus.

„Was willste denn mal werden?“ wurde man da von den alten Frauen, strickend und häkelnd, gefragt.

„Hach, sie kann ja so gut mit Tieren…“ kam dann von mütterlicher Seite.

„Weiß ich nicht.“ kam dann vom Kind

„Na, wennse so gut mit Tieren kann, dann kannse ja Tierarzt…“

Bauer sollte unsereins nicht werden, das waren die Alten schon über Generationen hinweg und fanden das wohl keinen guten Beruf.

Gut, wird ’se Tierarzt. Immerhin hatte sie ja eine Schildkröte. Wenn man mit Schildkröten kann, kann man mit Tieren….

Also war klar: Gymnasium.

Und weil nun ich auf Gymnasium, musste mein Cousin auch.  Man musste ja mithalten in einer Welt aus Schwab-Polyester-Fohlen-Mänteln und schokobraunen Mercedessen bei Becksbier und Würstchen.

Mein Cousin hat gelitten. Und kaum hatte sich meine Tante von der Brücke bei Bokenem gesprungen, verließ er die Schule und ging zur Polizei. Wollte er schon immer hin. Und auch das zeigt, jedes Schlimme hat auch immer was Gutes.

Ich machte weiter. Die is ja klug, die muss ja studieren.

Wenn man als Kind so ein dickes Ding in rosa wie ich war, hatte man beim Kuchen essen viel Zeit, den anderen zu zu hören und sie zu beobachten. Der Mund war ja voll. Da konnte man nix sagen.

Und früh wurde klar, was dieses „Mein Kind soll es mal besser haben als ich.“ für Auswirkungen hatte. Mich ließ das Gefühl nicht los, das da jemand die Träume seiner Eltern erfüllen sollte.

Während der ganzen Zeit auf einem Gymnasium in der Kleinstadt, in der ich groß geworden bin, fühlte ich mich fremd und fehl am Platze. Nein, ich habe keine Vokabeln gelernt, es sei denn, die Klassenarbeit stand an, dann habe ich zwei Tage vorher die Vokabeln des ersten Lehrbuches und die bis dahin, wo wir waren, aus dem zweiten Lehrbuch gelernt. Wozu sollte man etwas auswendig lernen, wenn man doch  wußte, wo es zu finden war? Das reichte immer für ne vier, manchmal auch für ne drei. Je nach dem. Nach was eigentlich?

Die Geschichten in den Deutschbüchern, die wir besprechen mussten, fand ich doof. Ich habe,nachdem ich ziemlich schnell über Bille und Zottel raus war, die Büchersammlung meiner Mutter durchgelesen. Bücher von Jaque Costeau fand ich doof. Da waren nur die Bilder schön, aber  Bücher von Robert Kennedy fand ich klasse, und Shakespeare aus der Stadtbibliothek, die auch Brecht auf Lager hatte. Kommt nicht so gut mit 12, 13, 14.

Herr Weißensee, unser Physiklehrer ,sagte klar im Unterricht: „Das ist nicht für die Damen in der letzten Bank, die brauchen das nicht.“ und sowas nimmt man gern. Also war ich in Physik eine Niete. Vier reicht.

Chemie fand ich doof und als Uta neben mir nicht weiter kam mit ihrem Spickzettel, habe ich ihr die Antwort aus dem Buch auf meinem Schoß abgeschrieben und gegeben. Und bin dann zuhause in irgendwelchen Büchern aus den Regalen der Bibliothek verschwunden.

In Mathematik war ich eh immer eine Niete. Da war ich mit ner fünf zufrieden, aber ich konnte keinen Lehrer wirklich überzeugen, das ich diese Sache mit den Arbeiten lassen kann, weil wir könnten die Note vorher festlegen. Kommt eh nix bei raus. Also habe ich die Stunden sinnvoll genutzt und habe die Latein und Englisch-Hausaufgaben gemacht.

Musik war auch nicht meins, beim Chorsingen war ich kläglich gescheitert. Kein Taktgefühl. Wie im richtigen Leben, jeder Fettnapf ist meins.

Später habe ich dann bei dem zwar in zwei Chören gesungen, aber macht ja nix.

Sport musste ich über Jahre nicht machen, weil ich eine Blockwirbelbildung im Genick hatte, eigentlich verwächst sie sich nicht, aber meine angeblich schon. Jedenfalls hatte ich die, was sich rausstellte, als das Mädchen in Rosa mit Kuchen im Bauch bei einer Rolle rückwärts erbärmlich scheiterte und dann in der Englischarbeit eine sechs schrieb, sie konnte den Kopf nicht mehr bewegen und durfte auch nicht nach Hause. Das war das einzige Mal, das meine Mutter in der Schule aufgeschlagen ist mit dem Attest vom Krankenhaus und mir mit Halskrause im Schlepptau.

Kunst war ich nicht so. Mein Kunstlehrer erklärte mir, ich könne eh nicht malen und in den höheren Stufen kam moderne Kunst dran und da lernte ich: schmeiss allen Müll zusammen, gib ne gute Begründung und zack , haste 15 Punkte.

Und Uta lernte und lernte und lernte. Und ich las Bücher, besuchte von meinem Taschengeld unser Museum und die Kirchen und alles, was man sich angucken kann, und Uta lernte und lernte und war jetzt nicht so der Oberburner in der Schule.

Ich kann mich anne Mathestunde erinnern, da hatten wir irgendwas mit Bruchkürzereien. Und sie häckselte die ganzen Zahlen in den Taschenrechner und das war mir zu blöd, weil, das dauerte mir zu lange. ich war im Kopp schneller. Nein, ich habe nicht erster geschrien. Sondern nur voll asselich gefragt: „Biste fertig?“

Meine Mutter hat es mit allem probiert. Wirklich allem. Von den Ohrfeigen flogen meine Brillen durch den Flur, mit Hausarrest und sechs Wochen kein Fernsehen über die ganzen Sommerferien, mit gut zu reden und Versprechungen, was ich alles bekomme, wenn…, kein Taschengeld,wirklich alles.Nix. Es war nix zu wollen.

Ich kann nicht erklären, warum ich die alle nicht ernst genommen habe. Ich nehme die auch heute noch nicht ernst. Und als ich vor vielen Jahren mal meinen Mitschülern auf nem Klassentreffen begegnet bin, da war es immer noch da, dieses komische Gefühl und der bittere Geschmack im Mund und ernst nehmen mit ihren Berichten ihrer Großartigkeit konnte ich die wieder nicht. Ich war nur froh, das ich da weg war, das war alles so unwirklich.

Und auch heute ist es noch so: Dinge, die mich interessieren, die sind sofort im Kopf. Dinge, die ich langweilig finde, Ladies, mim Auswendiglernen hab ich ’s nicht so. Ich muss es verstehen. Dann ist gut. Aber mit „isso“ und ab in den Kopf, geht nicht.

Ich weiß nicht, wie Eure Schulzeit war. Aber ich weiß, dass es sinnlos ist, aus einem Menschen einen anderen machen zu wollen als der, der er ist. Und ich habe mir nie Gedanken gemacht, was aus meinen Kindern anderes wird als „Groß und glücklich.“. Vielleicht ist das auch der Fehler, aber ich habe  durch meine Schulerfahrung begriffen, das Kindheit und Schulzeit nicht so einen komischen Geschmack im Mund und ein seltsames Gefühl im Bauch haben müssen. Kindheit gibt es nur eine, Schulen ganz viele.

Weihnachten

ist jetzt bei uns nicht so. Schmeckt dieses Jahr irgendwie fade und mehr als die Hälfte der Dekoration fehlt.

Das hier war schon vorher fertig:DSC_1751

interaktive Fensterdekoration. Wenn man’s zu zieht, sind die Sterne rot hinterlegt.

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Adventskranz. Doch, isser. Die roten Kugeln sind von vor drei Jahre, die Mega-Zimstange mit Gärtnerbast vom letzten Jahr und dieses Deko-Pseudokuchentellerding ist neu. Wir brennen solche Kränze immer nicht nieder. Und da kamen mir Teelichter gelegen. Was nicht gebraucht ist, geht in den Vorrat zurück.

Und C.’s Büroschmuck. Auch schon Jahre alt, aber wieder bei Lidl und Rewe und was weiß ich. Neu befüllt, aber durch vier Tage Abwesenheit musste es noch mal neu gemacht werden, der Weihnachstern war tot. Und C. weigerte sich, es noch einmal mit ins Büro zu nehmen, weil das da kaputt gehe.

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Den Korb mit Zweigen und Gedöns von vor der Tür habe ich eingsammelt, der liegt noch als Puzzle, weil der Wind in der Nacht zu Sonntag das die Einfahrt hoch und runter und wieder hoch geschleudert hat.

Kinder in der Küche …

Quelle: Kinder in der Küche …

Ich möchte diesen Artikel einfach mal teilen, obwohl er mich arg nachdenklich macht, nein, er lässt mich eher grübeln.

Ich koche nicht gern. Wirklich nicht. Aber wenn man bei Penny ein Billigbrot kaufen kann, das nicht essbar ist, weil es irgendwie nach Holz schmeckt, oder gerne Soße hat, oder Kuchen. Oder auch Torte, wobei schon Käsekuchen und Apfelkuchen eine Kunst zu sein scheint.

Ich bin eine Generation, die mit den ersten Fertiggerichten und Backmischungen groß geworden ist. Aber schon als Kind habe ich mich gewundert, was denn daran besser sein soll, einen Beutel aufzureißen und noch Ei und manchmal auch Milch dazu zu schütten, um dann einen Teig zusammen zu rühren.

Ich habe meine Mutter gefragt. Sie sagte, es würde Zeit sparen. Aha. Mehl und Zucker abzuwiegen, Backpulver aufzureißen und reinzuschütten, ggf noch Speisestärke, mal ehrlich, das dauert doch nicht Stunden. Meine Mutter hat ohne meinen Einspruch ziemlich schnell gemerkt, das es Quatsch war, Kuchen in solchen Pappkartons zu kaufen, weil man beim Marmorkuchen ja doch noch das Kakaotütchen aufreißen musste und reinschütten.

Ich bin die Generation der Tütensuppe. Heiße Tasse. Fand ich als Kind schon eklig.  Oder Hühnersuppe aus der Tüte. Markklößchensuppe, bei der die Klößchen innen drin immer noch den einen harten Kern hatten.

Also, ich bin damit groß geworden. Und auch mit ganz vielen Sachen, die eben nicht aus Tüte kamen. Aber ich konnte eine Entwicklung verfolgen, bei der in den Rezepten immer mehr Fertigprodukte Einzug in die Rezepte fanden. Käsekuchen wurde mit Puddingpulver Sorte Vanille gebunden. Etwas Ekligeres gibt es gar nicht, weil dieser widerlichen konzentrierte Vanillegeschmack… Zitronenkuchen hatte Zitronenaroma aus dem Glasfläschchen und es fehlte diese frische Säure, die das Backwerk so einzigartig macht.

Brot vom Bäcker bekam keine wirklich harte Rinde mehr, aber der Leib trocknete einfach nur aus, wurde zu einem geschmacklosen Fusselkram im Mund, wenn es ein paar Tage lag. Da half auch kein Toasten.

So. Und mir entzieht sich jedes Verständnis, warum man Milchreis und Gries aus der Tüte machen soll, wenn doch die Kochzeit genauso lang ist wie beim Selbermachen. Zumal das für eine Familie wie die meine wesentlich teurer ist.

Weil ich aber nicht gern koche, müssen alle helfen. Zuarbeiten, Gemüse putzen, rühren, wenn die Waschmaschine fertig ist und ich Wäsche aufhängen muss. Warum soll ich eine Bolognaise aus der Tüte nehmen, wenn ich doch genauso lange am Herd stehe, aber keine einzige Tomate drin finde? Mal ehrlich, gehackte oder passierte Tomaten, deren Preise sind Peanuts.

Und Groß E. hat sich dauernd fertige Suppen gekauft und gemacht. Nicht nur, das das Zeugs stinkt, nein, sie ist aufgegangen wie ein Hefekloß. Es hat eine Weile gedauert, bis sie den Zusammenhang zwischen Zusatzstoffen in solchen Sachen verstanden hat, aber jetzt lässt sie solches Zeugs seit drei Wochen weg und hat drei Kilo abgenommen. Ansonsten kann sie essen, was sie will. Quark  mit Marmelade, gekochten Pudding, Sahnesossen, völlig egal. Und sie nimmt dennoch ab.

Gläschen. Für Kinder. Auch so ne Sache. Meine fanden das wohl nicht so gut und ich konnte das sehr gut verstehen. Wenn Fleisch drin war, hatte man das Gefühl, das mit der Breimasse Sand in den Mund kam und Spinat aus dem Glas schmeckte wie aufgekochte Trockenkräuter.  Wie soll man sowas essen? Linsensuppe, Sahnehering, Kohlsuppe, Leberwurstbrot, gefüllte Paprika, das waren bei uns beliebte Kinderessen. Und vor allem Kartoffeln. Richtige.

Und wenn das mit dem Stillen nicht ging, meist zeitlich, dann gab es Halbmilch.

Problem bei meiner Kocherei ist nur folgende: Sohn ruft mich an wegen des Rezeptes für süsses Brot.

Rezept: Naja, ein Kilo Mehl, je nachdem, wie locker du das haben willst, ein oder zwei Würfel Hefe, die in der Tüte ist nur der Müll, der bei der Hefeproduktion übrig bleibt und taugt nicht,  und dann soviel Zucker. Dann wird es süss. Genau, hat keiner meine Hand gesehen. Ist genauso bei  den Suppen, eigentlich bei allem.

Ich bin heute aufgefordert worden,

öfter mal zu sagen, dass ich meine Kinder nicht für Engel halte. Ähm, warum muss ich etwas erklären, was normal ist? Weder haben meine Kinder Flügel, noch spielt irgendeins Harfe.

Ob ich meine Kinder auch richtig sehe, war die Frage. Weil sie anderer Leute Kinder völlig anders in Schulen verhalten. Aha.

Ich bin dann in mich gegangen und habe mich gefragt, woher ich die Sicherheit nehme, meine Kinder zu kennen. Erstmal, weil es mir meine großen Kinder bestätigt haben, und zweitens haben drei Gerichte mir ein alleiniges Sorgerecht zugesprochen nach vorheriger Überprüfung durch Jugendämter. Japp, Gerichte in verschiedenen Bereichen des Landes. Zweitens habe ich fünf Jahre anfangs dreimal wöchtentliche Überwachung, später einmal wöchentliche Überwachung Inhouse durch das Jugendamt gehabt. Sozialpädagogische Familienhilfe und die möchte ich nicht missen.

Die hat mir nämlich beigebracht, dass ich sehr genau weiß, was geht, weil insbesondere Lehrer gern bei ihr vom Leder gezogen haben.  Z.B. mit der Frage, wie man denn noch ein zehntes Kind bekommen könne. Okay, ich war nicht strategisch wertvoll, als ich der betreffenden Lehrerin erklärte, ich könne ihr gern erklären, wie Kinder entstehen und wie man sie kriegt. Das war auch eine Lehrerin, die sich bei der Familienhilfe darüber auslies, das mein Sohn, meiner aus so einer Familien, auf keinen Fall mit dem Klassenbesten befreundet sein könnte. Sie setzte sie auseinander, aber die Jungs waren auch weiter befreundet und zwar allerbeste. Lehrer sind da nicht so, die sind in der Regel der festen Überzeugung, sie können ihr Ding durchsetzen, wenn sie nur mit der Familienhilfe reden.

Oder als der Junge zuhause sowohl bei der Familienhilfe, der Mutter, der Oma das zu übende Diktat fehlerfrei schrieb und dann in der Schule tatsächlich mit 21 Fehlern wieder nach Hause kam. Macht nicht nur Mütter stutzig, ist aber gut, wenn Familienhilfen das mal erleben.

Oder aber, wenn das Mädchen aus der Schule kommt und im Beisein der Familienhilfe erklärt, der Lehrer habe gesagt, sie müsse keine Schreibschrift lernen, wenn sie nicht wolle….

Oder aber wenn die Direktorin erfährt, dass man Informatik studiert und aufeinmal alle drei Grundschulkinder, die bei ihr in der Schule sind, von ihr eine Matheschwäche attestiert bekommen….

Unsere Familienhilfe durfte auch die Kinder aus der Schule holen, ohne das Mutter dabei war. Wie sie auch mit den Schulen und den Kindergärten redete. Einmal saß sie mit ihm Gespräch, als eine Kindergärtnerin erklärte, das das schulpflichtige Kind noch gar nicht schulpflichtig sei und noch im Kindergarten bleiben müsse. Mutter, verwirrt, erklärt der Erzieherin, das Kind doch 14 Tage nach Einschulung sechs wird. Erzieherin besteht drauf, das Kind erst fünf wird. Mutter und Familienhilfe völlig verwirrt. Was Mutter denn studiere, will Erzieherin wissen. Antwort: Informatik. „Was das geben soll, wenn Sie nicht mal rechnen können!“ sagte Erzieherin. Draußen guckt Familienhilfe lieber noch mal in ihren Unterlagen nach und stellt fest, Mutter kann rechnen und Kind wird 14 Tage nach Einschulung sechs.

Davon gibt es unendlich viele Beispiele, die Gott sei Dank, Familienhilfe im Laufe der Jahre mit erlebt hat. Und Mutter hat gelernt, das es nicht Mutter ist, sondern, wie Ärztin der Mutter immer sagt, Mutter und Kinder zu einer Randgruppe gehören und deshalb gern sowas erleben. Und dann werde ich immer von ihr aufgefordert, weiter zu machen wie bisher.

Die Lehrer glauben meinen Kindern bis heute nicht, das die Mutter meiner Kinder Abitur hat. Soviele Kinder und Abitur schließen sich nicht aus. Glaubt mir, wirklich nicht. Man bekommt keine Hirnquetschung mit bleibenden Schäden von Geburten, sonst würde ich ja gackernd und kackend über den Hof laufen. Und das machen nur Hühner und die gehören nicht zu den Lebendgebärenden.

Mutter hat also mit Jugendamt und Familienhilfe und ERzieherin gelernt, das sie ihre Schweine am Gang erkennt. Und dann kommt ein Lehrer daher und erzählt Mutter, das ihre Tochter, die immer eine Petze war und mit der Wahrheit raus ist, wenn man sie gefragt hat, das diese Tochter, deren Sozialverhalten zwar keine Eins, aber völlig okay war, das diese Tochter eine Schlägerbraut sei, die grundlos fremde Kinder attackiere. Wir nennen sie hier Mobbi. Und das einfach nur in der neuen Klasse.

Und dann kommen noch drei Mütter und erzählen der Mutter dasselbe. Und weil es ja so viele sind, da muss es ja richtig sein. Ähm, ja, ähm , das hatten wir schon mal, war einer, hat das ganz vielen Leuten erzählt, und weil das so viele glaubten und machten…war es trotzdem scheisse und nicht richtig. Japp, Adolf ist gemeint.

Und offensichtlich ist es normal, das Kinder aus der Schule ihre Eltern anrufen und die dann in der Schule aufschlagen, während der Schulzeit wohlgemerkt, um dann Kinder fremder Leute zu bedrohen. Weiterhin ist es offensichtlich normal, das Kinder ihre Mütter vor schicken, um Konflikte mit den anderen Kindern zu klären. Anrufen und Mutter schreibt irgendwelche SMS an die andere Mutter oder ruft an.

Meine Kinder können alle reden. Die argumentieren den anderen in Grund und Boden, wenn es sein muss, und haben dafür gerade auf der Hauptschule gern Dresche kassiert.

A. bekommt jetzt eine Klassenkonferenz. Weil er mit dem Skate-Board von Lara durch die Pausenhalle gefahren ist, weil er sich geweigert hat, das Kuhkostüm auszuziehen, das er aufgrund einer Wette einen Tag lang in der Schule getragen hat. Und verschiedenes. Was auch immer unter verschiedenes zu verstehen ist.

D. bekommt Ärger, weil er sich nach drei Wochen immer dasselbe Rechnen langweilt und Papierflugzeuge im Matheunterricht baut.

Steve Jobs Vater hat mal einer Lehrerin gesagt, dass es die Aufgabe des Lehrers sei, den Unterricht so zu gestalten, das sich Kinder nicht derart langweilen, das sie Unsinn machen. Okay, Steve Jobs ist auch von der Schule geflogen, als er der Lehrerin einen nicht detonierten Sprengsatz unter dem Stuhl anbaute, war vierte Klasse, wenn ich mich recht erinnere, aber soweit solle es gar nicht gehen.

Irgendwie ist nur Groß-E. schultauglich. Sie bekommt zwar immer mal nen blauen Brief, weil sie im ersten Halbjahr irgendwie immer was anderes macht, nur nicht Schule, aber im zweiten Halbjahr zieht sie wieder an und fertsch. Sie ist doch nicht schultauglich, es wiederholt sich jedes  Jahr….

Es ist ein Gen. Garantiert. Sie haben es von der Mutter. Genfehler, ganz klar. Alles wird hinterfragt. Mutter fragt zu viel, Kinder fragen zu viel. Und wenn die Leute blöd werden, führen wir sie ad absurdum.

Fachlicher Ansprechpartner in Firmen sollen fachliche Fragen beantworten.

„Jürgen , hier guck mal, was mache ich da und warum ist das so?“

Jürgen guckt. „Mach es so und so.“

„Okay. Und warum ist das so?“

„Das musst du nicht wissen, mach es nur so.“

Ich: „Okay, ich verstehe, du weißt es also auch nicht.“#

Ich kann einfach nicht anders. Wer eine Positon bekleidet, muss sie auch erfüllen oder was anderes machen. Vielleicht wird ja mal eine Tablette dagegen entwickelt,  aber ich glaube eher nicht. Bisher hat ja auch nichts geholfen.

Aber zurück: Kenne ich meine Kinder? Meine Kinder sagen: Ja.

Nein, ich weiß nicht alles und wir haben uns drauf geeinigt, das das auch nicht alles nötig ist, aber ich weiß, wer ein Schläger war( der Strassenbauer), ich konnte den Großen auf den Kopf zu sagen, welche Drogen sie grade intus hatten, als sie diesen Mist auch mal probieren mussten, ich weiß, wem die Ausdauer fehlt, wer grad welche Freundin hat und D. habe ich genau an dem Tag gefragt, ob er auch ein Kondom benutzt hat. Seit dem stelle ich ihn seinen Brüdern vor als „Der, der jetzt Sex hat“.  Und sie gratulieren ihm und er bekommt High-Five. Und zum Geburtstag ein Päckchen mit hundert Kondomen von seinem großen Bruder…ich find’s witzig, ich weiß, eine richtige Mutter nicht. Ich weiß, wer grade heimlich raucht und wer sich an Alkohol probiert. Ich kann denen auf den Kopp zu sagen, wann sie verknallt sind, wann sie das Görlie oder den Jungen haben oder wann der Liebeskummer einsetzt. Man sieht es denen an. Ich kann sagen, welcher Freund einem meiner Kinder gut tut und welche Verbindung einfach nur Ärger bringt. Das sieht man am Gesicht an, wenn sie von einer Verabredung wieder kommen.

D. will in die Stadt und hat den Rucksack auf dem Rücken.

Mutter: „Alter, klau nicht!“

D.:“ Nee, mach ich nicht.“

C.:“Wegen dem Rucksack oder was?“

Mutter:“ Nö. Nur so.Ist mir grad als Gedanke in den Kopf gekommen. “

D. geht. Später kommt er mit der Polizei nach Hause.

Mutter kann die Klappe wieder nicht halten: „Sie haben Dich beim Klauen erwischt!“

Warum hat A. mein altes Handy bekommen? Weil ich an dem Tag, als er sich Elle und Speiche brach, kurz nach zwei immer wieder gefragt habe, wo er denn ist, obwohl er lange Schule  hatte und ich ihn so gern auf dem Handy angerufen hätte. Er hatte damals keins. Der Unfall ist kurz nach zwei passiert.

Weiss ich alles über meine Kinder? Nö. Geburtsgewicht rate ich immer, wenn mich jemand fragt. Geburtszeit auch. Unwichtige Information. Wieviel sie wiegen in Kilos? Nö. Sieht gut aus, zu wenig, zu viel.

Aber kenne ich meine Kinder? Meine Kinder sagen ja. Und sie wissen auch, dass ich nicht zu allem was sage, auch wenn ich es weiß.

Und andere Leute? Die sagen mir, ich kenne meine Kinder nicht. Wobei…geht ja auch gar nicht, wenn man so viele hat, oder? Ist wie mim Abitur und so vielen Kindern

Gymnasium

Sehr geehrte Damen und Herren,

schon am Elternsprechtag habe ich vorgeschlagen, den Konflikt in der Klasse zu lösen, in dem man E. zu einem frühen Zeitpunkt in eine andere Klasse setzt. Herr Dr. W. hielt den Zeitpunkt für zu früh, obwohl er klar darlegte, das E. und Saline in dieser Kombination die gesamten Klasse zerstören würden.

Heute  nun bin ich von E. über Salines Handy angerufen worden, weil die Mutter eines Mitschülers in die Schule gekommen sei und E.   und Saline gedroht habe, dass erstens der Anwalt bei den Kindern zuhause stehe und zweitens etwas passieren werde, wenn E. und Saline nicht die Klasse verlassen werde.
Ich bin in die Schule gekommen, weil ich entsetzt und entnervt von diesem Affentheater bin.
Zunächst habe ich versucht, im Sekretariat jemanden zu erreichen.
Bin dann zur Klasse . Der dortige Lehrer erklärte, E. und Saline lügen und streuen Gerüchte, aber das dritte Mädchen, das das Gerücht, ein Mitschüler habe abgeschrieben, in Umlauf gebracht habe, bestätigte die Geschichte, das die Mutter allen mit dem Anwalt gedroht habe und das etwas passieren werde, wenn E. und Saline die Klasse nicht verlassen.

Soweit so gut oder auch nicht. Nachmittags rief mich erneut Frau K. an, weil E. erneut Marlene schickaniere, zumal Marlene wegen meiner Tochter an Krücken gehe. Warum kommt da keine Klassenkonferenz? E soll Marlene, die heute nach Aussagen eines Mitschülers mit einer Blasenentzündung in der Schule war, die Krücken weggetreten haben.

Die Mutter von Marlene hatte schon einmal angerufen, zweimal auf dem Handy meines Mannes, zweimal auf meinem und zweimal auf dem Festnetz, weil Marlene, die nach Aussagen der Mutter gar nichts macht, von meiner Tochter im Sitzen unter dem Tisch hindurch derart in die Rücken getreten worden sei, das diese den ganzen Nachmittag Rückenschmerzen habe.

Die Herausgabe der Notfall-Liste mit allen Telefonnummern, privat, von der Omma, von der Arbeit , betrachte ich als unzulässig im Sinne des Datenschutzes.

Das eine Mutter von der großen Schwester angerufen in die Schule stürmt, weil ihr Sohn weint, ist für mich unvorstellbar. Aber das ich komme, wenn mich meine Tochter anruft, weil sie jemand derart bedroht, ist normal. Bedauerlich nur, das in ihrem Sekretariat niemand erreichbar war.

Ich möchte Ihnen sagen, das es jetzt reicht. Wie haben keine Engel vor uns und ich fänd es gut, wenn sich  Eltern einfach mal raushalten würden. Mit pseudopädagogischen Eltern im Hintergrund kann das nix geben.

Ich beantrage eine Umschulung meiner Tochter und zwar zu sofort. Meine Kinder sind authentisch. Das heißt, das meine Tochter kein anderer Mensch in der Schule ist als hier. Genauso zickig, genauso lieb.

Vor vierzehn Tagen ist meine Tochter mit einer Prellmarke auf dem Wangenknochen nach Hause gekommen, weil Anton sie beim Versteckspiel mit dem Kopf gegen eine Fahrstuhltür geschlagen hat. Und? Habe ich da angerufen? Nein.

Da mich heute die Mutter des des Abschreiben beschuldigten Schülers angerufen hat und mir erklärte, das „Michi“, gemeint ist Frau K., ja auch der Meinung sei, alle müssten zusammen und so..
würde ich einfach mal den Vorschlag machen, alle Eltern halten sich raus und die Schule kann ihre Arbeit machen. Dann wird das auch was. Und die großen Geschwister halten sich auch einfach mal raus. In den anderen Schulen läuft auch was von mir rum und muss sich raushalten.

Ich gehe aber davon aus, dass das die Eltern nicht tun werden, aus diesem Grund, eine Umsetzung meiner Tochter E. in eine Parallel-Klasse kommt für Sie nicht in Frage, beantrage ich noch einmal hier die Umschulung zu sofort.

Sie verzeihen mir  bitte, aber sowas, wie ich es bei Ihnen in den letzten Wochen erlebe, sowas habe ich in den mehr als zwanzig Jahren Schulerfahrung noch nicht erlebt und schon gar nicht an Hauptschulen. Oder an Realschulen. Sowas erlebe ich nur an Ihrer Schule.

Mit freundlichen Grüßen,
Safa