Wo Recht zu Unrecht wird, wir ziviler Ungehorsam zur bürgerlichen Pflicht!

Alpträume. Eine ganze Nacht voll davon immer derselbe.

Ich bin mit Minimi in einen Bunker gelaufen, weil Alarm war. Atombomben sollten abgeworfen werden und ich bin durch einen Park, auf dessen Boden ganz viel Herbstlaub lag, dessen Ahornbäume aber völlig grün belaubt waren gelaufen, in einen Bunkter, der unendlich viele Etagen hatte und musste immer in die obere. Die Kinder waren in der Schule. Wurden also dort in Bunkter verbracht. Der Park hatte Ahorn-Bäume und Herbstlaub auf dem Boden, keine Weg, keine Busch. Die Sonne schien ganz warm. Und trotzdem trugen alle dicke Wintersachen.

Auf meinem Weg durch den Park kam ich immer an einer Bank (die einzige wohlgemerkt) vorbei, auf der drei alte Frauen in dicken Mänteln saßen. Sie hatten Hüte auf dem Kopf und liefen nicht in den Bunker, der ein Treppenhaus wie ein Hochhaus hatte und über der Erde eine Glasfront rund rum( ich weiß, völlig idiotisch. Wieso baut man ein nach unten durchgehendes Treppenhaus mit in diese Bunkteranlage und üben drüber eine Glasfront mit Flachdach? Damit die Bombe schneller bis unten hin durchschlägt??).

Soweit so gut. Irgendwie war jeden Tag so ein Alarm. Ich kann mich nicht erinnern, warum die Kinder aufeinmal nicht in der Schule waren, als der Alarm kam. Pete  war da, aber groß E. und klein E. nicht Ich drückte Minmi demi Pete in die Arme, als wir an diesem Glasaufgang waren, erklärte ihm, welchen Bunkereingang er nehmen sollte mit Mini und sagte ihm, er solle dort warten im Bunker.

Dann lief ich durch diesen Kack-Herbstpark an den drei sich unterhaltenden Frauen vorbei, betete die ganze Zeit, das Pete diesmal wirklich das machen würde, was ich ihm gesagt hatte, und fand zumindest groß E. und klein E., die mit einer Freundin zusammen, diese blöden kleinen Pfandflaachen von Lidl im Park aufsammelten. Ich drängte sie zur Eile Und brachte groß E schon in das Glasdings, aber die Bunkterüren waren schon automatisch zu. Ich hoffte, man würde sie noch einmal aufmachen können. Groß E stand neben mir auf der Treppe , und klein E. und dieses fremde kleine Mädchen wollten diese blöden Lidl-Pfandflaschen nicht aufgeben. Ich konnte sie überzeugen, dass sie mir die Dinger reinreichten und drückte sie groß E. in die Hand. Die sollte zumindest zu unserer Bunkertür schon mal runter gehen, machte die aber nicht. Und klein E. und diese fremde Mädchen diskutierten mit mir im Sirenenlärm, ich wollte, das sie reinkommen, aber sie zickten mal wieder…

Dann hörte ich so ein Klack und sah, das an der Glastür  an der ich die ganze Zeit mit den Mädels diskutierte, so eine kleine Farbampel mit Leuchtidioden auf dem Rahmen  war und und die kleine Lampe, die für den Verschluß der Glastür anzeigte,sprang auf rot und ich dachte immer nur: Scheisse, vllt lassen die uns ja doch noch rein. Und die beiden blöden Mädels mit ihren Pfandlfaschen diskutierten immer noch mit mir….Und ich dachte nur: Lass bloß die Tür nicht los, heute kommt der Dreck runter!Wenn du die loslässt, dann ist sie zu!

Und die beiden Mädels diskutierten immer noch mit mir und ich konnte die Tür nicht loslassen und dann bin ich aufgewacht….

Scheiss -Traum der Marke „Und täglich grüßt das Murmeltier“.

Japp,

den Tag am Meer gab es wie letztes Jahr auch, war allerdings schon letztes Wochenende.

Diesmal hat es die Ostsee getroffen. Hier ein paar Impressionen von morgens um sechs, gleich nach der Ankunft.

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Japp, war toll. Machen wir so nie wieder, so toll war es.

Die Reise stand schon irgendwie unter einem schlechten Stern. Als ich von der Spätschicht kam, hatten die meinen eigentlich außer dem Essen noch nichts gepackt. Und dank Pfosten durften wir auch alles einzeln nach unten an die Strasse schleppen.

Wir kamen morgens um sechs an und ….hatten Auflandwind. Das ist was ganz besonderes, finde ich. Nicht nur den ganzen Tag kostenloses Ganzkörper-Peeling, sondern auch Sand im BH, Sand in den Haaren, Sand im (!) Salat und der war noch in der Verpackung aus dem Laden( war Eisberg), Sand auf dem Grill , Sand im Kaffee, Sand……naja, der fand sich letztendlich auch noch in meiner Wohnung hier. Wir bauten zwar aus Sonnenschirm, Sandmuschel und zwei Fremdstrandkörben zusammen mit dem von uns gemietet eine Wagenburg, aber….Sand in der Windel, Sand im Tabak, und Sand kam durch alle Ritzen unserer Burg. Wir liefen den ganzen Tag in unseren Klamotten herum, die Kinder wechselten immer Mal wieder in den Badeanzug, aber auch mit Baden war´s nicht dolle, weil das Meer war, wie wenn jemand zum Strand hin dauernd mit einem Löffel den ganzen Dreck von unten hochrührte und man nicht sehen konnte, wo es tiefer wurde( Ich habe es festegestellt, weil ich zweimal nach unten geschwuppst bin).

C. blies zum Aufbruch, auf der Fahrt über die Landstrassen gen Süden guhgelte er. Der neuen Technik sei Dank suchten wir ein Alternativprojekt. Und er wurde fündig. Ein kleiner Stausee mit Sandstrand und Hundeareal( Der alte Mann war nämlich auch dabei.), da wollten wir ohne Sand grillen, noch ein bischen im Wasser dümpeln…..

Wir kamen an. Ein halber Kilometer bis zum Hundestrand, der keinen Sand hatte,aber dafür eine senkrechte Böschung, gut durchmatscht, nach unten  und, als C. das Auto auf dem entfernten Parkplatz geparkt hatte, las er die Verbotsschilder. Kein Grillen, keine freilaufenden Hunde….eigentlich durfte man dort nur sitzen oder schwimmen.

Ich holte das Auto, wir fuhren nach Hause.

Und? Machen wir das noch mal?? Auf GAR KEINEN Fall!

 

Wenn Vollpfosten voll pfosten oder: wahrgewordene Klischees

Unser alter Hausmeister ist nach langen Jahren in Rente gegangen. Ihm folgte der Neue. Er kommt, wie man hier sagt, von drüben, aus Halberstadt also und ich freute mich einfach. Ich liebe sächsisch, auch wenn er es nicht spricht, Der Neue hängte Zettel in den Flur, wann er denn da zu sein gedenke. Montags von eins bis drei und donnerstags noch mal um dieselbe Zeit. Dann macht er Sprechstunde im Vorderhaus. Blöd nur, wenn die Frühschicht erst um eine Ankunft hier um 17 Uhr mit sich bringt und die Spätschicht eine Abfahrt um 12.56 Uhr, aber naja. Was soll`s.

Als ich letzten Mittwoch um 23.30 Uhr von der Spätschicht kam, fand ich ihn hier mitten in meiner endlosen Auffahrt zum Haus:DSC_0773 Ich darf vorstellen: Das ist Pfosten. Keine Vorwarnung, nix. Pfosten war buchstäblich über nacht da, weil Feuerwehrzufahrt und wir dürfen da oben nicht mehr parken, weil sonst nämlich der Mann, der einmal im Jahr den sauberen Sand auf die Matsche aus Sand, Katzenpisse und Glaschscherben in den Sandkisten schüttet ggf. um die Autos rum muss. Und damit man eine Ahnung bekommt, wie weit das Haus mit meiner Wohnung von der Strasse entfernt liegt, folgt dem Anfang des Weges auf dem obigen Bild eine kleine Serie. Allerdings musste ich drei machen, weil der Architekt den Weg so schön geschwungen geplant hat.

DSC_0774Das hier ist kurz nach Pfosten. Man kann mein Haus leider noch nicht sehen.

DSC_0776 Das hier ist etwa in der Mitte des Weges.

Und hier sieht man hinten rechts am Bild hinter den Müllcontainern den Eingang zu meinem Haus.

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Mehr rechts, aber immerhin, man kann das Haus schon sehen. Ich rief den Vermieter an. Also die Gesellschaft, von der ich gemietet habe.

Nein, der Pfosten bleibe, weil wir würden ja da immer parken. Ein Schild am unteren Ende des kleinen Wanderweges weißt aus, dass die Mieter zum Be- und Endladen dort oben halten dürfen, längstens zwei Stunden. Man ließ dies als Argument nicht gelten. Ich wieß darauf hin, dass ich die einzige barrierefreie Wohnung, wie man das wohl neudeutsch nennt, gemietet habe und das ich durchaus in der Lage sei, einem Richter deutlich zu machen, dass ich niemals eine derart abgelegene Wohnung mieten würde. Da gäbe es schönere Wohnlagen.
 Ich fragte, wie man sich die sechs Sixpacks Mineralwasser mit Sprudel, die zwei mit stillem Wasser und die Kanister mit Babywasser hochzubringen vorstelle….Ich verwies auf ein Urteil des Landgerichtes Lüneburg, wonach der Vermieter die Zufahrt zur Wohnung möglich machen müsse, um die Versorgung mit alltäglichem dem Mieter zu ermöglichen…

Nix zog. Die Mieter müssten erzogen werden. Der Hausmeister gibt den Aufpasser, damit abgeschleppt werden kann.Ich sagte daraufhin, dass ich dann eben ausziehen müsse, weil solchen Kraftsport könne ich nicht leisten und ob ich mir wie die anderen Mieter auch einen solchen Schlüssel für den Pfosten besorgen solle.Man versprach mir, mich zurück zu rufen.

Als ich mir schon die ersten interessanten Angebote im Netz angeguckt hatte, rief man mich zurück und genehmigte mir eine Härtefallregel. Ich darf mir so einen Schlüssel für den Pfosten kaufen.

Tante Herbote-Nr. Zwei, meine kleine rundliche Nachbarin, die mit dem sterbenden Mann….Als er mir erklärte, das sei schon immer so, das sei schon dreißig Jahre so, da waren die Lebensgeister erwacht und ihm lief wirklich offensichtlich die Suppe am Bein runter, als er mir erklärte, der neue Hausmeister, Mr. Blockwart, der sein ein ganz scharfer Hund, nicht so ein Luschi wie der alte Hausmeister. Wenn jetzt Leute Teppiche über die Balkone hängten, dann würde er sie einfach runterreißen. Mir platzte ob soviel Dummheit auf einen Haufen die Hutschnur.  Ich sagte ihm: „Das darf der nicht. Der darf nicht einfach fremder Leute Eigentum von irgendwelchen Balkonen reißen. Er kann dem Vermieter Bescheid sagen, der kann das regeln….so ist das Gesetz. Wir sind hier nicht im dritten Reich und auch nicht im Ostblock. Dies hier ist kein rechtsfreier Raum.“

Am Donnerstag kam er dann, Mr. Blockwart. Im Keller liegt noch immer der Sperrmüll, der jeden Tag wächst. Die Spielgeräte sind kaputt, eine Wippe hat nicht mehr nicht nur noch einen Sitz, sondern dort, wor der zweite fehlt, da splittert das Holz, aber Mr. Blockwart hat nichts besseres zu tun, als alle Mieter daran zu hindern, ihre Einkäufe mit dem Auto ans Haus zu bringen.

Mr.Blockwart kontrollierte erstmal im Haus, ob alle Lampen der Flurbeleuchtung noch gehen würden (was sie eigentlich die ganze Zeit tun, seid ich hier wohne) und wollte dann bei Frau L., die eine neue Waschmaschine bekommen habe, diesselbe anschließen. Hernach wollte er zu Tante Herbote-Nr.-Zwei, die ihm erzählen wollte, das der Obermieter K. gesagt habe, er habe gesehen, wie einer der vor einigen Monaten ausgezogenen Mieter den Sperrmüll in den Keller gestellt habe.K. hat es nicht so mim Gedächtnis, denk ich, weil es ist ihm ja erst jetzt eingefallen.
Mich erinnert die Situtation nur an meine Kids. Wenn irgendwer Scheisse gebaut hat, dann frag die mal , wer das war. Ich garantiere dir, die sagen, daß es derjenige war, der grade nicht im Haus ist.Auf jeden Fall hat Tante Herbote-Zwei erst einmal allen anderen das mit dem K. erzählt. 

Der Blockwart hatte den Anlernling mitgebracht. Dem hatte ich gesagt, man solle sich doch endlich um die wichtigen Sachen kümmern. Der Blockwart ist ja nun der Held des Blockes, weil endlich die Klingelanlage repariert wird, wobei ich denke, das wäre sie jetzt um diese Zeit sowieso. Aber naja, Menschen brauchen Helden.

Als ich abfahrbereit mittags in meiner Küche noch ein Eis nahm, klingelte es. Der Blockwart samt Anlernling. Ich hatte moniert, dass ich seit November auf die Wasserabsteller warte. Nun wollte er gucken. Auch wegen dem Schimmel in der Dusche.
Ich sagte ihm: „Nicht jetzt.“
 Auf keinen Fall jetzt, wenn in zwanzig Minuten mein Zug geht und ich noch zum Bahnhof muss. Wir einigten uns auf einen Termin in meiner Spätschichtwoche, also nächste Woche. DAs widerlichste war einfach, dass der Blockwart so ein kleines Buch in der Hand hatte,, eins, desssen Seiten am Außenrand rot eingefärbt waren….und ich war die ganze Zeit versucht, ihm sein Büchlein aus der Hand zu reißen und es aufzuessen..

Ich habe ihn jetzt, sowohl den Brief mit der Sondergenehmigung als auch den Schlüssel. Und ich frage mich, ob ich nicht auch mal die Petze geben soll, wer denn da alles noch schlüsselt….aber irgendwie ist das Niveau einer solchen Aktion so tief, dass ich Angst habe, ich komme mit meinem Kreuz nicht wieder hoch.

 

Schatzi….

wenn Du schon das hier an die Fensterscheibe einer Zugtoilette schreibst…..

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und meinst, es würde irgendwen interessieren, dass ausgerechnet DU dieses Klo so eins A eingedreckt hast….Dann schreib doch „hier“ wenigstens richtig! *Dem bildungsfernen Vollpfosten eine Tüte „e“ rüberwerf*

Back to the roots oder was???

Ich weiß nicht, was es ist, was es bedeuten soll und wo das hinführen soll….
Es fing an mit diesen Klassentreffen…..ich war bei einem, bin hinterher in eine Hard-Rock-Kneipe, einen Kaffee trinken, weil ich einfach normale Leute um mich rum brauchte.
Beim zweiten Klassentreffen war es noch schlimmer. Es gab eine Facebook -Gruppe und es wurden kleine Pinnwand-Einträge gemacht, wie lecker doch das Eis in dieser und jener Eisdiele in unserem Heimatörtchen war und man verabredete sich, sich dort zum Spaghetti-Eis-Essen. Ich las das und fragte mich, ob denen irgendwie nicht klar war, das auch diese kleine Eisdiele längst nicht mehr ihr Eis selbst herstellte, was nicht nur an den alten Eismaschinen klar zu erkennen war, die mit Plastikblumengestecken geschmückt lediglich noch Dekorationszwecke erfüllen, sondern auch an dem Einerlei-Geschmack und damit das Spaghetti-Eis einfach mal war.
Wir Jüngeren zogen der Arbeit hinter her. Und in dieser Zeit überalterte in Hintertimbuktu, der Kleinstadt, aus der wir alle kommen, die Bevölkerung. Belegte Hintertimbuktu noch vor Jahren Platz eins der Statistik, die erfasste, aus welchen Orten die meisten Verbrecher kamen, so belegt nun Hintertimbuktu Platz eins der Städte, die die meisten über 60-jährigen Einwohner haben. Landesweit, wohlgemerkt. Naja, was soll´s! Platz eins ist Platz eins.
Es gründete sich eine Gruppe, die sich Freunde von Hintertimbuktu nannten, öffentlich ihre Liebe zu ihrem Geburtsort erklärten und mit diesen Dingen einfach mal den Tourismus, der schon bis auf wenige Verirrte, anfang der neunziger des letzten Jahrhunderts(Boah, wie sich das anhört!) verschwunden war, wieder anzukurbeln….Naja. Sie kurbeln wohl noch, denk ich mal….
Nun bin ich im Netz in einer dieser Sozialen Communities, deren Namen man nicht so einfach nennen sollte, ich will ja nicht in die Schlagzeilen wegen Datenschutzvergehen wie eben jenes börsianistische Unternehmen, also dort wurde ich eine Gruppe hinzugefügt.
„Geboren in Hintertimbuktu“. Gut, das es solche mit eben diesem Namen, den ich trage, allein in den Einträgen der Telekom 125 mal gibt. Meine Güte. Und in „Geboren in Hintertimbuktu“ veröffentlichen sie uralte Klassenfotos. Will man wirklich noch sehen, wie scheisse man damals angezogen war? Den hässlichen Pottschnitt und die quergestreiften Klamotten? Menschen, wie ich, die damals schon so schwere Knochen hatten, das sie zweidrittel des eigenen Körpergewichtes ausmachten, DIE wollen das NICHT sehen. Das ist wie 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr auf allen Kanal Saw 4!
Und dann werden Fotos getauscht. Zehn Jahre vor der Geburt der Geborenen in Hintertimbuktu fotografiert.
Und keiner weiß genau, wo das nun war, aber das macht nichts, ist trotzdem toll!
Ist das nun Back-to-the-roots? Wechseljahre? Oder einfach nur alt?