Yoga

Ich mache dienstags Yoga bei der Krankenkasse. Und heute war überhaupt nichts mit dehnen. GAR nichts.

Und während wir Yoga machten, dachte ich immer wieder daran, das diese Karenz rum ist. C. geht morgen wieder auf Arbeit und ich muss endlich, endlich Bewerbungen schreiben, um nicht mehr in die alte Firma zurück zu müssen.

Und ich dachte an Mittwoch und fragte mich, wie das gehen soll. Zurück ins Leben oder wie auch immer man das nennen will.

C. schläft viel, ich wenig. Ich achte darauf, dass C. isst. Es mag dumm sein, aber ich mache das.

Brot backen fällt mir schwer. Ich backe jeden Tag und es macht nicht immer Spaß, aber es fällt schwer, Wäsche zu machen, zu kochen, zu saugen…

Weil ich immer noch nicht wußte, wie ich man in den Alltag zurück kehren kann Mittwoch morgen. Einfach mal eben so.

Und ich habe Kekse gebacken, wie ich sie am Todestag schon gebacken habe, weil die Zeit lief, als C. bei seiner Mutter war und es nichts zu tun gab.

Und ich dachte an C., der sagte, das immer, wenn’s ganz dicke ist, ich in der Küche verschwinde und backe. Irgendwie stimmt das.

Und nun bin ich noch auf. Ich habe das Brot doch noch gebacken. Und dann noch gewartet auf den Geschirrspüler, damit die Küche morgen früh sauber ist und C. sich nicht so ärgert….

Und beim Abwischen ist es mir klar geworden, warum es so schwer ist, in den Alltag zurück zu kehren. Es wird nicht wieder gut. Es wird anders. Es verändert die Sicht auf die Dinge, habe ich gelesen.

Es fühlt sich auch nicht an, wie wenn es wieder gut wird. Wieder wie vorher geht gar nicht.

Also starten wir nachher in ein Anderes, ein Neues und dass fühlt sich leichter an, mit dem neuen Blick auf die Dinge…

 

Über die Exclusivität der Trauer

In meinem Leben sind schon viele gegangen. Ganz viele. Klar erst die älteren, später auch Stefan, der mich komischerweise noch am Abend seines Todes angerufen hat und ich blöde Kuh habe erst am nächsten Tag zurück gerufen. Da ging klar niemand mehr dran.

Ich darf ja nicht weinen. Es ist ja nicht mein Vater. Und in den acht Jahren, da habe ich ja nicht viel mit ihm zu tun gehabt. Es spielt keine Rolle, das er eigentlich der Antrieb war, überhaupt zu den Schwiegerellis zu fahren. Weil er mir so viel Freude bereitete mit seiner bissigen Art, in der er lächelnd kleine Gemeinheiten verteilte.

Meine Hose mit den Löchern werde ich nicht reapieren. Es ist so eine, wie man sie heute kaufen kann für teuer Geld mit hinter die Löcher geklebten Flicken. Wann immer er sie gesehen hat, lächtelte er mir vertraulich zu und erklärte, er werde mir mal Geld geben, damit ich mir eine heile Hose kaufen könne. Es war klasse, wie er bissig meine Mutter, seine Frau, seinen Sohn und sogar mich selbst vorführte.

Als ich mit Mini schwanger war, wollte C. das erst gar nicht seinen Eltern erzählen. Und dann, nachdem ich ihm gesagt habe, das er das dann niemals tun dürfe, denn was würde das für sie bedeuten, erzählte er es ihnen doch. Und sein Vater sagte nur ganz trocken: „Ich wusste es.“ Und damit war es gut.

Er erwies mir die Ehre, in seinem hohen Alter in unser Haus zu kommen. Ich weiß nicht, ob das irgendjemand verstehen kann, es war für mich wirklich eine große Ehre, daß dieser Mann, der sonst kaum noch das Haus verließ, die Autofahrt auf sich nahm, um an unserem Tisch Kaffee zu trinken. Mit wem führ ich denn jetzt alle vor? Wer verteilt mit mir die kleinen gemeinen Wahrheiten?

Mini traute sich gerade am Ende nicht mehr zu ihm hin. Als er im Krankenhaus war, wollte er, das sie sich doch zu ihm aufs Krankenbett setze und sie traute sich nicht, sondern setzte sich auf meinen Schoß.

Als wir vor Wochen den ersten Alarm hatten, habe ich sie vorbereitet und sie weinte, sie wolle das nicht, das der Opa stirbt. Und als er gestorben ist, habe ich es ihr gesagt und habe mit ihr eine Kerze ins Fenster gestellt. Wir haben sie da hin gestellt, damit der Opa schneller unser Haus vom Himmel aus findet, weil er sie genauso vermißt wie sie ihn. Und ich habe ihr versprochen, das er wieder kommen wird, als Baby neu geboren und sie dann miteinander Zeit haben werden.

Als sie C. sagte, das sie ihre Opa vermisse, erklärter er sein Unverständnis, weil sie ja den Opa  nicht gemocht habe. Das schloß er daraus, weil sie sich ja nicht zu ihm gesetzt habe.

Wenn ich Mini ins Bett bringe, spricht sie mit mir über Opa. Er passe auf sie auf, sagt sie. Und ich bejahe das. Und sie fragt mich dann, ob die Kerze im Esszimmer noch leuchtet. Und ich verspreche ihr, gleich noch mal gucken zu gehen und, wenn nötig, eine neue anzumachen.

C. erklärte, das er das Gefühl habe, das die großen Kinder das gar nicht verstehen und sein Neffe, der im Haus lebt, auch weiter macht, wie bisher.

Kinder machen in solchen Situationen immer weiter wie bisher, wenn man ganz wenig Kopf für sie hat, bauen sie richtig Scheisse. Du hast keine Zeit, in einem Loch zu verschwinden. Und irgendwie retten sie einen damit.

C. spricht viel mit seiner Mutter, was in dieser Situation normal ist. Aber mich beschimpft er mittlerweile und will nur mit mir streiten.

Ich habe keine Ahnung, wie das ausgeht. Ich habe nicht mal eine Ahnung, ob wir zur Beerdigung kommen dürfen.

Gleitsicht letzter Teil

Sehr geehrter Herr Optikerladenbesitzer,

am 6.11. habe ich meine Lesebrille und meine neue Gleitsichtbrille abgeholt.

Meine neue Lesebrille ist toll, ich kann mit ihr sogar über eine Distanz von mehr als drei Metern klar sehen, lediglich die Schrift wird dann schwierig.
Ich kann auch gut mit ihr im Nahbereich sehen.

Meine neue Gleitsichtbrille kann ich nicht nutzen.
Am 6.11. war ich zweimal in Ihrem Geschäft. Einmal, um sie abzuholen, und dann noch mal, weil sie drückte. Beim zweiten Mal wurde ich mit „Sieht aber gut aus.“ und ich müsse mich gewöhnen nach Hause geschickt. Ich habe die Brille bis Samstag vormittag getragen und dann die alte rausgekramt, weil die Druckstelle hinter dem Ohr mittlerweile zu groß war.

Am Montag drauf war ich wieder zweimal in Ihrem Geschäft. Die Brille wurde gerichtet und ich müsse mich gewöhnen.  Ich bin dann eine Stunde in der Stadt geblieben zum Gewöhnen, weil ich rechts nicht gucken konnte und mir damit Auto fahren nicht zu traute. Es war, wie wenn ich rechts ins Leere treten würde. Beim zweiten Mal wurde nachgerichtet. Abends habe ich dann wieder meine alte Brille getragen. Da wackelte schon der rechte Bügel und ich war richtig enttäuscht.
Dienstag besuchte mich meine Mutter und forderte mich auf, nicht einfach die neue Brille im Schrank liegen zu lassen, weil das bei  500 Euro einfach zu viel sei.

Also bin ich Mittwoch noch einmal in ihr Geschäft gekommen und da war eine andere Dame, das war am 11. November. Diese Dame arbeitet schon lange bei Ihnen. Sie richtete mir die Brille und auch so, das sie nicht aus mir Zwerg Nase machte. Ich konnte gucken. Die Pads waren auch gegen harte getauscht; weich vertrage ich nicht.
Abends ditschte meine vierjährige Tochter mit dem Kopf gegen die Brille und sie saß wieder blöd.
Ich habe dann mit Absicht gewartet, weil ich hoffte, am nächsten Mittwoch wieder die Dame vom 11. November anzutreffen.
Am 18. November kam ich mit einer Hühnerei großen Verspannung im Nacken und Kopfschmerzen mit Übelkeit in Ihr Geschäft. Die Brille wurde wieder zweimal gerichtet; Zwerg Nase kam dabei wieder raus und die Kopfschmerzen und Nackenverspannung sind nun weg, weil ich seit Mittwoch wieder meine alte Brille trage.

Manchmal fühle ich mich betrogen, aber ich weiß selbst, dass es dazu keinen Grund gibt, weil ich mich habe bequatschen lassen. Immerhin war ich ursprünglich in Ihr Geschäft gekommen, um mir Einstärkenbrillen machen zu lassen. Eine für die Ferne und eine für die Nähe. Ursprünglich wollte ich auch darum bitten, ob die Möglichkeit besteht, im nächsten Jahr Einstärkengläser in die Brille zu setzen, auf meine Kosten versteht sich, weil selber Schuld, aber der rechte Bügel wackelt durch die ganze Biegerei schon so sehr, das ich das als sinnlos erachte.

Ich bin ursprünglich in Ihr Geschäft gekommen, weil mir zwei Brillengesichter Ihr Geschäft empfohlen haben. Ein guter Optiker ist mit Gold nicht aufzuwiegen. Und weil die alte Brille gar nicht von Ihnen war, habe ich für das Richten gern einen Obolus gelassen.  Ich trage seit 43 Jahren Brille; ich hätte einfach auf mit vertrauen sollen und den Quatsch mit der Gleitsichtbrille lassen sollen. Rausgeworfenes Geld.

Ich habe Ihnen das jetzt geschrieben, um das Thema auch für mich abzuschließen.

Mit freundlichen Grüßen,

Gleitsichtbrülle oder Selbst schuld, wenn man sich bequatschen lässt…

Nun habe ich ja immer noch die neue Puk-Brille. Und letzte Woche wurde sie so gerichtet, das nix mehr hinter dem Ohr kniff, nix mehr piekte und die Nase einigermaßen kaschiert wurde. Und abends will ich meine Wange an Minis Kopf legen, als sie beim Essen neben mir sitzt, und sie sieht diese Bewegung und reckt mir den Kopf entgegen und bäng, voll gegen die blöde Sehhilfe.

Und seit dem saß sie schief. Und ich wollte gern die Optikerin mit Zopf antreffen, also habe ich bis heute gewartet und hatte hinten im Genick schon schon dieses Ei, das gern bei Fehlhaltungen entsteht, und fürchterliche Kopfschmerzen. Also hin zum Optiker, Vorfall geschildert und richten lassen.

Ei geht weg, Kopfschmerzen bleiben. Also wieder hin. Wieder gerichtet und die ist sooooooooooooooooooo blöd, die Blonde. soooooooooooooooooo blöd, biegt das ganze schon in die Gegenrichtung dessen, was ich gezeigt habe.  Fühle mich verarscht, fahre nach Hause, setze die alte Brille wieder auf und Kopfschmerzen gehen weg.

Und die ganze Zeit mecker ich mit mir selbst, weil ich soooooooooooooooooooooooooooooooooo blöd gewesen bin und mich von der blonden habe bequatschen lassen, doch eine Gleitsichtbrille zu nehmen, obwohl ich eine für die Ferne und eine für die Nähe haben wollte….Doof, wenn man so doof ist, ehrlich. 550 Euro für den Schrank…

Länderspiel in Hannover abgesagt

Habe ich es nicht noch gesagt? Einfach nur auf unsere Überwachungsinstitutionen  vertrauen. Passiert schon nix.

Hannover, genau, der Nabel der Welt…äh des Landes. Letztes Jahr oder dieses war es der Karneval in Braunschweig., auch wegen einer Warnung.

Nu, wer sagt’s denn, brauchen uns alle gar keine Gedanken zu machen. Warnung reicht und, zack, in zwei Minuten sind die Bürgersteige hoch.

Vielleicht hat man es ja auch auf unsere Nationalmannschaft abgesehen oder den Ball…

Update: Der Tip soll laut N24 von einem ausländischen Geheimdienst gekommen sein. Niedersachsen…..Hannover…..Haben sie nen Globus gedreht und mit zugehaltenen Augen Finger drauf, nach dem Motto „Wen warnen wir jetzt?“…

 

Garten

Ich möchte einen Garten. Also frage ich zur Netzsuche nebenher  im real life reihrund.

„Und? Was willst du für Nachbarn?“ werde ich gefragt.

„Menschen, ich denke, Menschen wären mir am Liebsten, ich hab’s nicht so mit wilden Tieren…“ Was für eine bescheuerte Frage!

„Nee, willst Du nen Garten zwischen nur Deutschen?“

„Bist Du doof?“

„Nein, ich meine das ernst. Ist es Dir also egal, wer Deine Nachbarn am Zaun sind.“

„Japp, isses mir. Am liebsten welche mit Hund und offenem Feuer….gern auch mit Wohnwagen auf dem Grundstück….“

Wie bekloppt sind die Leute eigentlich? Ich will nen Garten, also Erde , Mist und Unkraut und keine Nationalität.