Diese Woche

Montag: Groß E. hat eine neue Freundin, die sie einfach mal eben so mitbringt, und mit der sie, wie sich herausstellt, klauen geht.

Dienstag: A. bricht sich auf dem Schulhof Elle und Speiche und wird nachts in Braunschweig notoperiert.

Mittwoch: Ich nehme A. auf einen Verantwortung mit nach Hause. Dazu mehr später.

Donnerstag: Nachdem ich von allen gefaltet worden bin, weil ich das Kind mitgenommen habe, wird es nun ambulant im KH in Goslar ambulant
                    behandelt und ist einfach nur froh, zuhause zu sein.
                    Der Geschirrspüler gibt den Geist auf. Wir kaufen einen auf Pump.

Freitag: Da das Auto ölte, mussten wir eine Woche viel fahren. Das Auto kommt zum Schrauber, Simmering kaputt und Kupplung will er
             sichthalber auch tauschen. Soll 950 Euro kosten und während C. mit dem Schrauber spricht, fährt sein Angestellter das Auto rückwärts
             gegen ein anderes. Das Plastik der hinteren Stoßstange ist zerkratzt , der Schlitz zwischen dieser Ecke und dem graden Stück Plastik
             der Stosstange ist  ist nicht mehr grade, sondern ein kleines Dreieck. Der Schrauber erklärt, mit Lackieren wäre es getan, und wenn ich
             auf Lackieren verzichten würde, würde  er uns zweihundert Euro von der Reparatur erlassen. Irgendwie fühle ich mich betrogen, ich
             weiß nicht wirklich warum.

Schulunfall

Es ist immer Mist, wenn Unfälle passieren und hier war es A.s Ellen-Speichenbruch auf dem Schulhof. Und wenn  A. was macht, dann macht der es richtig, also reichte kein einfacher Gips, näh, Operation musste her. Und wenn sowas ist, dann kommt immer alles zusammen.
Ich war zwar krank zuhause, aber hatte morgens mein Handy zum Laden im Schlafzimmer gelassen, weil es kann ja nix passieren, ich bin ja da. Also hat es drei Stunden gebraucht, bis mich mein Chef erreicht, weil den haben sie auch angerufen. Ich habe dann die Lehrerin angerufen und mir alles angehört und ihr gesagt, das wir Voip haben, es hatte nämlich nix geklingelt. Und das, wenn sowas noch mal sein sollte, die Polizei auch hilft. Jedenfalls da, wo ich herkomme. die kommen da  mal rum, wenn sowas ist.

So. Das nächste GUV-Krankenhaus ist in Braunschweig. Und weil eine Freundin dort behandelt wird,  es in der Nähe ist, habe ich  uns für Braunschweig und nicht das MHH entschieden.( Der Satz ist genau so korrekt, weil ich es entschieden habe für uns)
Wir also mit Krankenwagen da hin, die bringen  uns über den Haupteingang rein und es erinnert mich an das Kreiskrankenhaus Osterode, dass schon vor Jahren abgerissen worden ist. Nur das Aquarium, das in Osterode im Eingangsbereich zu finden war, suche ich vergebens.  Durch den Haupteingang und Gänge zur Notaufnahme. Ich denke, MHH wäre besser gewesen. Aber nur vom Ambiente her, näh! Bitte nicht oberflächlich. Ein vollgestopften Flur, rechts und links Stühle voller mit Menschen, nur zwei Kinderstühle sind noch frei. Und am Ende eine Tür aus Glas, undurchguckbar und ein Glaskasten daneben mit Rollo runter.
Der Sanitäter erklärt uns, das wir vllt vorgezogen werden, wenn er uns anmeldet, aber das es lange dauern werde.

Wir werden  an der Tür vorgestellt, normalerweise hätten wir hinten über einen anderen Eingang  reingemusst, erfahren wir, aber wir warten erstmal. Ich setze A. auf einen freien Kinderstuhl, gehe kurz raus und informiere mit dem Handy C. und den Rest der Familie.
Zurück in den Warteflur setze ich mich auf einen der hölzernen Kinderstühle. Jemand wird reingerufen, wir kriegen richtige Stühle.
Dann sind wir dran. Wir folgen der Dame durch die Glastür vorbei an Menschen in Betten, die auf Behandlung waren und kommen in einen Raum mit Thesen, dahinter zwei Monitore, auf beidene eine rechte Hand und ein Bruch beider Unterarmknochen und ich sehe: Verschoben. Alles klar.
Röntgen muss nicht noch mal sei, sagen sie. Sehe ich auch so. Es ist soooooooooooooooo offensichtlich, da gibt es keine Abrede. A. hat Angst. Richtig Angst. Er hat Angst, die Narkose nicht zu überleben. Er hat Hunger und Durst, denn er hat sei dem Morgen nichts mehr gegessen und es ist früher abend.
Ein Arzt, vier Schwestern? Um uns herum stehen Betten, Tragen und wie auch immer das heißt, mit dem Menschen liegend transportiert werden können.  Die Türen zu den Behandlungsräumen erinnern an Türen von den Kühlräumen von Fleischereien, nur die Griffe sind anders und wenigstens hinter einer dieser Türen, die zum Teil geschlossen sind, ist noch ein Patient. Und sie müssen Papierkram machen, die Menschen, die dort arbeiten.
Formblatt A 36, B 712, Y kj325 und nebenbei Menschen behandeln.  Eine alte Frau mit einem Verband über Auge und Stirn ruft mich und bittet mich, ihr die Kette von ihrem  Hals zu nehmen. Ich bin froh, als mich eine Schwester schnell ablöst. Sobald es ruhig ist, weil alle tippseln, fragt eine alte Frau, die  in einem Bett liegend genau vor diesem Thresenbüro steht, ob überhaupt noch jemand da sei. Die mit der Kette möchte jetzt endlich dran kommen, als sich eine, die  versteckt steht, meldet, das sie seit drei Uhr nachmittags dort warte. Sie hat Arbeitsklamotten an und ich stelle fest, das diese Trage mit der Lehne nach oben nicht leer ist, wie ich zunächst dachte, sondern eben diese Frau darauf liegt. Sie steht direkt mit dem Gesicht zur Wand neben einer offenen Tür zu einem Behandlungszimmer. Auf der anderen Seite der Tür steht noch ein  Bett, das auch nicht leer ist.
Ein Mann, der Probleme mit der Schulter hat, will lieber am nächsten Tag zum Hausarzt und verabschiedet sich.

Wir kommen auf eine Kinderstation. Auf dem Weg dorthin nehmen wir C. mit, der nicht reindurfte, aber jetzt darf er, mit. Eine Ärztin fragt nach Erkältungskrankheiten und weil ich nicht weiß, ob ich A.  angesteckt habe und sie vorher erwähnt hat, das A. auf einen Station kommt, deren eine Hälfte Kinder mit Krebserkrankungen behandelt, weise ich darauf hin, dass ich mit Fieber und Krank zuhause bin.  Ob ich bereit bin, einen Mundschutz zu tragen, wenn ich A. besuche. Logo. Er wird gewogen, gemessen. Und wir werden auf die Station geschickt. Die Menschen, die dort arbeiten, tun mir leid. Wir gehen weiter durch den Flair der 50er Jahre auf die K 5. A. ist noch mehr knurrig. Naja, es wird immer später, es ist noch nicht klar, ob er noch in der selben Nacht operiert wird, wir hatten schon in der Notaufnahme gehört, das da noch ein Gesicht im Op in Stand gesetzt wird.  Wir ins Zimmer. Ein drei Bettzimmer mit Waschbecken mit Vorhang, Klo übern Flur.
Die Betten so eng, das die Schwestern hier gleichzeitig Logistiker sind. Wer operiert wird, liegt nebem dem Waschbecken. Zwischen den Betten ist ein Gang, der ein bischen mehr Platz bietet, als der Nachtschrank braucht und weil A. vllt noch heute nach operiert wird, wird das Zimmer noch mal umgeräumt. Junge eins raus, samt Bett in die Mitte, freies Bett aus der Mitte an die Tür.
A. muss einen Einweg-Schlüpfer mit Windel, ein Op-Hemd und Trombose-Strümpfe anziehen. Weil noch mehr Jungs im Raum sind, verabschieden C und ich uns.  Und warten dann draußen auf dem Gang auf die Anästesistin. Die Schwester, die noch mal ins Zimmer ist, kommt auf mich zu. Was mit A. los sei, will sie wissen. Sie habe das Gefühl, er würde sie verantwortlich machen, das er dort sei.
Ich denke, das das doch sehr unprofessionell ist, sage aber, sie möge ihn nicht ernst nehme. Schmerzen, Hunger, Durst, Angst. Und dann mal grad 13 Jahre alt, na wenn man da nicht pissig sein darf, wann denn dann?

Die Narkose-Ärztin kommt gegen halb elf. Mein Datenvolumen auf dem Hand ist durch C. aufgebraucht, der musste You-Tube-Videos gucken.
Sie will A. gleich mitnehmen. Ausgefüllt und unterschrieben ist der Zettel schnell. Wir dürfen A. ein Stück bringen. Wir schullern sein Bett über Flure, durch Wartebereiche, an Metallcontainern vorbei und letztendlich durch einen Gang aus mit Platikplanen abgedeckten Op-Tischen. Das fand ich dann doch gruselig. Bei den Metallcontainern frage ich, wo wir denn warten sollen? Bekomme aber keine Anwort, weiter gehts.
Als wir vor einer Wand mit einer Glasscheibe und einem Laufband in Menschengröße stehen, denke ich, das wir zur weit sind. Links von der dem Hoch-Und-Runter-Fenster ist eine Tür, auf der Instrumentenübergabe steht, davor ist eine rote Linie.  C. macht irgendeinen Witz über die rote Linie, den habe ich aber bis heute nicht verstanden.
A. wird mit Hilfe dieses Laufbandes auf den Op-Tisch auf der anderen Seite dieser Menschendurchreiche geschubst und Pfleger Nils holt aus einem Schrank auf dieser Seite warme Decken. Ich denke wieder: Wir sind zu weit!

C. und ich fahren nach Hause. Ich hole frische Wäsche und was zu Essen für A., schicke Oma und M. nach Hause, die die Kinder hier gehütet haben. Dann werfe ich ibuprofen ein und ab zurück zum Krankenhaus. Die Op hat länger als eine Stunden gedauert, aber ich gehe zur Intensiv und schließe die Klamotten  und meinen Rucksack in einem Schrank ein. bekomme einen Kittel. Taschentücher sind Gott sei Dank in meiner Jackentasche drunter. A. hat Durst und als ich vom Pfleger Wasser für ihn bekomme, kann er nach dem zweiten Becher endlich ruhig schlafen. Um dreiviertel drei bringe ich seine Sachen auf die Station, die ich ihm durchaus auch in der Intensivstation auf´s Bett hätte stellen können und fahre nach Hause.

Am nächsten Morgen telefoniere ich mit dem VersicherungstrÃ
¤ger und bekomme die Zusage, das A. nach Goslar verlegt werden kann. M. fährt mit mir nach BS. Dort spreche ich vor; aber man erklärt mir, das er eh heute entlassen werde. Wir warten. Nach drei Stunden warten und den Unfallbericht für die Gemeinde-Unfall-Versicherung ausfüllen, holen M. und ich Pizza. Und genau DA kommt der Chirurg. Und A. soll wegen eines Verbandswechsels noch einen Tag bleiben, vielleicht auch noch einen und noch einen. Da wir nun schon informiert sind, und der Junge aus dem Nachbartbett schon am Vortag operiert werden sollte und nichts zu essen  bekommen hat, und an diesem Tag einfach Fruchtgummies ist und jetzt doch morgen operiert werden soll….Nehme ich Angus mit, nachdem mir das von einer Angestellten in weißem Kittel dort angeboten wird. Brief gibt´s nicht. Röntgenbilder auch nicht.  Weil ich nehme ihn ja mit.

Mein Hausharzt besorgt mir einen Tag drauf, nachdem ich ordnungsgemäss gefaltet und klein gemacht worden bin, einen Kurzbrief und drückt mir arg sauer eine Einweisung ins KH hier in die Hand. Das KH hier sieht es gelassen und nimmt A. gar nicht erst wieder auf.

Aber: Mir erstmal Angst machen, wie scheisse ich bin. Und endlich handele ich auch das Antibiotikum aus, weil ich das Fieber nicht los werde.
Es gibt hier ein paar Dinge, die werden wir hier ändern müssen……

Da war aber einer froh, dasser mich los ist!

Ich habe meinen Exmatrikulationsantrag abgegeben. Ich will nicht mehr. Nicht, das ich nicht mehr lernen wollte, aber JEDESMAL, wirklich jedesmal, wenn es um eine Prüfung ging, oder die nächsten Studiengebühren, habe ich dran gedacht, wie paniklich ich mir den Job, den ich jetzt  mache, gesucht habe. Jedesmal habe ich mir selber erzählt, das nicht alle so sind, aber ich konnte mich nicht wirklich überzeugen.
Jedesmal dachte ich daran, wie mich ein wissenschaftlicher Mitarbeiter angesprochen hat, ob ich ihm die Zulassung für die Klausur zur linearen Algebra schreibe, er würde mir dafür eine Probeklausur zukommen lassen für Softwaretechnik. Ich habe es für einen Joke gehalten.
Wirklich für einen Joke, habe das einem neben mir sitzenden Mitstudierenden erzählt, der mir dann sagte, das hätten er und seine Freunde ja auch gemacht, sich die Klausur zu besorgen.
Ich fand den Scheisse, den Mitstudierenden, und hielt das Angebot immer noch für einen Joke. Bis ich am Tag drauf eine richtige Klausur in meinem Email-Postfach fand. Und darin war eine Aufgabe, die in der Klausur, die ich an die Wand geschrieben habe, vorkam, die aber nicht in den Übungsaufgaben war. Ich war durch.

Bevor ich C. irgendwas erzählte, erzählte ich es einer Freundin, die mir half, eine Email an den betroffenen Prof zu schreiben.Eine gute Email mit viel diplomatischer Sachlichkeit. Aber die kann das echt. Wenn man da furchtbare Sachen schreibt, also, wenn sie das schreibt, dann sind die anderen nie böse. Ich kann das nicht.
Es antwortete der wissenschaftliche Mitarbeiter, das niemals eine Klausur rausgegeben worden sei. Ich druckte die Klausur aus. Und versteckte sie, bis  C. drängelte, was denn eigentlich mit mir los sei. Da gab ich ihm die. Wo ich die denn her hätte. Der war richtig sauer. Und dann zeigte ich ihm die Mail und erzählte auch Mitarbeitern im Sekretariat davon und nannte den Namen.
Aber letztendlich kam ich zu dem Schluß, das meine eigenen Leistungen nicht das sein könnten, was sie waren und damit nichts wert.
Ich habe mir nen Job gesucht. Heute kann ich nicht mal sagen, warum ich das als Lösung sah, aber es war so.

Ich versuchte mich noch in Prüfungen, gerade bei den Mathematikern, weil das welche vom alten Schlag waren, die garantiert nicht sowas machten. Aber in diesem Jahr ließ mich der neue Mitarbeiter des damals betroffenen Profs durch C. fragen, um welche Klausur es sich denn gehandelt habe, man wollte sie jetzt veröffentlichen. Ich habe C. geantwortet, er solle dem Herrn ausrichten, das das nicht nötig sei, weil alle im Umlauf seien, davon sei meiner Meinung nach auszugehen. Aber C. hat wohl nur gesagt, das ich dement bin, mich also nicht erinnern kann. Er ist nicht so für Provokation.

Japp, die Beweise hab ich noch auf meinem Rechner.

ABER: Ich bin zu dem Schluß gekommen, das es NIRGENDWO anders ist. Auch für mich nicht. Und das ich wahrscheinlich überall den Kinderbonus oder Silberrückenbonus bekommen würde, so wie der eben versuchte, seine Matheleistungen durch die Klausur zu verbessern.
Anderwo ist auch Scheisse! Und ich werde somit NIE wissen, was ich wirklich kann. Aber Leben ist vielleicht auch einfach so. Nur ich kann damit nicht umgehen. Und das ist ja nun nix, wofür die anderen was können.

Jedenfalls habe ich am Donnerstag meinen Antrag auf Exmatrikulation abgegeben und bekam gleich am nächsten Tag Bescheid.
Bin nicht böse, nur unendlich erleichtert.

Braunschweiger Karneval abgesagt

Letzten Sonntag ist der Karnevalsumzug abgesagt worden. Die Islamisten planten einen Anschlag.
Aha.
C und ich hören das im Auto, Montag morgen, auf dem Weg zum Zug.

„Hm, komisch! Wer soll das denn sein? Mein Kollege Ben sitzt doch in der Klappse!“ Ich bin verwundert.
„Wer ist Ben?“
„Der Fundamentalist, der am Telefon die Anrufer zum Islam bekehren wollte…“

Wir hören die Durchsage der Polizei im Radio, die auf  „Das ist kein Scherz!“ endet.

„Wußtest Du, das die in Braunschweig Karneval haben?“
„Nein.“ antworte ich. „Aber warum denn grad Braunschweig? Südniedersachsen! Die Demenz ist hier in Altenheimen zu hause, demografischer
 Wandel genannt. Warum denn  nicht im Ruhgebiet? Düsseldorf? Köln oder sowas? Da kommen doch viel mehr hin, da ist doch ne Bombe viel
 eindrucksvoller…“
„Die wohnen alle in Braunschweig.“ C. ist sich sicher.
„Wer?“
„Die Islamisten.“
„Ach, C., mal ehrlich…seit wann ist denn denen irgendein Weg zu weit, um für Bombenstimmung zu sorgen?“

Liebe bombenbastelnde Islamisten,

jetzt hört mir  mal richtig zu! Tanzen und Malen kann ich die Ansage nicht.
Freunde, hier, in Südniedersachsen ist der Hund begraben. Und GENAU DESHALB wohne ich hier. Ich ziehe hier meine Pflänzchen auf der Fensterbank an und kann meine Kinder alleine in die Schule schicken. Weil hier der Hund begraben ist. Genau deshalb nämlich.

Wenn Ihr Karneval nicht mögt, dann ist das Eure Sache. Wenn ihr aber dermaßen unterbelichtet seid, das für Euch Toleranz nur dann gilt, wenn Ihr Euren Gebetsteppich bei uns im Aufenhaltsraum ausrollt, dann Freunde, werde ich aber echt pissig. Weil zu sowas kriegt ihr nämlich unsere Raucherpausen! Und wegen ein paar Volldioten unter Euch habe ich mich erwischt, wie ich Montag morgen die Kollegen mit orientalischen familiären Hintergrund seltsam angeguckt hab! Und auf sowas hab ich erst recht keinen Bock, weil es unter Euch ne Menge genialer Menschen gibt, die nicht so sind wie ihr.

Vorschlag zur Eröffnung Eures Gottesstaates, an dem ich nicht teilnehmen werde:
Sahara. Groß, viel Platz. Hin da, Zaun drum. Wegen  mir kriegt ihr auch noch ne Regelwolke drüber festgenagelt. Aber lasst den Rest der Welt mit euren praehistorischen Islamisierungsversuchen in Ruhe!

Grüße

PS: Und nächstes Jahr wird der Karneval doppelt so groß in Braunschweig…was sag ich, zehnmal so groß!  Nur, damit ihr Bescheid wißt!

Silke

Ich bin ja Telefonistin. Und ich rufe Leute an, die Probleme haben, die sie vor der Anschaffung der neuen Technik nicht hatten.
Und da war dann auch Silke an der Reihe.
Sie meldet sich und ich begüsse sie mit „Guten Tag, Herr Nachname-von-Silke, mein Name ist …Meldeformel“.
Sie sagt “ Frau Silke-Nachname.“
Ich entschuldige mich und finde sie schon jetzt kuhl. Eine Frau mit einer so tiefen Stimme, völlig genial.
Sie erklärt mir das Problem, ich sage ihr, wie wir´s machen und mache letztendlich eine Rekonfiguration. Nun muss sie noch den Router neu starten, dann den Mediareceiver und dann ist in den meisten Fällen alles tutti.
Nur bei ihr nicht.
Silkes Router synchronisiert sich nicht. Wir warten…Nix. Macht er nicht. Noch ne Messung drüber, alles tutti. Aber der Router will nicht.
Ich also nach einigem ratlosen Warten zu einem in unserer Abteilung , der nicht nur alles weiß, sondern der auch manchmal ungewöhnliche Lösungen absegnet, hauptsache es geht wieder.
Ich erkläre ihm den Fall und er  so:
„Da is das DSL -Kabel raus. Bin ich mir sicher! Die musste den Router ja anfassen, um den Strom zu ziehen. Da ist nur ein Kabel raus… „
„Und wenn nicht?“
„Ja, früher, da gab es Router, wenn die über Jahre durch gelaufen sind, dann sind die schon mal bei nem Neustart zu Bruch gegangen….
  aber hier…Kabel.“
Ich zurück zu Silke:
Ich sage ihr, wen ich gefragt hab, benutze die neutrale Berufsbezeichnung…
Sie:“ DAS war doch bestimmt nen Kerl! Das da ein Kabel raus ist! Sowas kann nur von nem Kerl sein….“ Sie regt sich völlig auf und erklärt mir, das erst, als ich die Seriennummer von ihr genannt bekomme, sie den Router überhaupt in die Hand genommen und bewegt hat. Strom abziehen gehe nämlich auch so….

Silke – she made my day! YES!

Nach dem Gespräch ich hin zum Ansprechpartner und ihm erzählt, was sie so sagte….
„Ich kann damit leben.“ Das sagte er. Ja, muß er auch.

Er ist wieder da

Die Polizei hatte ihn in Nullkomma-Nix gefunden und genauso viel hat er auch gelernt mittlerweile. Er nimm ärtzlich verordnet Antidepressiva und ich geb mal wieder ne Bewerbung in meiner Firma für einen meiner Söhne ab. Ob der es packt, weiß ich nicht. Ich weiß nur, das er kann, wenn er will. Und ich hab da ne Menge gelernt.

Er hat sich eine neue Familie gesucht. Die Mutter, die älteste Tochter und die jüngere, das Manga-Mädel. Und er hat dort das Kind der ältesten Tochter eingehütet, denn wenn die ihre Schule nicht schafft, ist ihr kleiner Aaron weg. Sagt sie, hätte das Jugendamt gesagt.
Aber so alte Leute wie ich, die wissen: Lady, das Bullshit. Da muss noch mehr sein.

Und der gewordene Vater wußte, das die älteste dauernd an der Kaiserpfalz chillt und das ihr Kind nicht von der Omma betreut wird, sondern von irgendwem anders.
Und da habe ich Mal gefragt, warum denn die Omma ihr Enkelchen nicht einhütet, wenn sie doch zuhause ist.
Da wußte Mal keine Antwort, denn immerhin musste er morgens aufbleiben, weil die Mutter bis zum Nachmittag schläft, und er sollte nen Handwerker reinlassen.
Ich hab Mal gesagt,das das selbstredend ist. Er wollte dem Mädel ja nur helfen, weil ihr jetziger Freund grad veraftet worden war. Auch wieder ein Denis, angschissen von Cookie, gab es wohl nen Bewährungswiderruf.
„Meine Fresse, Mal! Was für Leute!“
Erklärt aber, warum sie ihn so schnell gefunden haben. Die Cops kennen ihre Kunden.

Dem gewordenen Vater habe ich gesagt, das er seiner Freundin T. danke sagen soll. Sie hat die Nummer, unter der sich Mal gemeldet hatte, genommen und mal zurück gerufen und alle auf den Pott gesetzt. Wir haben gesucht wie die Idioten und die haben sich in Fäustchen gelacht. Immerhin stand unser Auto auch direkt vor deren Haus als wir nicht weiter suchen konnten.

Und  Mal habe ich gesagt, das jetzt mal Schluß mit Blödmannsgehilfe ist und er lange genug gedümpelt hat,. weil sich übergeordnete Stellen schon gemeldet haben und für ein betreutes Wohnen mit Betreuer sind. Sogar unser Omma.
Meine Güte, man muss ja nun nicht ganz mim Strom schwimmen, aber sich so ins Aus zu schießen, das einfach nur dämlich.

Was nun?

Das habe ich gelesen. Diese Frage sollen sich Eltern in meiner Situation stellen.
Erstmal vorweg: Die Polizei hat innerhalb von zwei Tage Mal gefunden. Wo?? Wie soll ich das sagen? In einem einschlägigen Haus bei einer einschlägigen Familie, deren große Tochter das zweite Kind bekommt und deren zweite Tochter noch minderjährig ist. Er wohne bei seiner Freundin, war dann, nachdem die Cops in ausfindig gemacht hatten, zu erfahren. Die Frage ist, welche. Weil beide sind nicht unbedingt die beste Wahl.
Hingefahren ist heute der Älteste, weil sein Bruder ihn heute morgen auf dem Lehrgang angerufen hatte.
Was das für Leute sind? Naja, Mal konnte da fast einen Monat indeselben Klamotten sitzen und zieht da jetzt ein und die holen seine Klamotten aus der seiner Wohnung und auch den Kühlschrank zurück und und und….Während er das erzählte, sah der Große aus, als hätte er was in beide Augen gleichzeitig bekommen.
Mal hatte nun auch schon erfahren, das es angersichts der Tatsache, das er unsere Suchaktion bei FB verfolgt hatte, dieses Jahr morgen von mir erstmal ne Runde nix zum Geburtstag bekommt und leider auch vom Rest dieser Familie hier nicht, weil  wir alles im Kopf hatten, aber nicht Drogenskonsum und Assi-Affen mit Zuzugsrecht. Nee, so nicht. Neee. Nein, und ich rede im Moment mit ihm nicht und mein Großer bringt ihm morgen seinen Rest Haushaltsgeld und das Kindergeld, aber….keine Ahnung, wann da eine Annährung zu stande kommen soll.
Auf Drogen habe ich absolut keinen Bock! Auf das Klauen, Lügen und weiß der Geier was.Auf  „Ich will Therapie machen, aber ich krieg keinen Platz“ und dann die 70tausend Abbrüche.
Meine Familie, meine Freunde und meine Kollegen haben mich in den letzten Tagen getragen und vor allem ertragen. Naja, soweit so gut oder auch nicht. In diesem Zuge habe ich mal wieder angefangen im Internet zu lesen. Und da ging es um Eltern von Drogenabhängigen. So einen quasi: Wie gehe ich damit um. Das  hätte ich gerne gefunden. Aber da war die Rede von sich auf sich selbst besinnen, habe ich letzte Woche angefangen, ich stricke Mützchen für Babies und habe für meine Enkeltöchter Mützen bestellt, eine ist schon da. Und ´ ne Selbsthilfegruppe wäre gut. Ich weiß jetzt, das ich ein Vollversager bin. Würde ich alle Selbsthilfegruppen besuchen, also die für Angehörige von Suchtkranken, die für welche mit ADHS, die für Eltern von Kindern mit Epilepsie, die für Angehörige von Demenzerkrankten….meine Woche wäre einfach nur voll.
Also gehe ich und nehme es so wie es ist und stricke einfach weiter Babymützchen.

Irgendwo

Mal ist immer noch weg. Immer noch kein Lebenszeichen, aber positiv ist immer noch, dass man ihn nicht liegend gefunden hat.
Die Heulerei nebenbei geht mir auf die Nerven und ich habe  noch eine Flasche Bachblüten auf Alkoholbasis gefunden. Da habe ich wenigstens zwei Wirkstoffe: Einmal die Bachblüten und einmal den Brandy. Ist mir egal, was welches wirkt, hauptsache irgendeins.

Im Netz habe ich viel gelesen. Schlaflos und grübelnd und zwischendrin heulend kann man das schon mal machen. Was so alle glauben…. wir sind wohl noch gut in der Zeit. Zwei Wochen sind erst rum, ab sechs wird es schlechter.

Aber alle Mütter glauben, auch wenn ihre Kinder nicht mehr wieder kommen, das sie irgendwo glücklich leben.
Irgendwo haben Namen. Hannover, Hamburg, Berlin, Angermünde oder auch Beierfelde oder Marke. Es gibt kein Irgendwo, wo alle Verschwundenen blumenbekränzt, hüpfend wie kleine Elfe, liedersingend über Blumenwiesen tanzen.

Der Polizist gestern brachte  mich zum Heulen. Sie wollten keine Anzeige aufnehmen. Man gehe davon aus, das Mal in einer  Großstadt Platte mache. Und ich habe die Frau vom Jugendamt im Kopf, die sich immer freute , wenn Frost war, weil dann keiner von ihren Schützlingen aus den Einrichtungen auf Trebe ging.

„Wir haben alles getan.“ hat unser Omma gesagt. Mehr können wir nicht tun. Wir haben uns bemüht. Wir haben gesucht und genervt, uns beschimpfen und als überbesorgt abkanzeln lassen.  Mehr kann man nicht tun.

Aber diese Irgendwo-Nummer, die werde ich nicht machen. Ich nenne es Hoffnung. Einfach Hoffnung, was anderes ist Irgendwo nämlich auch nicht. Und in der Zwischenzeit mache  ich Wäsche, stricke für die Enkelkinder, koche Suppe und kümmere mich um den Hund.

Mir tut meine Arbeit gut. Auch wenn ich immer wieder mit der Fassung gekämpft habe, das Lösen von Router-Probleme, von  Entertain-Standbildern, das war die einzige Zeit, in der ich mir nur Gedanken über Signale und Strom und Telefonklingeln und Umschalten gemacht habe. Wärre ich zuhause geblieben, würde ich mich einfach nur weiter im Kreis drehen.