Bäckerbrot ist längst nicht mehr das, was es einmal war und seit A. diätisch ernährt werden muss, wirkt bei ADHS wirklich Wunder, seit dem weiß ich, daß Bäcker Backmischungen verwenden; im Supermarkt ist es nicht anders, nur billiger.
Als ich meine ersten Kinder groß brachte, da war das noch irgendwie anders und ich hörte oft, wie seltsam es sei, daß meine Kinder Brot mit Ohnewas essen, einfach nur Brot.
Das geht bei gutem Brot.da braucht man nix dazu. Aber irgendwann ging das nicht mehr und irgendwann kaufte ich im Penny Brot und es schmeckte wie Holz. Woher ich weiß, wie Holz schmeckt? Ich war auch mal Kind.
Als haben wir angefangen zu testen, damit wieder das hier rauskommt:

Ein Brot, das so lecker ist, dass man es sowohl ohne was als auch mit gutem Analog-Käse essen kann und zwar so gut, das man keine Zeit hat, ein Brettchen zu nehmen.
Analog-Käse deshalb, weil ich nicht dran glaube, das Käse, der nicht schimmelt, richtiger Käse ist. Und wo sind bitte die Enden des Käses? In den Packungen sind sie nie. Oder werden die kleingeschreddert und als Reibekäse verkauft, quasi die Semmelbrösel der Milchwirtschaft?
Aber zurück:

Wir backen es jeden Tag und immer, wenn ich mit dem Backen beginne, denke ich: „Unser täglich Brot gib‘ uns heute und vergib‘ uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“
C. mag es nicht, wenn es rund ist. Er sagt, man kann die Käse-Scheiben nicht so gut zuschneiden wie wenn es vom länglichen Leib ist. Wenn ihn rund zu sehr nervt, erklärt er mir, es schmecke einfach in rund nicht. Aber so lange mal wieder das längliche Gär-Körbchen verschwunden ist, ist es eben rund.
Und weil ich immer ganz viele Rezepte für alles mögliche lese und besondere Kreationen bewundere, hier mal unser Billig-Rezept für jeden Tag:
400 gr Roggenmehl
400 gr Weizenmehl.
beides bitte hohe Typzahl, so hoch, wie möglich, damit es nahrhaft ist.
400 ml Wasser
400 gr Sauerteig
0,5 Würfel Hefe
18 gr Salz
Unser Sauerteig ist nun mittlerweile drei Jahre alt und heißt Heinz. Er wächst für jeden Tag in der Tupperbox über dem Herd im Schrank. Er ist ganz einfach: Wasser und Mehl im gleichen Verhältnis mischen und gären lassen. Fertich.
C. bewundert, wie ich das Backen optimiert habe. Aber ich bin da nicht so. Er kann das punktgenau. So viele Minuten auf 250 Grad, so und so viele auf 220 und so viele auf 180 Grad. Ich backe unseren Teigling einfach eine Stunde auf 200 Grad. Aber nicht Umluft, sondern bitte die alte Ofentechnik, sonst wird es außen schwarz, wenn es innen gar ist.
Ich kann C.’s Backtechnik nicht, weil ich immer irgendwas anderes zwischendrin mache und dann einfach das Brot vergesse; deshalb meine einfache Variante. Und im Gegensatz zu ihm gucke ich wie immer nicht beim Backen auf die Uhr, sondern gucke durch die Scheibe und stelle durch Klopfen auf der Unterseite fest, ob es fertig ist. Wenn es hol klingt, dann ist es fertig.

Bei schlechter Wetterlage geht es übrigens nicht so schön auf, sondern wird fester. In diesem Sinne
einen schönen Ostermontag noch.