In Corona-Zeiten sollte man nicht krank werden. Da haben wir am Dienstag letzter Woche noch für die beste Freundin von Mini Stockbrot im Garten zum Geburtstag gemacht und zack! Zwei Tage später lag es flach, das alte Flagschiff hier.
Und was hörte es da aus eineinhalb Meter Abstand??? „Corona!“ Keine wohlwollende Umarmung und nur der Gang liegende Hund verhinderte, das Eis und Saft mit einer Poolreinigungsstange rüber geschoben wurden.
Und nein, ich habe mich nicht getraut, irgendjemandem irgendwas zu sagen, weil : „Corona!!“
Also, für den Fall, das es Corona war, hier das ultimative Rezept:
3 mal täglich 400mg Ibuprofen über vier Tage.
Ferrum phosphoricum von Schüssler 200 Stück-Packungsgröße, immer mal eine Handvoll, bis diese sich im Mund nicht mehr auflösen. Etwa über vier Tage.
Erste Nacht: eine Flasche Traubensaft Monet plus 1,5 Liter Vittel
2ter Tag: 1 Fruchteis.
Zweite Nacht: eine Flasche Granatapfelsaft (Bäh!!) plus 1,5 Liter Vittel
Dritter Tag: 2 Fruchteis und ein in Kaffee eingeweichtes Brötchen. Eine Viertel Tasse Hühnerbrühe selbst gemacht.
Dritte Nacht: 2 Flaschen Orangensaft von Lidl aus dem Kühlregal.
Vierter Tag: Zwei Teller Hühnerbrühe mit Muschelnudeln und immer dran denken, bei jedem Bissen mit Wasser nach spülen, sonst hängen die Nudeln nicht nur im Hals sondern auch im oberen Rachen.
Fünfter Tag: Kaffee und Wasser. Die Schwellung im Hals und im oberen Rachenraum lässt sich gut mit Mukosulvan für Kinder und Meerwassernasenspray bekämpfen.
Ab dem 5ten Tag nur noch 3 mal 200 mg Ibuprofen.
Nudelsuppe vom Vortag und immer an das Wasser denken. Kommt sonst zu unschönen Szenen am Tisch, die den anderen den Appetit verderben.
Weiterhin Mukosolvan und Nasenspray und Vittel und Kaffee.
Tag sechs: 1 Liter Orangensaft aus dem Biomarkt. Der ist sooooooooo lecker!
Weiter mit Ibuprofen, Mukosolvan, Nasenspray, Vittel und Kaffee.
Es war eine klassische Mandelentzündung, ich bin nicht so für Neues.
Warum war ich nicht beim Arzt? Weil man da vorher anrufen muß und entweder ist da besetzt oder aber es klingelt durch.
Aber weiter. Nun war es Mittwoch dieser Woche.
Erst schrieb mir eine Freundin, das sie nun in der Mühle in Langelsheim gewesen sei und ein Pfund Trockenhefe besitze und 5 kg Mehrl geholt habe, aber das sei ja nicht viel, weil sie schon erstmal Laugengebäck, Brot gebacken und für den folgenden Vatertag einen Kräuterzopf backen muß. Sie war echt lieb und bot mir mit meinem Frische-Hefe-Vorrat, die die Reste der Frischhefeherstellung, also Trockenhefe, nicht nutzt, gleich mal welche an.
Okay. Mir geht es da immer so wie C.. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.
Mittags bin ich mit D. dann zum Einkauf aufgebrochen. Einfach war das nicht. Noch ein wenig wackelig und dann doch sehr mutig forderte ich D. auf, mit mir noch in den Media-Markt zu fahren, um eine neue Kaffee-Mühle zu kaufen.
Also mit Masken und Stöckern da rein. Ich die Stöcker. Da standen wir also vor dem Regal mit Mühlen.
„Und wie fein ist nun der feinste Mahlgrad?“
Da Nachfolge-Modell meiner 5-Jahre alten Mühle gab es auch, aber ich durfte die Sonntags nicht in der Küche benutzen, sie hat alle immer geweckt, weil ich früher auf war.
Die Feinheit des Mahlgrades ?
D. entschied sich, den Verkäufer zu kontaktieren.
Da gab es welche mit Auffangbehältern, Tasseneinstellungen und großen und kleinen Borstenpinseln und eben das Nachfolgemodell.
„Wie fein ist denn nun der feinste Malgrad bei den Maschinen?“ wollte ich vom Verkäufer wissen.
„Sie müssen hier einfach drehen auf ganz fein….“
Er hat meine Frage nicht verstanden und so entschied ich mich zum Nachfolgemodell. Und was soll ich sagen? Der kleine Becher mit den Messern hat jetzt einen Deckel, was die Angelegenheit wesentlich sauberer gestaltet. Und: Sie ist NOCH lauter! Aber das habe ich erst zuhause gemerkt. Wecken leicht gemacht.
Nun standen wir also dort am Tresen. Ihr kennt das, man kriegt so ein ausgedrucktes Ding und eigentlich sein Gerät unten an der Info.
Und während er da so tippselte, erzählte er, das er ja in der Mühle in Langelsheim war und das man dort jetzt 500 gr Trockenhefe kaufen könne und das habe er gemacht. Und auch gleich ganz viel Mehr. 2,5 kg. Und er backt ja jetzt Brot und seine Freundin, die mag das so sehr, das er ihr, kaum, das es auf dem Ofen kommt, gleich erstmal den Knust geben muß….
Ooookay. Ich weiß immer noch nicht, was ich dazu sagen soll.
„Oh, ehrlich! Wow! Toll!“? D. war auch nicht hilfreich. Der, der nach den Backorgien seit meinem kaputten Knie immer mal den Backofen säubern muß und meinen Backstein für seine Pizza zu nutzen weiß, der guckte genauso blöd wie ich.
Vielleicht sollte ich auch mal in die Mühle nach Langelsheim und mir ein Pfund Trockenhefe kaufen. Vielleicht kann ich dann das Hochgefühl verstehen.
Wahrscheinlich liegt es an meiner mangelnden Sozialkompetenz. C. und ich sind zu dem Schluß gekommen, das das unser Manko ist. Wir haben es nicht so mit Menschen, er eher mit Rechnern und ich eher mit Viechern. Wir sind also den Kindern kein gutes Vorbild.
In diesem Sinne:
Bleibt gesund.