Tagwerk

Das Leben ist gerade nicht so einfach. Meine dauerhaften Begleiter sind Handy und der  Kalender hier:

20170123_210832

Bloß nichts und niemanden vergessen und ganz stolz, wenn ich unter der Woche einmal zwei sog. Haushaltstage habe, will heißen, an denen es keine Termine gibt und ich einfach nur Haushalt machen kann.

Und das hier ist mein täglicher Feind:

20170123_210847

Ein klitzekleiner Teil vom Täglichen… Wenn ich wieder zu Geld komme, dann werde ich mir eine zweite Waschmaschine kaufen. Dann bin ich nicht mehr acht Stunden angebunden, sondern nur noch vier, weil zwei mal zwei. Maschinen.

 

Rosenkrieg

Der Vater von Selma und Patty hat einen Strafbefehl bekommen.

Er hat im vollbesoffenen Kopf seiner Ex, die ihn und die Kinder wegen des Neuen verlassen hat, u.a. über What’s app geschrieben, was er vor ihr hält:

„du bist in Sachen Mutter schlimmer als die Flodders“

„wenn dein Name genannt wird, wollen alle nur kotzen, was du für ein Stück Scheiße bist lässt ihre eigenen Kinder für einen anderen Stecher sitzen“

„deine Mütterlichkeit sollte angezündet werden und nach einer Volksabstimmung die zu 100 % gegen dich läuft noch mal erschossen werden und  neben Hitler vergraben werden“

„alle sagen scheiß auf die scheiß Huuuuuuuure sie hat es nicht verdient Mutter zu sein und die vielen U stehen für deine ganzen Kerle“

Außerdem habe er ihr einen ausgestreckten Mittelfinger mittels eines Emojis geschickt.

Das, und die Aussage aus der Nacht, in der sie verschwunden war und er von einer Freundin der Mutter von Selma und Patty im Beisein der anderen Großmutter  und mir erfahren hat, dass die Mutter von Selma und Patty  einen neuen Freund hat und das die Freundin der Mutter von Selma und Patty gelogen habe, als sie erklärte, sie habe bei ihr geschlafen, als sie in einer der vielen Nächte nicht nach Hause kam, brachte der aufgebrachte Vater  also nun die Aussage, er steche sie und den neuen Stecher ab,

das alles kostet 1500 Euro plus Gerichtskosten. Leider hat die Mutter der Mutter vergessen zu erwähnen, dass auch ich Zeugin dieses Gespräches bin und das kurz nach dieser Aussage die Polizei im Haus war und die ernstgemeinte Drohung ihres Schwiegersohnes vergessen hat, bei diesem Einsatz zu erwähnen.

Man erinnere sich an den August letzten Jahres: Erst wurden Selma und Patty von der Polizei mutterseelen allein aufgegriffen, dann kam die Mutter nicht mehr nach Hause und letzten Endes schrieb sie eine Nachricht, aus der nicht klar hervor ging, ob sie sich nun umbringe oder nicht, was jedoch letztendlich einen Polizei-Einsatz auslöste. Sie wurde bei ihrem neuen Freund gefunden. Am nächsten Tag verlor der Vater der Kinder nicht nur dieselben, sondern auch noch seinen Job, weil er nicht zur Arbeit erschien.

Ikea- Das Ende

Ikea hat angerufen. Zweimal. Und mir zweimal gesagt, dass ihr Zahlen stimmen.

Beim zweiten Anruf wußte der Mensch nichts vom ersten Anruf. Und ich sagte dem zweiten folgendes:

Sie haben das Problem, nicht ich. Mein Verlust beträgt 148 Euro, Ihrer wird, weil ich nicht mehr bei Ihrem Unternehmen einkaufen werde, einige tausend sein. Außerdem werde ich keine Bilder aus meinem Leben mit Neuerungen Ihres Hauses auf meinen Blog stellen. Die alten Dinge brauche ich auf, aber von Ihnen wird nichts Neues mehr dazu kommen.

Weiterhin  weiß ich, dass ich nicht die Einzige Kundin bin, der das passiert ist. Der Mann auf FB und ich, wir sind nur die Spitze des Eisberges. Sie sollten in Ihrem Unternehmen aufräumen. Sie hätten lediglich auf Ihren Überwachungskameras die Pakete auf unseren Wagen zählen müssen und schon hätten Sie gewußt, dass ich tatsächlich, wie ich Ihnen sagte, nur zwei Betten gekauft und drei bezahlt habe.

Dann haben wir uns freundlich verabschiedet. That’s it.

Nicht ganz: Ich schreibe noch an eine dieser Hilfs-Sendungen.

Autokauf

 

Omma braucht ein neues gebrauchtes Auto, sagt sie. Wir alle sind zwar eher der Meinung, sie bräuchte eher Taxi, aber der Sturkopp, den sie vererbt, den kennen wir alle aus leidiger Erfahrung.

Dacia Sandero, Erstzulassung 2009, 46 000 Kilometer unter 3000 Euro mit zwei Jahren TÜV. Omma ist 74 Jahre alt. Passt, dachten wir.

Omma ist 17 Jahre lang einen Daewoo Matiz gefahren. Einen Toaster auf vier Rädern mit einer niedrig gelegten Hutablage als Kofferraum. Die ursprünglich darin zu findenden Stofftiere belegte die gesamte Rückbank, obwohl der kleine Eisbär und der Elefant und die hässliche Glöckchenkatze bei uns im Kinderzimmer gesucht werden müssen, sollte sie jemand vermissen, weil sie nicht sonderlich groß sind. Aber nunja.

Wir also mit Omma, drei Kindern und uns nach Wolfsburg.

Omma steht vor dem Dacia Sandero. Und ich gucke und gucke hinten rein:

„Mama, der hat ne richtige Rückbank, auf der man sitzen kann! Da kann man sogar Kindersitze drauf unterbringen!“

Omma guckt und guckt und guckt und sagt:

„Gibt es den nicht auch eine Nummer kleiner?“

*Das mit dem Toaster habe ich nur gedacht. Ich habe ihr das nicht gesagt. Ich habe es nur gedacht.“

Wir gehen um das Auto. Hier sind Lack und da ’ne Delle.

„Frauen-Auto,gelle?“ frage ich den Verkäufer.

Woher ich das wisse, will er wissen.

„Naja, mir ist kurz vor Weihnachten doch beim Rauffahren im Parkhaus die Wand ins Auto gesprungen und hat den Lack an meiner Schürze vorne abgemacht….Aber damit kann man ja nicht rechnen, mit so einer Wand….“

Nein, könne man nicht. Und es sei von einer Frau gefahren worden.

„Japp, die typischen Dullen. Da!“, ich zeige auf eine Dulle am Radlauf.“Einkaufswagen!“Stolz erkläre ich:“Kann ich auch. Mit ohne Hingucken.“

C. entdeckt auf der Beifahrerseite dunkelblaue Gnubbel auf dem Lack. Ich solle mir das mal angucken, was das sei.

„Lackstift,falsch angewendet. Aber immerhin so dick, da rostet die nächsten hundert Jahre nix.“

Ich gucke rein. „Guck ma, Mama, richtige Sitze!“ Wuaaaah, und die Rückbank. Da kann man wirklich drauf sitzen…

Motorhaube auf.

„Gucke mal, der Motor ist von Reh -Naul-T.“  Der Verkäufer guckt mich dumm an.

„Ja, das muss man deutsch aussprechen! Renault und Peu-Geh-Ott.“ Er versteht das nicht, er war offensichtlich nicht in der Grundschule und hat lesen gelernt und das auf Mofas gelesen und sich gewundert, warum die Namen so seltsam sind.

Ich werde die Kinder hüten und Omma, C. und der Verkäufer werden Probefahren. Kennzeichen kommen dran, Omma steht verloren rum.

„Rein da, Mama, los geht’s!“

„Neeeee, lieber nicht. Erstmal fährt der Verkäufer und dann C. und dann ich….“ Zweifel kommen bei mir auf, ob das mit dem Auto so gut ist, ob der verrottete Daewoo nicht vielleicht ein Zeichen ist…..Zweifel, die es schon lange gibt.

Am Ende gibt es eine Diskussion um den Zahnriemen, der noch Original ist. Man erinnere sich, der Zahnriemen im Laguna, Bj 2004, war auch noch original, als er bei 101340 Kilometern riß. Aber sollte man es darauf ankommen lassen?

Dem Verkäufer fällt ein, dass der Wagen eine Steuerkette haben muss, weil darüber ja eine Metallabdeckung ist. Und wäre es ein Zahnriemen, dann wäre die Abdeckung aus Plastik.

Omma will wissen, was ich sage. Autokauf ja oder nein?

Habe ich den Wagen gefahren? Nein. Habe ich mehr als die Lackstiftspuren bewundert? Nein. Also. Was soll ich denn schon sagen?

„Ich kann dazu nichts sagen. ich bin ihn nicht gefahren. Ich saß da hinten (ich zeige auf den Verkaufsraum) unter der Treppe auf einem Kinderstuhl und habe den Kindern die Stifte angespitzt….(Omma guckt.) Okay“, sage ich. „Kann ich den Motor mal hören?“

Ich kann ihn hören.

Tja. Läuft ruhig. Und nu?

Ich komme wieder in den Verkaufsraum.

„Naja, wenn der eine Steuerkette hat, der Motor läuft ruhig, dann ja….“

Reifen. Der Wagen steht auf Sommerreifen und bekommt zwei neue.

C. versteht bis heute nicht, warum die Firma zwei neue Sommerreifen drauf zieht, die im Moment eh keiner gebrauchen kann.Nein, zwei Winterreifen könne die Firma nicht besorgen,  es gäbe also keine Möglichkeit, einfach nur zwei Winterreifen zu zu kaufen. Aufstecken der Reifen soll in der hauseigenen Werktstatt 60 Euro kosten. Ein stolzer Preis.

Nunja, Omma kauft. Sie hat es ausgependelt, und bestellt tags drauf  Zahnriemen und Wasserpumpe. Winterreifen gehen nicht, weil keiner von uns weiß, welche Felgengröße die Dinger haben.

Omma will mit Felge und hat nicht verstanden, dass sie dann wählen kann, ob sie 14 oder 15 Zoll-Felgen haben will.

 

Herr, lass mich anders werden! Unserem Schrauber vor Ort hat sie erzählt, dass  sich ihre Familie um die Abholung ihres alten abgemeldeten Autos kümmert.

Klar, mache ich. Ich habe ne Flex und kaufe grüne Säcke, oder wie?

Tags drauf, also Freitag, wollten wir das sommerbereifte Auto noch schnell vor der Schneefront aus Wolfenbüttel holen. Er steht noch da, der Wagen. Der Schnee hat uns den Gar ausgemacht.

 

 

 

 

 

Candy Crush Saga

Nachdem ich nun hier gelesen habe, oute ich mich. In Zeiten, in denen es recht stressig ist, im Kopf, im Real-Life, im Gefühl, im Wetter, da suche ich mir immer solche Spiele, von denen C. sagt, dass er sie hasst. Drei in einer Reihe, Farm-Spiele und dazu ein Programm, das alleine im Browser anbaut und warte dann auch ruhig mal noch die zwölf Minuten, bis das erste Feld fertig ist  und dann eben auch die nächsten vier Minuten für das zweite und naja, komm, dann habe ich auch noch die viertel Stunde, bis die Kühe….Oder aber auch Game Twist Spider Solitair und, wenn es ganz schlimm ist im Leben, so kleine bunte Spiele wie Fiesta oder das andere Pendant, das so doll war, dass ich seinen Namen schon vergessen habe…oder auch Minecraft, aber da immer nur ohne Zombies. Ich habe so eine Aversion gegen Zombies.

Nun brauchte ich doch mal wieder so ein Spiel. Ab Donnerstag und es musste auf das Handy, damit ich, den einzigen Ort für mich alleine , das Klo, nutzend zocken konnte, wenn der nächste Einschlag kam.

Der Januar 2017 geht genauso weiter wie 2016, nur irgendwie schneller.Am Mittwoch abend landete C. mit dem Krankenwagen im Krankenhaus. Es kam zu einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen ihm und A., der oben zusammen mit seiner Freundin wiederholt rauchte, einen Haufen Nudeln neben den Mülleimer schüttete und sich vehement weigerte, sein Zimmer aufzuräumen, seinem Bruder die Busfahrkarte stahl, so dass dieser nicht in die Schule kam, Geld verschwinden ließ und und und. …. Und mein C., der immer ruhig und bedacht ist, der jeder Konfrontation aus dem Wege geht, der kam runter in die Küche, der Rauchgeruch war unter seiner geschlossenen Zimmertür durchgekrochen und wurde laut. Sie standen vor einander und brüllten sich an, der Hund wollte dazwischen, also zog ich ihn da weg. A. schubste C., C. schubste zurück, der Hund trat die Wasserschüssel um, die einige Liter aufnimmt, C. macht nach einem Ausfallschubser einen Schritt nach hinten und knallte gegen den Herd. Wir brauchten einen Rettungswagen. Sprachlos konnte ich nicht schildern, was passiert war, aber unsere Adresse und meinen Namen konnte ich. Ich erinnere mich an den Satz „Ich bin bei Ihnen. Was ist denn passiert?“ C. kam jedenfalls wieder heim. Und es ist letztendlich alles gut ausgegangen.

Donnerstag nachmittag saßen wir dann bei der Erziehungsberatung. Und da sagt uns der Mann,  dass man bei  jungen Menschen so bis zwölf noch handeln kann, aber mit 15, da wäre das vorbei.  Und  genau in diesem Moment war es Zeit für eins der Spiele, die C. haßt

Vor allem, weil uns der Mann aufforderte, das all das Verhalten Konsequenzen haben müsse. Und als wir ihm dann aufzählten, was wir alles schon unternommen haben und ihn fragten, was wir denn noch tun könnten, da sagte er uns, er wisse es auch nicht. Ein Fall für Candy Crush. Ganz klar.

Freitag ging Ommas Auto kaputt. Bremsanlage im Eimer, Rad blockiert.  Und in der Werkstatt stellten sie dann noch einen durchgerosteten Schweller fest. Supi.

Freitag war die Tagesmutter von Mini sauer, weil sich die Betreuungsstunden reduzieren würden. Aber warum sollte Mini auch zehn Stunden fremdbetreut werden, wenn Mama zuhause ist? Hilfe kam von Candy Crush.

Ich levelte.

Samstag-Sonntag.

Sonntag erklärte die 16jährige Freundin von A., das ihr Ziel ein Kind sei. Und ich guckte A. an und sagte: „Verhüte, Junge, verhüte! Das Kind bringe ich nicht auch noch groß.“

Und dann kam der Montag. Und der Vater meiner beiden Enkeltöchter rief mich an, bat mich, vorbei kommen zu können, obwohl es schon nach acht war und fragte mich dann direkt nach Geld. Er wollte mir seinen Fernseher und seine Uhr als Sicherheit geben und mein Mund war schneller als alles andere und ich sagte: „Nein.Ich habe kein Geld und Du schuldest mir noch welches.“

Und als ihm sagte, er solle am nächsten Morgen zum Telefonieren kommen, erklärte er mir, dass dann alles egal sei und ich legte auf. Einmal habe ich ihm gegen den Menschenverstand geholfen und ihn vor der Abreibung bewahrt. Natürlich werde ich das Geld nicht wieder bekommen.  Aber diesmal mache ich das nicht. Candy Crush.

Heute kam A. aus der Stadt. Er werde seit drei Tagen auch von ihm fremden Menschen angesprochen, die seinen Bruder, der sich bei mir Geld leihen wollten, suchten.

Heute sei es Mäck-Mäck gewesen, der ihm dann gesagt habe, der Gesuchte solle sich den Arschvoll abholen und seinen Kommi bezahlen.

Heilig Abend abend haderte ich mit allem und dachte so bei mir über Mini nach, die mittlerweile dreimal in drei Wochen Blut getestet bekommen hat und nichts ist besser geworden, und ich dachte: Ich habe ein krankes Kind.  Und eine Stimme in mir sagte: „Nein, Du hast zwei kranke Kinder. Das eine hat Epilepsie und das andere, dessen Kinder Du groß ziehst, ist suchtkrank.“

Candy Crush. Mittlerweile in zwei Variationen auf dem Handy. Oder so ein dummes Farm-Spiel. Bis es erträglich ist, das Leben…

 

 

Ikea und ich

Ikea Hannover und ich, DAS war einmal. DAS ist echt rum. Sowas aber auch. Nie wieder.

Was war passiert? Am 30.Dezember brauchten wir noch „Möbels“. Also „ab bei Ikea Hannover“. Hannover deshalb, weil dort in der Regel alles zu finden ist, was man sich online ausgesucht hat.

Soweit so gut. Vier Kinder im Gepäck, zwei im Kinderland abgegeben, zwei mussten mit zwischen die ganzen Möbel. Eins war zu klein für das Kinderland, eins zu groß.

Sie könnten wegen des großen Andrangs im Laden eineinhalb Stunden bleiben, die Mädels. (Die haben nicht mal geweint…..)

Wir also rein. Schlafsofa. Und das bei so vielen Sofas und in Bordeaux und Blau und Grau und 199 Euro und 249 Euro und und und.

Eine Ikea – Mitarbeiterin hält mich auf und ich stelle fragen nach dem Unterschied der Matrazen der Sofas. Sie führt mich zu einem Schaukasten und zeigt mir den Preis und das scheint irgendwie der Einzige Unterschied zu sein, denn nur davon spricht sie und wieviel man drauf schläft, da muss das und so….

„Muss ich dann zu Ihnen kommen, wenn ich mir eins ausgesucht habe oder kann ich die aus dem Regal unten holen, die Einzelteile?“

Ich müsse zu ihr kommen. Ihr kennt das, es gibt bei Ikea so „Möbels“, die bezahlt man mit Zettel an der Kasse und holt sie hinterher bei der Ausgabe ab.

Ich also zu ihr hin.

Sie drucke mir jetzt mal die Regalnummer und die Fachnummer, wo ich das alles dann so finde.

*Aber die habe ich doch schon!* denke ich so bei mir, klassisch mit kleinem Bleistift auf Papier.Und sehe auf dem Bildschirm, auf den ich eigentlich nicht gucken soll, sondern mich mal da hin stellen, das sie mir was für 249 Euros ausdruckt, also 50 mehr als geplant.

„Nee, ich will nicht das für 249 Euro, sondern das für 199.“ Boah, nee. Ich bin im Stress. Erstens habe ich das alles schon auf Papier zweitens muss ich wie Shopping-Queen auch noch rucki-zucki weiter….

Nunja, sie druckt denn doch, was ich haben will und wir jagen zu den Kinderbetten. Noch ein paar Kerzen hier, zwei billige Stühle für den Esstisch, wir haben zu wenig Gute für so viele. Nunja, und dann, ein Blick auf die Uhr und ….Kinderbetten. Wo sind die denn? Und der Schrank? C fängt an, die Nummern und Regal-Angaben nur noch zu fotografieren und dann sind wir in den Betten.

Er steht vor so einem mitwachsenden, dass sich nicht zum  Hochbett umfunktionieren lässt und als er sieht, dass es ebenfalls 148 Euro kostet, sind wir wieder bei dem Planwagen-ohne-Räder-Modell. Nummern, Kerzen, Boxen für die Regalklötze,doch noch ein Spieltisch  und ab nach unten.

Wagen. Alles drauf, ein dritter für die Matrazen und das kleine Kind. Ab an die Kasse, als alles drauf ist. Und wir stehen Schlange, wir; das Ikea-Shopping-Team. Und stehen und stehen und die Zeit läuft und läuft, die Schlange teilt sich.

„Rechts oder links?“ will ich von C. wissen, der widerum sagt, ich solle aussuchen, was ich nicht will, weil die, die ich aussuche, die Kassiererin , die …nunja. Ich wähle.

Links. Es geht nicht vorran, das Paar mit dem Kinderwagen, das vor der Schlangenteilung noch ein vor uns war, ist längst schon durch und wir stehen und stehen und die Zeit läuft und läuft und wir müssen um  zwei im Kinderparadies sein wegen der eineinhalb Stunden….Und es dauert und dauert und dann sind wir endlich dran. Wagen Nummer eins:

Sie staktst mit ihrem Scanner um die Pakete.

„Es sind zwei Betten, oder?“ Sie guckt C. an, der Sachen auf das Band lädt

„Ja, es sind zwei Betten“, sagen er und ich gleichzeitig.

Wir laden um und ein. Matrazen, Boxen, Vanille-Kerzen (DAS Ikea-Must-Have!), die Kekse, die Stifte…

„1171 Euro…“ und ein bischen. Das bischen ist mir durchgerutscht. Bin ich so blöd? Wo habe ich mich verrechnet?

Ich zahle. Die Schlange hinter mir an der Kasse drängt, vor mir auf dem Weg zum Ausgang ist das Gedränge nicht weniger. 1171 Euro.

Ich bekomme den Bon und stehe bei C.

„Das ist aber teuer. Wo habe ich mich denn verrechnet?“

„Hast du den Bon?“

„Ja.“

„Wir gucken gleich.“

Die Kinder müssen aus dem Kinderland geholt werden. Er stellt die Wagen und die Mädchen an einer Ecke ab,  er kann sie nicht alleine holen, denn ich habe den Stempel mit der 890, die Zahl, mit der die Kinder auch gekennzeichnet sind, auf dem Arm und meinen Ausweis abgegeben.

Wir haben die Kinder , zurück zu den anderen, zurück zu den Wagen. Drei Kinder setze ich auf einen Wagen, Groß E. schiebt den leichten mit Schrunz für die Zimmer, am Aufzug Schlange stehen, dann über den Parkplatz einladen. Kinder, Schrunz, Betten, Schlafsofa, die Matraze passt nicht mehr in den Laguna und C. erzählt mir beim Dacia was von Höchstgewicht bei der Ladung, die die Matraze nun auch nicht mehr fett machen wird.

Die Kinder haben Hunger. C. sucht einen KFC in der Nähe und wir fahren essen. Gar nicht so einfach mit Kindern, die hier auf dem Land eher Mäkkes oder Burger King gewohnt sind.

Hühchen hier, Pommes da. Ich will noch Ketchup, ich auch, ich auch…

Wickeln, die Kinder wieder ins Auto.und ab auf die Bahn. Es lässt mich nicht los. Und während wir auf dem Autobahnzubringer mit wenig Verkehr sind, ziehe ich ihn raus, den Bon.

1171 Euro. Soviel Schrunz, also für 400 Euro, soviel habe ich gar nicht im Kofferraum.

„Guck mal lieber auf das Teure oben auf dem Bon“, denke ich.

Und da ist es. Die Kassiererin 1403451 hat mit am 30.12.2016 an Kasse 15 auf Bon 12 das Bett Kura dreimal abgezogen. Ein Bett, zu dem wir zweimal die Matrazen, zweimal diesen Planwagen-Himmel gekauft haben.

Blinken, Lichthupe, auf den Standstreifen. Ich zeige es C. Wir müssen zurück, aber erst bei Hildesheim kommt die nächste Ausfahrt. Also wieder zurück nach Hannover.

148 Euro für NIX:

Zur Information. Da, wo man Nummern ziehen muss, wenn man reklamieren will. 20 Leute vor uns, vier Kinder im Auto, drei Kleinkinder unter ihnen, die jetzt seit fünf Stunden mit unterwegs sind, gegen den Sitz treten, laufen und spielen wollen und zwanzig Leute vor uns. Ich suche die planende Hauptkassierin und erkläre ihr, was passiert ist. Brauche Hilfe, die Kinder im Auto.

Es sei nicht mehr ihr Problem, wenn wir den Laden verlassen hätten, ohne den Bon noch einmal zu kontrollieren. Sie wisse ja nicht, was wir mit dem Bett zwischenzeitlich gemacht haben….

Und da fällt bei mir die Klappe. WAS ich mit dem dritten Bett zwischenzeitlich gemacht habe?

Was eine Unverschämtheit! Der kunde ein potentieller Betrüger! Und warum sollte ich drei Betten, aber nur zwei Matrazen und zwei Himmel kaufen?

Sie erklärt mir, ich könnte das Bett ja zwischenzeitlich in ein anderes Auto umgeladen haben und außerdem habe sie die Programme nicht, mit denen man eine Inventur starten könne. Und wenn die Zahlen im Lager und Regal mit den der Kasse nicht übereinstimmen, sich also ein Bett mehr als verkauft finde, dann bekäme ich mein Geld wieder.

„Ansonsten ist das mein Problem?“

„Ja.“

Ich rege mich auf. Leider werde ich sehr laut, wenn ich mich richtig aufrege. Blöd ist die Chorsingerei meiner Jugend, in der ich die Baumatmung gelernt habe. So haben dann gleich mal alle geguckt und erfahren, dass man als Kunde ein potentieller Betrüger im Ikea Hannover ist. Und das ich dort nie wieder einkaufen werde. Und das werde ich auch nicht, Freunde!

C. entschloß sich, zu warten mit dem Bon und die Nummer, die er gezogen hatte, einzulösen und ich sollte mit den Kindern nach Hause fahren.

Er durfte meine Telefonnummer hinterlassen, geht aber davon aus, dass wir von denen nichts mehr hören werden. Genau dasselbe hatte er nämlich schon mal im Real, auch wenn es da nur um einen Euro ging. Hat er auch nie wieder was von gehört, von denen.

Höre ich von denen nichts mehr, dann werde ich Strafantrag wegen Betruges gegen die Kassiererin  1403451 stellen. Wie mein Erwachsener Sohn sagt: Die bräuchten doch bloß auf ihre blöden Kameras gucken und die Pakete zählen, die wir durch die Kasse geschoben haben und zack, würden sie das sehen. Und dank des Bons wäre das auch ganz einfach, denn da ist nicht nur die genaue Uhrzeit, sondern auch die Kasse.

Zwischen den Feiertagen

haben wir das Spiel “ Wolf, Ziege und Kohlkopf müssen in einem Boot über den Fluß “ gespielt. Der Junge musste unten im Erdgeschoß sein Zimmer räumen und zog in das bis dato von den Enkelchen bewohnte kleine Zimmer unter dem Dach.

Ergebnis:

20170101_123717

Klein, aber okay.

Dann musste Klein E. aus dem ersten Stock in das freigewordene Zimmer von D. ziehen. Wegen dem Monsterkäfig für das Kaninchen und das Schwein.

20170101_123636

Taperziert, gestrichen, Laminat- und zack Möbels rein.

Und dann kam das Ex-Zimmer von ihr dran. Tapeziert, Teppich verlegt, Möbels rein und Zack–Fertich!! Zimmer für zwei Mädels.

 

 

 

Frohe Weihnachten

wünsche ich allen und hoffe, Ihr hattet kein Desaster. Das war nämlich hier.

Es gibt keine Weihnachtsfotos, weil A. mein Handy runtergeworfen und C. den Akku rausgenommen hat, so dass ich die Einstellungen zur Datenübertragung nicht mehr in Schwung bringen -Display kaputt. „Aus Versehen, kann ja mal passieren….“

Aber es fing schon Heiligabend an. Geschenke auspacken war ein Desaster. Es war wie ein Sturm, der durch das Esszimmer zog, drei kleine Mädchen rupften und pflückten Geschenkpapier von ihren Geschenken und wir Großen standen einfach nur drum rum….irgendwann habe ich den Großen ihre Geschenke über den Kaffeetisch und das Schlachtfeld der kleinen Mädchen zugeworfen. Danach Kaffee. Und im Ofen brutzelte die Gans.

C. meinte er schaffe die nicht, ein Halbe würde ihm reichen…Akkerat getacktet war die Gans zum Abend knusperbraun, die Klöße auf dem Tisch, der Rotkohl ganz rot und das Buttergemüse butterig. Die Kroketten kamen aus der Fritte, und Ladies und Gentleman, da war nix aus der Tüte bei, weil nee.

Jedenfalls zog mit meiner Mutter der Unmut ein. Es war die Haut der Gans, die wir nicht essen, die aber doch das Beste an dem Vogelvieh sein sollte, meine Kinder, die mich nicht bitten durften, ihren Teller mit in die Küche zu nehmen, weil sie mich damit vorführen würden, meine Kinder, die nicht alles essen und damit Erfahrungen wie Borsten in der Sülze oder Gräte im Hals aus dem Weg gehen, das zu kleine Esszimmer, dass am ersten Weihnachtsfeiertag nicht genügend Platz für 18 Leute bot….Zwischen Feen-Flügeln, Einhorn-Hausschuhen, Zauberstäben und Plastikdiademen brach der Ärger los….

und heute ging auch noch meine fünf Jahre alte Weihnachtstasse kaputt. Na, wenn das kein Zeichen für Veränderung ist….

Dennoch: Ich wünsche Euch Frohe Weihnachten, denn beim Zeitungsaustragen am Abend des Heiligen Abends waren sie alle wieder da, die Weihnachtslieder meiner Kindheit.

Und besonders schön finde ich aus einem ganz anderen Lied:

„Sein Wohlgefall’n Gott an uns hat. Nun istall Fried‘ ohn‘ Unterlaß! All‘ Fed‘ hat nun ein Ehende!“ Und so sollte das auch sein.