ich eine Gesamtlaufzeit von 60 Jahren für mich selbst als ausreichend erachte.
Freitag, eigentlich ein cooler Tag. Morgen kann ich länger als bis sechs Uhr schlafen, dann Sperrmüll fahren, Essen vorbereiten, und endlich mal ungestört von allem möglichen Lernen, weil C. mit den Kindern und so… Wir hatten ein GemeinsamWochenende vor, denn normalerweise schläft jeder zuhause, er bei sich und ich bei mir auffem Sofa. Doch, ein Bett hab ich auch, aber da schläft nur noch die Katze.
Aaaaaaaaaber: hatten, wollten, würden – unser Omma zieht um. Und weil die Frau vom Mieterverein gesagt hat, das es besser ist, während der Mietzeit die Wohnung zu übergeben, deshalb auch noch eine Woche vor Monatsende, also am 22. Okay. Soweit so gut.
Die Vormieterin hat die Wohnung nicht wirklich geräumt, da hat mein Sohn letztendlich mitgeholfen. Letztes Wochenende bekam ich dann einen Anruf: „Wie schlimm die Woooooohnung aussieht……wieviel Dreck da ist…..Aber die großen Möbel sind nun erstmal raus.“ Also bin ich rüber gefahren, um mir selbst ein Bild zu machen.
Mein Sohn auch da….und alle von wegen: „Boah, wie schlimm. Alles ganz gruselig….“
Ich mit Sohn und Omma in die Wohnung und denke: „Wo is denn hier schlimm?? Ja, musste putzen.“ Ja, is blöd, das der Herd stinkt vor Dreck, wenn man den aufmacht, aber den wollte sie sowieso nicht behalten, da braucht man den auch nicht dauernd aufmachen. Und unter einem dreckigen Herd versteh ich echt was anderes…..ich hab da Dinge gesehen……Bäh.
Der Rest ist Putzen in der Wohnung und streichen.
Knet und ich stehen in der Küche. Wir gucken uns die Tapete an.
„Hier muss tapeziert werden.“
Ich gucke mir den Miniraum an, mit zwei Türen und einem Fenster, gucke mir die sich ablösende Tapete neben der Heizung an und sage:
„Du kannst hier gern tapezieren und machen wie Du willst, ich hab dazu keine Zeit. Streichen reicht, lass´man, hinterher siehste das hier unten an der Heizung nicht mehr.“
Omma zeigt mir alle Mega-Katastrophen und will dauernd über die Vormieterin meckern. Als Ommas neue Vermieterin da ist und das schon wieder losgeht , das Gemecker über die Vorher-Frau, rede ich dazwischen und sage:
„Ist doch jetzt gut. Die Wohnung ist leer und der Rest ist machbar.“
Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken mit der Vermieterin treffe ich mich mit meinen großen Söhnen bei mir, sie bringen die Schwiegertöchter mit.
Wir sitzen da, quatschen, teilen ein, wer was macht.
Irgendwann stelle ich die Frage, die mir durch den Kopf geht:
„Ich habe mir nach der Zeichnung die Wohnung viel größer vorgestellt….Wo sollen denn da Omma seine Möbel überall hin?“ Stille. Sie wissen auch nicht, aber dann fällt mir ein, das es ja auch noch eine Wand gibt, nämlich die mim Fenster. Da kann man auch hinstellen. Vllt ein bisschen blöd, weil die Schränke sehr hoch sind und wir vllt auch noch die kürzen müssen, aber….ein paar Löcher in die Rückwand, dann wird eben durch den Wohnzimmerschrank gelüftet.
Meine Schwiegertochter schlägf vor, die Schränke alle hintereinander zu stellen, nur beim letzten die Rückwand drin zu lassen und ebenso nur beim ersten die Türen, dann hätten wir einen wunderbar begehbaren Schrank. Muss halt nur noch Licht reingelegt werden…. Wir verabreden uns für Freitag, also heute.
Gestern rief dann Omma noch mal an. Sie wäre ja sooooooooo gespannt, was wir sagen würden, wie sie ihre Wohnung geputzt haben. Ja, nix? Wozu? Is nich meine Wohnung.
Und dann ging das Gemecker wieder los, wie schlimm das alles war und ist.
„Mama, sag mal, was glaubst Du eigentlich, wie meine Wohnung jetzt grade aussieht, also die, in die ich zum ersten November einziehen will?! Auch nicht anders als Deine.“
„Achso….“ Und wieder ein Versuch, mir irgendwas über die Vormieterin zu erzählen.
„Du, die prostituiert sich für eine Flasche Bier.“ sagt sie und „prostituiert“ hört sich aus ihrem Mund seltsam an.
„Woher weißt Du das?“ will ich wissen. „Hat sie Dir ein entsprechendes Angebot gemacht?“
„Nein, aber die Viola und…“ den zweiten Namen habe ich vergessen, die hätten ihr das erzählt.
„Aha. haben die also dieses Angebot genutzt.“
„Nein“, sagt unser Omma, “ die hätten das gehört…“
Ich: „Von wem?“
Sie:“Von den Leuten….“
Aha. Von DEN Leuten, von denen also mal wieder. Ja, nee is klar.
„Mama!“
„Jaaahaaa?“
„Du solltest solche Dinge niemandem erzählen, auch wenn Du sie von Viola und Dings hörst, weil das ist Rufmord.“
„Jaaa, aber ich kenne so viele Leute….'“
„Ja, Du kennst soooooooo viele Leute und auch genauso viele erzählen nur Scheisse. Also hör Dir das an und behalt es für Dich.“
Wo zur Hölle ist meine Mama geblieben, die mir diese Einstellungen beigebracht hat!
So.
Nun mache ich heute noch Lina. Und wenn ich nur die Eigenräume und die Determinante wiederhole und fahre heute nachmittag, bewaffnet mit einer Großpackung Ibuprofen rüber und streiche dies Butze durch, damit morgen der Fussboden gelegt werden kann und dann habe fertig.
Mein Sohn hat mir gesagt, das er meiner Mutter gesagt hat, wir machen erstmal die Wohnung einzugsfertig, Schönheitsdinger wie Farbklekse an den Wänden kommen später. Den in der Mini-Küche rede ich ihr aus, weil die Küche dann noch kleiner wird.
Und sollte sie es wagen, mit ihrer Freundin daneben zu stehen, während Sohn und ich streichen und sich unterhalten und wie ein Farmbesitzer aus den Südstaaten während der Kolonialzeit unsere Arbeit überwachen wollen, wie sie es schon mit meinem Sohn gemacht hat, um dann hinterher bei mir über seine Arbeitsweise zu lästern,dann sperre ich sie in die Speisekammer. Alle beide!