Kaffee-Mühle

In Corona-Zeiten sollte man nicht krank werden. Da haben wir am Dienstag letzter Woche noch für die beste Freundin von Mini Stockbrot im Garten zum Geburtstag gemacht und zack! Zwei Tage später lag es flach, das alte Flagschiff hier.

Und was hörte es da aus eineinhalb Meter Abstand??? „Corona!“ Keine wohlwollende Umarmung und nur der Gang liegende Hund verhinderte, das Eis und Saft mit einer Poolreinigungsstange rüber geschoben wurden.

Und nein, ich habe mich nicht getraut, irgendjemandem irgendwas zu sagen, weil : „Corona!!“

Also, für den Fall, das es Corona war, hier das ultimative Rezept:

3 mal täglich 400mg Ibuprofen über vier Tage.

Ferrum phosphoricum von Schüssler 200 Stück-Packungsgröße, immer mal eine Handvoll, bis diese sich im Mund nicht mehr auflösen. Etwa über vier Tage.

Erste Nacht: eine Flasche Traubensaft Monet plus 1,5 Liter Vittel

2ter Tag: 1 Fruchteis.

Zweite Nacht: eine Flasche Granatapfelsaft (Bäh!!) plus 1,5 Liter Vittel

Dritter Tag: 2 Fruchteis und ein in Kaffee eingeweichtes Brötchen. Eine Viertel Tasse Hühnerbrühe selbst gemacht.

Dritte Nacht: 2 Flaschen Orangensaft von Lidl aus dem Kühlregal.

Vierter Tag: Zwei Teller Hühnerbrühe mit Muschelnudeln und immer dran denken, bei jedem Bissen mit Wasser nach spülen, sonst hängen die Nudeln nicht nur im Hals sondern auch im oberen Rachen.

Fünfter Tag: Kaffee und Wasser. Die Schwellung im Hals und im oberen Rachenraum lässt sich gut mit Mukosulvan für Kinder und Meerwassernasenspray bekämpfen.

Ab dem 5ten Tag nur noch 3 mal 200 mg Ibuprofen.

Nudelsuppe vom Vortag und immer an das Wasser denken. Kommt sonst zu unschönen Szenen am Tisch, die den anderen den Appetit verderben.

Weiterhin Mukosolvan und Nasenspray und Vittel und Kaffee.

Tag sechs: 1 Liter Orangensaft aus dem Biomarkt. Der ist sooooooooo lecker!

Weiter mit Ibuprofen, Mukosolvan, Nasenspray, Vittel und Kaffee.

Es war eine klassische Mandelentzündung, ich bin nicht so für Neues.

Warum war ich nicht beim Arzt? Weil man da vorher anrufen muß und entweder ist da besetzt oder aber es klingelt durch.

Aber weiter. Nun war es Mittwoch dieser Woche.

Erst schrieb mir eine Freundin, das sie nun in der Mühle in Langelsheim gewesen sei und ein Pfund Trockenhefe besitze und 5 kg Mehrl geholt habe, aber das sei ja nicht viel, weil sie schon erstmal Laugengebäck, Brot gebacken und für den folgenden Vatertag einen Kräuterzopf backen muß. Sie war echt lieb und bot mir mit meinem Frische-Hefe-Vorrat, die die Reste der Frischhefeherstellung, also Trockenhefe, nicht nutzt, gleich mal welche an.

Okay. Mir geht es da immer so wie C.. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.

Mittags bin ich mit D. dann zum Einkauf aufgebrochen. Einfach war das nicht. Noch ein wenig wackelig und dann doch sehr mutig forderte ich D. auf, mit mir noch in den Media-Markt zu fahren, um eine neue Kaffee-Mühle zu kaufen.

Also mit Masken und Stöckern da rein. Ich die Stöcker. Da standen wir also vor dem Regal mit Mühlen.

„Und wie fein ist nun der feinste Mahlgrad?“

Da Nachfolge-Modell meiner 5-Jahre alten Mühle gab es auch, aber ich durfte die Sonntags nicht in der Küche benutzen, sie hat alle immer geweckt, weil ich früher auf war.

Die Feinheit des Mahlgrades ?

D. entschied sich, den Verkäufer zu kontaktieren.

Da gab es welche mit Auffangbehältern, Tasseneinstellungen und großen und kleinen Borstenpinseln und eben das Nachfolgemodell.

„Wie fein ist denn nun der feinste Malgrad bei den Maschinen?“ wollte ich vom Verkäufer wissen.

„Sie müssen hier einfach drehen auf ganz fein….“

Er hat meine Frage nicht verstanden und so entschied ich mich zum Nachfolgemodell. Und was soll ich sagen? Der kleine Becher mit den Messern hat jetzt einen Deckel, was die Angelegenheit wesentlich sauberer gestaltet. Und: Sie ist NOCH lauter! Aber das habe ich erst zuhause gemerkt. Wecken leicht gemacht.

Nun standen wir also dort am Tresen. Ihr kennt das, man kriegt so ein ausgedrucktes Ding und eigentlich sein Gerät unten an der Info.

Und während er da so tippselte, erzählte er, das er ja in der Mühle in Langelsheim war und das man dort jetzt 500 gr Trockenhefe kaufen könne und das habe er gemacht. Und auch gleich ganz viel Mehr. 2,5 kg. Und er backt ja jetzt Brot und seine Freundin, die mag das so sehr, das er ihr, kaum, das es auf dem Ofen kommt, gleich erstmal den Knust geben muß….

Ooookay. Ich weiß immer noch nicht, was ich dazu sagen soll.

„Oh, ehrlich! Wow! Toll!“? D. war auch nicht hilfreich. Der, der nach den Backorgien seit meinem kaputten Knie immer mal den Backofen säubern muß und meinen Backstein für seine Pizza zu nutzen weiß, der guckte genauso blöd wie ich.

Vielleicht sollte ich auch mal in die Mühle nach Langelsheim und mir ein Pfund Trockenhefe kaufen. Vielleicht kann ich dann das Hochgefühl verstehen.

Wahrscheinlich liegt es an meiner mangelnden Sozialkompetenz. C. und ich sind zu dem Schluß gekommen, das das unser Manko ist. Wir haben es nicht so mit Menschen, er eher mit Rechnern und ich eher mit Viechern. Wir sind also den Kindern kein gutes Vorbild.

In diesem Sinne:

Bleibt gesund.

Vor Allah sind Mann und Frau gleich. Aber Männer sind gleicher. — betül ulusoy

„Der Frau darfst du es dem Knüppel auf dem Rücken und dem Kind im Bauch nicht fehlen lassen. So hat sie keine Gelegenheit, sich aufzurichten und sich zu widersetzen“, sagt er. Sie schweigt und denkt still bei sich: „Dieses Leben ist Gottes Prüfung für mich.“ „Eine Frau sollte nicht arbeiten. Ihre finanzielle Unabhängigkeit zerrüttet die […]

über Vor Allah sind Mann und Frau gleich. Aber Männer sind gleicher. — betül ulusoy

 

Ein wunderschöner Text, den ich unbedingt mit Euch teilen möchte. Und wenn man ihn liest, dann merkt man,  das sich dieses Modell auch in unserer Gesellschaft immer wieder findet.

Bevor – Woche 9, fast zu Ende

Im Kalender streiche ich jede Woche ab, die wir geschafft haben.

C. nannte mich arrogant, weil ich immer davon ausgehe, das doch alle das, was ich kann, mit Leichtigkeit hin bekommen. Gut, bin ich arrogant…..

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Quelle: Facebook, Author unbekannt.

Aber weiter im Text: Überall ist jetzt zu lesen, wie sich alle Frauen mit ihren Kindern überfordert fühlen. „Locker bleiben!“ Das denke ich nur. Nicht die Meßlatte für Olympioniken nutzen. Und auch ein klares „Jetzt NICHT!“. Hilft. Den Kindern und den Eltern.

Das Leben läuft ein bischen an. Die Mädels haben endlich wieder Umgang. Okay, ich habe mich mit ganz vielen einfach mal angelegt. Egal. Aber diese Kinder haben ein Recht auf Umgang. Fertig.

Für Mini beginnt nächste Woche die Schule. Für Patty und Selma beginnt erstmal nix. Gar nix.

Ich habe zwar ein neues Knie, aber gebracht hat das nicht so wirklich was.

Physio:“Ich weiß auch nicht, warum das so lange dauert!“

Ja und woher soll ich das wissen, warum sich die Muskeln im Bein nur verhärten, aber nicht wachsen?

Neben der Narbe ist sowas wie Schuppenflechte gewachsen. Juckt nicht, ist nämlich seit der OP taub und weg krieg ich das auch nicht. Nervt.

Und beim Hausarzt erreichst du ja keinen am Telefon und die nehmen nur nocht Notfälle. Habe ich mal eine Email geschrieben und um Salben gebeten.

Die Physio sagt, ich soll mehr raus gehen, aber nur so weit, bis das Humpeln und die Schmerzen wieder los gehen. Dann soll ich Pause machen.

Aha. Also erstens komme ich nicht mal die Auffahrt runter und wie komme ich wieder rein, wenn ich Pause machen soll? Wie sieht das denn aus, wenn ich über Stunden in einem Camping-Stuhl in der Einfahrt sitze?

Wie man merkt, genervt. Genervt, weil es nicht vorran geht. Genervt von „Sie müssen Geduld haben!“ bis zu „Also, eigentlich müsste das jetzt laufen!“. Danke auch. Hilft wahnsinnig viel gar nichts.

Nachrichten? Will ich gar nicht mehr wissen. Wie viele bekloppte es gibt! Der Gates will uns also zwangsimpfen und gleichzeitig soll uns ein Chip mit implantiert werden.

Aha. Leute, Gates ist Microsoft. Krieg ich dann immer einen Stromschlag, wenn ich Linux benutze?

Warum will der wissen, wann ich mit meinem Chip zum Kaufland fahre? Was hat der davon? Oder aufs Klo gehe oder oder oder….

Mal ehrlich, überlegt doch mal, wie viele Daten der sammeln würde und das mit Microsoft! Da stürzt doch dauernd der Server ab! Und selbst wenn nicht, bis der das ausgewertet hat, die ganzen Daten, da sind wir alle schon hundert Jahre tot. Da kennt uns eh keiner mehr.

Naja, Corona schlägt ja auch aufs Hirn.

 

Hoffentlich nicht bei uns. In diesem Sinne:

Bleibt gesund.

Home-Office Woche Sieben

Woche sieben. Was soll man noch sagen?

Schule: Die Lehrerin der Erstklässlerin stellte fest, das sie zu viel Mathe aufgegeben habe. Und kürzte die Seitenzahlen. Toll. Leider zwei Tage zu spät, denn mit der neuen Endseitenzahl waren wir durch. Ja, ich auch. Das Kind will nicht.,

Ende Woche 6 und Anfang Woche 7 bin ich von einem Landkreismitarbeiter, der Polizei und dem Gesundheitsamt angerufen worden und nach dem Aufenthaltsort von Angus befragt worden, weil er sich einem Test unterziehen solle. Und  zweimal habe ich sämtliche mir bekannten Telefonnummern rausgesucht und die Frau Gesundheitsamt gefragt, ob man ihr die Telefonnummern nicht übermittelt habe, weil ich die ja schon rausgesucht habe.

Hatte man nicht. War irgendwie klar.

Schule morgens läuft nicht. Es läuft immer schlechter und dann gibt es einen Tag, da läuft es wieder gut.

Ich übe mit den Kindern Englisch. The, these, those….du kommst nicht aus der Hos! Hat keinen Inhalt, aber man kann damit in großen Schritten durch den Raum laufend das Th üben.

Ich bin eine von 12,6 Millionen, ich bin am Arsch. Naja, aber immerhin bin ich nur eine von bisher nur 12,6 Millionen. Ich wollte schon immer mal zu vielen gehören, aber jetzt bin ich auch wieder nicht zufrieden. So habe ich mir das nicht vorgestellt und ich sage noch mal: Überleg Dir genau, was Du Dir vom Universum wünscht!

Das lerne ich wohl nicht mehr.

„Du wirst ja auch nicht jünger!“ sagte eine Freundin.

„Da haben wir ja was gemeinsam, näh?!“  Das Gedankentourette wird mit den Wochen des Kontakverbotes immer schlimmer.

Allerdings beginne ich Menschen in meinem Umfeld anders zu sehen. Familie hat ja so einen Arschloch-Bonus.  Da muß man durch, aber das gilt nicht für alle Menschen finde ich.

Eine andere Freundin hatte sich darüber amüsiert, das ich einige Wochen an diesen Alltagsmasken rumfuckerte….und am Samstag vor der Anziehpflicht fragte sie mich, ob ich zwei hätte.  Für sie und ihren Mann. Klar.  Direkt vom Nähtisch mit Gummiband zum Selbstdran-Nähen, wegen der Länge und dann sagt sie mir, näh, alles falsch. Ich soll nicht das Fleece (Anmerkung: Molton) nehmen, weil das fusselt.

Hab ihr nicht gesagt, das sie die Dinger vielleicht doch hätte waschen und hinterher bügeln sollen, weil die Fussel vom Nähtisch sind. Sie näht jetzt selbst, allerdings habe ich noch kein Foto bekommen, also noch kein Ergebnis. Gibt sonst immer Fotos.

Nach 17 Uhr laufe ich vom Esszimmer durch die Küche durch den Gartenflur durch den Wintergarten und zurück. Ich kann nicht anders. Gestern war das Kinderlied „Ein Männlein steht im Walde dran…“ . Die Käfighaltung zerrt an meinem Gemüt. Ich habe mich doch tatsächlich geoutet, das ich das Lied als Kind nicht verstanden habe. Wieso steht da ein kleiner Mann mit einem Mantel im Wald und warum auf einem Bein? War er kriegsversehrt wie der Nachbar? Aber warum dann im Wald?

Nunja, ca. 20 Jahre später wurde dieses Geheimnis über irgendeine Doku gelüftet. Aber alle hier, alle, die hier wohnen, DIE wußten schon immer, IMMER, das das Männlein der Fliegenpilz ist. Ja, garantiert…

Ein Männlein…….

 

Bleibt gesund.

 

 

 

Home-Office

C. macht ja Home-Office.

Ich habe Koller. Seit Dezember sitze ich im Haus, mit Krücken und ohne.

C. kommt nach seiner Home-Office-Zeit runter in mein Zimmer.

Ich lümmele auf meinem Sofa und verfolge die Corona-News.

„Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“ will C. wissen.

„Siehste doch! Warten, das die Krise aufhört.“

Er hat dann erstmal den Fliesenschneider zu seiner Mutter gebracht.

Bleibt gesund.

 

Heute

Die Kinder kamen im März aus der Schule und natürlich hat keines irgendwelche Aufgaben markiert und notiert. Irgendwie ja klar. In den Büchern der ersten Klasse waren Klebchen in den Mathebüchern und die haben mir schon weiter geholfen.

Und wer nix aufschreibt, muß die Aufgaben von mir nehmen.

So. Nun gab es heute Material. 40 Seiten Mathe hat die Erstklässlerin in den nächsten zwei Wochen vor sich. Gott sei Dank habe ich diese Fucking-Trainingsheft mir ihr durch. Und dann sollen wir Mathematik-Bastelkärtchen basteln und das mit ihr spielen. Und ne Tulpe ausschneiden und zusammen kleben….Und das Ei. Das hatten wir schon.

Die Drittklässlerin soll mit mir(!),  MIT MIR(!), englische Vokabeln lernen. Ja, nee, ist klar. Im letzten Jahrhundert habe ich in Jahrgangsstufe 13 Englisch mit vier Punkten abgeschlossen. Ich habe diese Vokabellernscheiße gehaßt. Und jetzt soll ich mich mit dem Kind, das immer noch mit der deutschen Sprache kämpft hinsetzen, und Penzill, Socks und Rett auswendig lernen. Ja, nee ist klar. Natürlich gehört zur Informatik auch Englisch,  aber Englisch von Indern ist wieder irgendwie ein bischen anders als Englisch von Chinesen und schon ganz anders als meine Rudimente.

„The Ruf, the ruf, the ruf is on feier. The ruf, the ruf, the ruf is on feier, wie dohnt niet no wata, lett the maßerfacka börn…“

Und sie soll eine Karte schreiben! Und diverse Deutsch- und Matheaufgaben nutzen und eine Schullektüre lesen und dazu am Ende der 14 Tage noch in Antolino Fragen zu dem Ding beantworten.

Ja, nee ist klar!

Und Sachkunde: Wußtet ihr, das die Benutzung einer Klobürste Wasser spart?

Steht auf dem Zettel. Und ich frage mich nur: ERNSTHAFT?! Eine Klobürste ist was ganz besonderes? Und sie sollen nicht so lange duschen. ERNSTHAFT????? Hey, Wasser kostet Geld und ist immer weniger vorhanden, bei uns haben sie mit Duschen und Zähne  acht Minuten! So einen Scheiß,  das man nicht baden soll, das lernt man doch zuhause!

Aaaaaber: Der Hammer kommt noch. Die Kinder sollen nicht mehr als zwei Stunden täglich arbeiten. Aha. Ab wann gehen denn die zwei Stunden los? Wenn die am Tisch sitzen? Oder erst nach den sechs Stunden „Ich mach nix!“?

Und dann werden noch Aufgaben in Antolin gefordert. Damit die Lehrer sehen können, wie weit die Kinder sind. Wollt ihr mich verarschen? Meine Tochter macht eine Aufgabe so lange, bis sie diese verkackte Krone bekommt, weil sie das will. Und ihr wollt daran sehen, wie Mathe oder Deutsch läuft? Und was zur Hölle sind Wortfamilien?? HÄ? Und jetzt soll auch noch der Aufbau des Löwenszahn gelernt werden, GENAU! Damit man bei Waldspaziergängen was sammeln kann…..welche Spaziergänge?? Selbst in der hinterletzten Ecke sind Menschmassen.

Und bei Anton sind wir schon bei der nächsten. Wir haben in der Elternvertretung eine superkluge, hyperengagierte Frau. Die ist so klug, aber mal sowas von klug.

Die eine Klasse in der Schule hatte schon vor der Schließung im Computerraum mit Anton gearbeitet. Schön.

Die Klasse meiner Tochter wäre in der Woche dran gewesen, als die Schulen zu machten. Doof. Okay. Gibt ja auch nur einen Computerraum. Und diese einzigartige wunderbare Elternvertreterin versorgte uns zur Beschwerde wegen der Vorenthaltung nicht nur mit der Privat-Email-Adresse der Lehrerin, sondern erklärte auch das Anton für die Eltern wichtig sei, die Home-Office machen müssen oder arbeiten.

Boah, die hat ein hochbegabtes Kind! Und das bei der Mutter. Gen-Sprung, ernsthaft. Wenn die jemals dieses Kack-Programm benutzt hätte, dann wüßte sie, das es genaus arbeitsintensiv ist wie die Aufgaben auf Papier. Nur Papier macht nicht immer ping und erklärt, wie toll die Aufgabe gelöst wird.  Wenn drei Kinder an diesem Programm  auf drei Rechnern arbeiten, dann  NERVT es nur noch!

Nach vier Stunden morgens bin ich durch. Zwei Grundschulkinder, das Pubertier und das Kita-Kind, das ja auch nicht mehr los kann. Dann mag ich nicht mehr und eins der Grundschulkinder hat noch nicht mal angefangen, weil „NÖ!! Ich mach das nicht!“

Und diese Elternvertreterin wettert immer nur gegen die Schule! Gegen einzelne Lehrer. Meine Fresse, es tut mir so leid, das sie überfordert ist. Tut mir wirklich leid, aber daran sind nicht die anderen Schuld.

Wenn dieser Mist durch ist, dann fahre ich eine Woche weg und ich definiere die Woche auf der Zeitleiste des Lebens, nur das ihr Bescheid wißt.

Bleibt gesund!

 

„Nein“, sagte ich.

Heute morgen war kein guter Sonntag morgen. Kurz nach sechs wurde ich wach, der Strom war ausgefallen und weil der FI immer wieder rausflog, hatte ich Sorge, irgendeines der kleinen Mädchen hätte…..hatte aber nicht.

Und dann rief mich Angus an. Morgens, kurz um neun. Er ist in Hamburg. Dort war er erst bei Amazon, dann in der Leiharbeit.

Ich solle ihm die Telefonnummer seines großen Bruders in  Braunschweig geben. Er wolle bei ihm wohnen. Die anderen hätten ihn aus der WG geworfen, weil er immer rausgehe.

„Dein Bruder wohnt in einer Ein-Zimmer-Wohnung mit seiner Freundin!“

„Ja, ich weiß!“

„Die können Dich jetzt nicht rauswerfen, es gibt jetzt keine Wohnungen, es gibt jetzt gar nichts.“

„Wo sind Deine Sachen?“

„Unten.“ Damit meinte er eine andere Wohnung.

„Okay, ich versuche, Deinen Bruder zu erreichen, aber der wird noch schlafen.“

Irgendwann rief ich in der WG bei Angus an.

Am Vorabend hatte ich dort schon angerufen, weil Angus mich immer wieder und wieder versuchte, zu erreichen. Sei Mitbewohner hatte mir erklärt, er säße in Quarantäne, er habe einen Test gemacht und sei positiv.

Bähm!

Heute rief ich noch mal an, als ich Angus auf seinem Telefon nicht erreichte, noch einmal an.  Nach einem längeren Gesprächsversuch, ich spreche keine Sprache aus Afghanistan und mein Gegenüber sagte immer nur : „Mein Deutsch ist nicht so gut.“, hatte ich den zweiten Mitbewohner auch von anderswo am Telefon. Er erklärte mir, bei ihm sei es nicht so schlimm, er habe nur Muskelschmerzen und werde Montag getestet, aber Angus, der gehe immer raus und das koste 20 000 Euro und man dürfe das nicht.

Also habe ich meinem Sohn, der telefonisch nicht erreichbar war, eine Sprachnachricht geschickt, das er weder zu mir noch zu seinem Bruder könne. Und ich kann das Gefühl nicht beschreiben, meinem Sohn, der mich morgens verschnupft oder heulend, ich weiß es nicht, die Nase lief, angerufen hat und um Hilfe bat, das ich genau diesem diese jetzt verweigere.

Die Gründe wie die anderen Kinder, unser Omma, all das tröstet nicht. Und klar war auch, das wenn man viele ist, es einen aus der Familie erwischt, oder zwei oder drei oder alle, aber Scheisse ist das trotzdem.

 

Woche 5 – Die Wirkung von Käfighaltung

Diesen Artikel habe ich gestern begonnen und heute gelöscht.

Zwei Tage saß ich plötzlich in völliger Antriebslosigkeit hier im Haus. Da immer irgendeiner von uns großen die Sachen aus der Küche in den Geschirrspüler räumt, fiel es erst auf, als Groß-E. staubsaugte.

Dann telefonierte ich mit der Mutter von Minis Schulfreundin. Ja, wir haben uns über die Öffnungen der Grundschulen aufgeregt, weil wir verdonnert sind, die Kinder zu beschulen.

ICH BIN NICHT AUSGEBILDET! Ich habe keine Ahnung von Dingen wie Didaktik und so. Und das alles nicht bewertet wird, ist schön, aber hinterher wird das neu erworbene Wissen mit Tests, Lernzielkontrollen und mündlich abgefragt. Ja vielen Dank auch! Und Mini geht erst nach 9 Wochen Isolation wieder zeitweilig in die Schule, wenn überhaupt. Und ob Groß E, dieses Jahr noch eine Schule von innen sieht und Selma, das steht noch in den Sternen, weil Klasse 8 und Klasse 1.  Und Patty kommt gar nicht mehr in den Kindergarten.

Wir sind stark. Die Mama und ich. Ganz klar. *Ironie aus*. Haben wir mit den Kindern genug für die Schule getan? Oder hängen sie hoffnungslos hinterher, weil wir ihnen die Luft gelassen haben, um irgendwie mit dieser Situation umzugehen? Für viel Bewegung, Sonne und frische Luft zu sorgen? War es falsch, sie nicht durch sämtliche Bücher zu jagen, sondern das Pensum auf Mathe und Deutsch in kleinen Schritten zu reduzieren? Und sie hinterher nicht noch drei Stunden an Anton zu setzen?

Und dann sprachen wir über uns. Diese Schlaflosigkeit, dieser Verlust der Wochentage, weil jeder gleich ist, die Versuche, die Schlaflosigkeit in den Griff zu bekommen. Wir haben es tatsächlich zeitgleich mit Homöopathie versucht, sie mit Baldrian und ich mit Avena Sativa, sie mit Wodka und ich mit Sherry  und  dennoch sind wir beide, die jeden Tag Kopfschmerzen und Rücken haben, zu dem Schluß gekommen: Ist psychiosomatisch, wir nehmen das jetzt so. Wir machen uns keine Vorwürfe mehr wegen dieser Antriebslosikgkeit, die uns einfach nur noch vor den Fernseher wirft, vor das schlechte Fernsehprogramm.

Gut ist doch einfach, das wir nicht verrückt sind, sondern wir zwei von vielen sind, die auf die Situation reagieren. Und während wir sprachen, rastete meine Mini aus. Sie rastete tatsächlich so aus, das mein großer Sohn kam und um Hilfe bat und letztlich C. aus dem Home Office, sich erklärend, er müsse telefonieren und was denn los sei.

Mini hatte derweil Patty und Selma geschlagen und geschubst und weigerte sich, mit der hysterischen Schreierei aufzuhören, knallte wiederholt ihre Zimmertür.

Als Mini es zulassen konnte, habe ich mich zu ihr gekuschelt und sie einfach nur gehalten und gestreichelt. Bis zum Einzug von Patty und Selma wußte ich nicht, das Kinder genauso tiefe psychische Krisen haben können, wie Erwachsene. So dumm bin ich.  Aber einen Erwachsenen würde man auch nicht falten: Hör jetzt sofort damit auf! Laß die Schreierei! Es gibt keinen Grund!

Okay, man würde wahrscheinlich einen Krankenwagen rufen und diesen Menschen einweisen lassen, aber ich mache das nicht. Ich bin so nah, wie es geht bei dem Krisen-Kind, so nah, wie es es zulassen kann und halte es, wenn es es zulassen kann. Weil manchmal muß der Druck auch wortlos raus. Und hinterher sind sie genauso dünnhäutig wie viele dieser Menschen in psychiatrischen Einrichtungen, genau so klein und verletztlich innen drin.

Diese Kontaktsperre geht an niemandem vorbei. Auch nicht an den Kindern und ich finde, sie haben Beifall verdient. Ich finde, sie haben ein ganz großes Lob verdient.

Abends konnte ich mich aufraffen und über soziale Isolation lesen. Ganz isoliert sind wir ja nicht, aber irgendwie doch schon.

Und da fand ich sie dann, viele Anzeichen, vom Zwang zu essen, und die Mama und ich haben zugenommen  bis hin zu …..ja, und wir haben auch immer wiederkehrende Corona-Anzeichen. Das Kratzen im Hals. Das Gefühl, Fieber zu bekommen und kriegen aber keins. Und seit dem kann ich irgendwie besser mit dem seltsamen Gefühl umgehen.

Eine Note am Rande:

Ich musste Donnerstag zum Orthopäden. Und dorte mußte ich ins Wartezimmer, in dem nur noch sechs Stühle von unendlich vielen standen.

Dann kam ein älteres Pärchen mit rutschenden Masken.

Und dann schlug sie zu, meine gegen-irgendwas-Allergie und ich mußte husten.

Die Blicke! UNBEZAHLBAR!

In diesem Sinne: Bleibt gesund!

Kriegsgewinnler oder DAS macht man nicht!

Die Amerikaner reden in jedem Interview von einem Krieg, den sie gegen diese Krankeheit führen. Und deshalb sind es keine Krisengewinnler.

Wie ich schon geschrieben habe, fuckere ich auch an Gesichtslappen mit Ohrengummi.

Die sechs FFP3, die ich noch hatte, habe ich an eine Arztpraxis verschenkt. Ich konnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, diese Dinger im Schrank zu haben und Ärzte haben keine mehr. Das ging nicht.

Für uns reichen Sternchen und Punkte. Waschbar.

Jedenfalls stübere ich gestern bei Amazon in Handmade und finde: Jawoll. Gesichtslappen mit Ohrenbummi. Und ich muß hier mal anmerken, das ich diverse Schnitte ausprobiert habe und sie für unsere Köppe zurechtfummeln musste.

Ich nehme dazu Stoffreste, wie wohl die anderen auch. Und Molton für die Innenseite und schaffe mit zwei Moltontücher 20 Stück  und habe noch Molton über.

Gummiband, 7,5 m, kosteten 2 Euro, als es das noch gab, aber ich habe ein Video aus Amerika gesehen, da haben sie das auch einfach vorsichtig geteilt und ich habe noch 15 Meter Unterhosenband.

Also: Materialkosten inklusive Garn aus dem Lidl, die große bunte Box, recht gering. Ja, stimmt, wenn man die Falttechnik kann, sind es 15 Minuten pro Maske. Aber dafür über 10 Euro???

DAS macht man nicht, Freunde bei Amzon. Ja, ist wiederverwendbar. Aber: Sind Reste, die da verarbeitet werden. Ich baue Draht über der Nase ein für uns Brillegesichter.  250 Stück kosten davon grad mal 8 Euro, von diesen Plastikheftedingern.

Also bitte: Sogar bei 5 Euro pro Stück und 34 cm Gummiband für die Ohren bleibt noch eine Gewinnspanne, aber über 10 Euro ist nicht gerechtfertigt, zumal die Gummibanddinger personalisiert angepaßt werden, sonst klappen nämlich die Ohren nach vorn und das will man nicht lange tragen.

Und auch 5 Euro sind für viele Kurzarbeiter und Hatz4-Empfänger ein harter Preis. Also bitte, es gibt Dinge, die macht man nicht und eines davon ist, man macht keinen Gewinn aus so einer Pandemie.

Und täglich grüßt das Murmeldings…

Karlfreitag ist durch. Ostergedöns für die Kinder ist in den Schränken versteckt; hauptsache, ich finde auch alles.

Und im Fernseh‘ läuft wieder  „Fackeln im Sturm“. Lief gestern schon. Eine Folge nach der anderen und war in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts schon schlecht. Weil ich vermeiden wollte, das es morgen wieder läuft, habe ich das den ganzen Tag laufen lassen und tatsächlich eine ganze Folge geguckt…..An irgendwas muß man sich ja festhalten.

Wie andere nähe ich brav für meine Familie diese Masken, damit wir bei Maskenpflicht noch raus dürfen. Arbeitsaufwendig, ohne Ende.

Und übrigens: Frohe Ostern, gelle?

Gestern das  Geschreibsel hier angefangen und heute muß es nun weiter gehen….Also erstmal muß ich feststellen:

ES HAT GEKLAPPT! Keine Wiederholung von den Fackeln…ha. Kommt! An irgendwas muß ich mich schon fest halten.

Gestern habe ich mit den großen Kindern hier zwei Zeitungstouren gemacht und musste dann erfahren, das A. nicht aus Hamburg kommt. Das hat mich getroffen. Auch Groß E. konnte ich nicht besuchen. Nur noch Reisen aus triftigem Grund und zu erzählen haben wir auch nichts mehr. Wir haben über den von Groß E. bestellten Kartoffelauflauf gesprochen und das sie auf Beilagen verzichtet hat. Sie hat Prüfungen, eigentlich und weiß nicht, wann die geschrieben werden sollen.

Ob nächste Woche die Schule tatsächlich beginnt, bezweifeln wir Eltern mittlerweile. Aber wir treffen uns am 20. auf dem Schulhof, um die Aufgaben unserer Kinder abzuholen.

Also: Ostern heute. Gestern schon vorgekocht das Hühnerfrikassee und ich suche mein Milchbrötchenrezept….aber finde nur welche, die irgendwie Stein sind, so das ich den diejährigen Osterzopf einfach aufheben kann und nächstes Jahr wieder als Dekoration verwenden kann, so fest ist der….

Omma hat heute morgen im Fernsehen Kirche gehabt. Sie hat sich beschwert, das der Gottesdienst, der evangelische, nicht aus der Kirche kam, die in der Zeitung steht. Und dann hat sie umgeschaltet auf den Pabst, aber der kam erst um elf, also hat sie vorher noch die Sendung mit der Maus mitgenommen. Von dem Inhalt ist nichts hängengeblieben, nur das der Pabst alleine da war für seinen Segen, das blieb ihr im Gedächtnis.

Das Leben ist so anders geworden. Ich habe mir eine Flasche Sherry gekauft und das einzige Sherry-Glas, das ich besitze, aus dem Keller geholt. Es hat einen grünen Fuß und einen roten Stiel, oben ist es weiß, ein bischen angeschlagen, stammt aus irgendeiner Haushaltsauflösung.

Es ist so ein bischen, wie wenn man dem Weltuntergang zuguckt. Man sitzt auf der Terasse und trinkt über Stunden , eine guten Zigarillo rauchend, den Sherry. Nur einen, sonst ist es kein Genuß. Und sieht zu, wie alles irgendwie langsam aber sicher total anders wird, wie wenn das Schiff, auf dem wir sitzen, einfach absäuft. Gute Musik wäre noch schön, aber da würden mir die Nachbarn aufs Dach steigen. Die versuchen es mit seltsamer Normalität aus Gartenarbeit und Kaffee trinken.

Am Anfang dieser Geschichte habe ich gedacht, wir müssten nur lernen, es als normal anzusehen. Die medialen Ratschläge des geregelten Tagesablaufes waren für uns überflüssig, den haben wir sowieso. Und dann kam auch noch wohlwollende Post vom Jugendamt und auch vom Kindergarten mit Bastelvorschlägen, Google-Vorschlägen und weiß der Geier noch was. Was wir so alles mit den Kindern basteln sollten, was wir mit ihnen im Wald sammeln sollten und dann zuhause googeln…und ich machte morgens mit den Kindern Schule und  versprach ihnen, nicht an der Krankheit zu sterben.  Und C. machte Home Office und fuhr mit den Kindern nach der Arbeit in den Wald, so lange wir das noch durften, machte Geo-Caching und ließ sie einfach laufen, sich einfach bewegen, die Sonne, den Schnee und später die Pfützen genießen. Aber die Freunde ersetzt das nicht. Eine Woche lang haben sich Mini und ihre Freundin jeden Tag angerufen, aber wie bei den Erwachsenen verläuft es sich……Vielleicht auch, weil es nichts zu erzählen gibt. Wir sind ja alle zuhause, mit demselben schlechten Fernsehprogramm und denselben schlechte Nachrichten….. Und Kinder werden sich kaum darüber unterhalten, wo man grad Klopapier und wo Mehl her bekommt.

Und dann die Diskussion über die aufkeimende häusliche Gewalt in der Presse. Wem bitte ist denn nicht klar, das in dieser Käfighaltung von Menschen, bei gutem Wetter ist es Freilandhaltung, wenn der Garten benutzbar ist, sämtliche Konflikte aufkeimen, die man sonst eher mal so abgetan hat. Wem bitte ist es denn nicht klar, das manche Tür auch mal fliegt, ein Kind auch mal stundenlang einfach doch nicht Mathe macht oder Partner, die sich über Jahre, so wie C. und ich, nur am Wochenende gesehen haben, weil wir versetzt gearbeitet haben, sich neu kennen lernen müssen? Sich vielleicht auch mal einfach auf die Nerven gehen.

Und was hat hier geholfen? Sich einfach selbst nicht so wichtig nehmen. Und wie sagte meine Mutter immer, wenn ich ihr als Kind gesagt habe, das ich mich langweile?

„Entweder spielst du was oder du hälst es aus. Das muß man nämlich auch mal.“

In diesem Sinne: Bleibt gesund.