In eigener Sache…

Hier war ich wenig.

Es war ein auf und ab. Nachdem ich von den Kreuzworträtseln über das Handarbeiten zum Lesen irgendwelcher Rosamunde Pilcher-Ersatze übergegangen bin und feststellen, das ich mich zwar über die Verspätung meines Zuges nach der Arbeit nach Hause ärgerte und Mitgefühl
für den Lokführer hatte, aber dennoch den Vor-Den-Zug-Springer bewunderte, bin ich zu dem Schluß gekommen: HIER muss sich etwas ändern.

Nachdem mir nun das Arbeitsamt schon letztes Jahr gesagt hatte, das es ein Lotto-Gewinn sei, einen unbefristeten Arbeitsvertrag zu haben,
habe ich nicht nur elf Kilo Gewicht verloren und esse brav täglich mindestens vier Milka-Tender oder Puk-Schoko-Kuchen, und von dem Zeugs wird einem wirklich schlecht, einen Fertigkuchen mit angeblichen Äpfeln oder Kirschen, um mein Gewicht zu halten. Ich kann mir das  nicht leisten, dauernd neue Klamotten zu kaufen. Die Haare sind gekürzt und dunkel, damit nicht so auffällt, das ich nur noch wenige habe, aber auf den rasierten Ansatz mit Miniplee auf dem Kopf habe ich dankend verzichtet. Dazu müsste ich das doppelte an Gewicht haben.

Das Heulen ist schon lange rum. Das gesunde Schlafen auch. Aber ich habe mir angwöhnt, einfach liegen zu bleiben und C.s  Atemzügen zu zu hören, wenn ich nicht schlafen kann. Manchmal hilft, manchmal nicht.

Ich kann den Satz nicht mehr hören. „Ich weiß, Sie sind jetzt die falsche Stelle, aber…“ Und dann geht es los. Manche nur mit einfachem Schimpfen, das lässt sich noch relativ gut ertragen, aber manche erklären  mir, wie dumm ich bin, was für ein Sauhaufen wir wären, und und und.. Ich kann es nicht mehr abfangen.

Wegen der kleinsten Kleinigkeit bin ich an der Decke. So kurz vor meinem Urlaub habe ich unendlich viele sog. Eskalationskunden, die drohen, wenn sie nicht das bekommen, was sie wollen.

Ich schreibe Bewerbungen und das ist nicht einfach, weil ich denke: Kannst eh nix.

Mein Kopf sagt, das ist quatsch, aber Ihr wisst, wie das ist.