Dear Momma,

nun gut, nun ja…..es war schon eine tatsächliche Überraschung, als Du mir vorgestern erklärtest, Du wollest umziehen. Das Dach an Deinem Haus ist undicht, der Tischler war schon da, die Situation schwierig, weil Deine Vermieterin letzte Woche gestorben ist und Du willst nach G. ziehen, also in meine Stadt. Und das alles bis Weihnachten.
ÄHÄMM!?! …..NEIN!
Erstens: Mietwohnungen haben eine Kündigungfrist. Und Vermieter oder auch deren Vertreter haben ein Recht auf Nachbesserung bzw. Mängelbeseitigung. Und weil eine Wand feucht ist und ein Messerblock einen Schimmelpelz angesetzt hat, deswegen kann man noch lange nicht innerhalb von acht Tagen aus der Wohnung raus, auch wenn Inge das geschafft haben soll….Was ich nicht glaube.
Du willst in meine Stadt ziehen, weil dir die, in der Du seit ewig wohnst, kein Glück gebracht hat. Ähm, ja….diese hier wird Dir auch kein Glück bringen. Weil: Du ziehst doch mit Dir um.
Als Du in Deine Wohnung gezogen bist vor etwas mehr als zwei Jahren, da habe ich vorher noch vorsichtig gefragt, ob Du das wirklich willst. Wolltest Du. Meinen Söhnen habe ich gesagt, das ich dem Ganzen ein Jahr gebe, dann hast Du Dich mit Deiner Freundin, die unter die wohnt ,und der Bekannten, die unten im Erdgeschoß wohnt, zerstritten.Muss ich immer recht haben?
Du bist 72. Du kennst niemanden in G Wenn ich Dir das sage, weiß ich, was Du mir wieder antworten wirst: „Doch, ich kenne ja Euch!“
Vor mehr als zehn Jahren bist Du bei Reinhold nach zwanzig Jahren ausgezogen. Und was hast Du mir damals gesagt: “ Ich habe ja Euch als meine Familie.“ und seit dem werden hier die Kindergeburtstage gefeiert, wie es Dir beliebt. Deine Enkel bekommen nur Geschenke, wenn Du bei ihnen sitzt. Sonst gibt es nix. Weihnachten sitzt Du jeden Heilig Abend bei mir und im Kloster bist Du fragenlos auch über Nacht geblieben. Wir hatten gar nicht so viele Betten und ich habe bei den Mädels auf dem Teppich vor dem Bett geschlafen.
Als ich noch in derselben Stadt mit Dir wohnte, warst Du sauer, das ich sagte, ich will vorher angerufen werden, wenn Du rum kommst. „Deine Freundin braucht Dich auch nicht anrufen.“ Jo, is auch meine Freundin. Du bist meine Mutter.
Du hast vor der Tür gestanden, irgendwas Gekochtes, Eingekauftes oder was auch immer mitgebracht und den Leuten erzählt, meine Kinder würden verhungern, wenn Du das nicht machen würdest.
Und ich habe immer nur da gestanden und auch vor meinen Kindern gesagt: „Ist halt Omma. Die ist eben so.“
Diese halbe Stunden Autofahrt, die hat uns ganz gut getan. Die tut uns ganz gut. Da kann man nicht mal eben rumkommen.
Da muss man anrufen.
Als wir über Wohnungen reden, sage ich, das ich denke, das Wohnung schon geht, Garten ist halt schlecht.
Du: „Ja, Du hast doch einen Garten…“
Genau! ICH habe einen Garten, in dem ich keine Lupinen haben  will, keine Quitte anpflanzen werde und nicht jeden Tag, wenn ich von der Arbeit komme, Omma sitzen haben will.  Auch nicht jeden zweiten.
Du lässt meinen Hund grüßen, von dem du glaubst, er liebe Dich, weil er an dir rumhopst und sich streicheln lässt….Wer beobachten kann, ist auch hier klar im Vorteil. Erstens: Der Hund versteht den Gruß nicht. Zweitens: Er freut sich über JEDEN, am meisten über die, die Wurst in der Tasche haben.
Man, Momma, in der vorletzten Wohnung hast Du Dich mit allen zerstritten und musstest raus. In dieser hier auch wieder und die Abstände werden kürzer. Natürlich habe ich mit Deinen Enkel gesprochen. Der Große arbeitet bis Mitte Dezember im Strassenbau. Frühestens im Januar, wenn da Eis und Schnee liegen und der nicht arbeiten kann, geht irgendwas mit Umzug. K. und ich sitzen immer noch in Wochenend- und Wechselschicht….Mein Urlaubsantrag für Weihnachten ist gerade erst abgelehnt worden. M. arbeitet in ´ner Tischlerei und der gewordene Vater ….Und den Scheiss-LKW kann ich diesmal nicht bezahlen. Dafür habe ich im Moment echt kein Geld. Beim letzten Umzug habe ich im Akkord noch Dein Zeugs aus den Wohnzimmerschränken eingepackt, weil´s nicht fertig war.
Ja, wir wissen, das Du Dich allein fühlst. Ja, wir wissen, das Du an meinen Tisch willst, aber so läuft das einfach nicht.  Wir hatten gerade mal ein nettes Verhältnis.
Denk mal an die Geburtstagsgeschichte. Wir reden über die Geburtstage. Und du erzählst mir, wen Du so einlädst. Meinen großen Sohn und meine Schwiegertochter. Wir, du und ich, wir feiern dann später im November….okay. Wegen mir. Man, ich hab Dir die blöde Katze geschenkt, damit mir nicht wieder passiert, das Du Silvester vorbei kommst und bis morgens um vier bleibst.
Es reicht, ehrlich. Es sind auch meine verschissenen Feiertage! Ich habe meine eigenen Silvester-Rithen. Wenn die Kinder im Bett sind, zocken C und ich auf seinem Rechner über die Fritzbox Minecraft. Und weiß Du was, Momma, das finde ich völlig geil. Bis morgens um vier. Und wir sitzen unangezogen in Schlafzeug am ersten am Tisch, ich mit Kaffee, die Kinder mit Stulle und latschern und labern, erzählen dummes Zeugs und es ist einfach nur schön.
Wir haben unser eigenes Weihnachten vor. Dieses Jahr kann der Besuch zum Kaffee kommen und dann macht er sich wieder fort. Ich werde nicht mehr für zvierzehn Personen ohne Enkelkinder kochen. Ich will nicht! Ich will dicke Socken anhaben, meine Schlabberklamottenund mit klein E., groß E. und Mini unter Decken auffem Bett sitzen, Fernseher gucken, und mit Keksen das Bett vollkrümeln und mit die Geschichten der Kinder anhören….Ich will mich bei D auf´s Bett schmeissen können und sagen können: Zeig ma, was Du da zockst. Wie geht das? Wie heißt das? Und ich will mit A. blödeln, den ganzen Tag. Doofe pubertäre Witze, die du so schrecklich findest. Und was ich nachst will, geht dich nichts an. Aber sowas geht nich mit Omma im Haus.
So. Ich geh jetzt ins Bett. Frühschicht. Und morgen verpenn ich bestimmt.

Was´n Chaos!

Umgezogen. Wir sind umgezogen. Aus die Maus. Nix mehr sozialer Wohnungsbau, sondern Doppelhaushälfte. Aber ein bischen gewohnte Umgebung ist noch. Oben, am Anfang der Strasse, da sind noch soziale Wohnungsbauten und die ersten Kontaktaufnahmen endeten für die Kinder gewohnt:
„Was glotzt Du so?“
„Halt´s Maul!“
Erfolgversprechend, oder?

Alles hat mehr gekostet als es sollte, aber das ist wohl auch normal.
C. hat einen neuen Herd bestellt. Der kommt morgen. Ich war von dem alten, den meine Mutter schon zehn Jahre vorher benutzt hatte, arg begeistert, aber er will ihn nicht mehr in der Küche haben. Schade.
Der war mal echt teuer und richtig schnell in allem. Und die Brotbackerei hat nur fünf Euro im Monat mehr an Strom gemacht.
Hoffentlich ist der Neue besser als mein oller Bosch.
Er hat eine Waschmaschine gekauft, weil meine alte nun nach Jahren nicht nur lustige Geräusche machte, sondern auch stank.
Die neue hat ein seltsames Programm: Selbstreinigung.
Was auch immer das sein soll. Es ist mir dermaßen unheimlich, das ich mich nicht traue, es zu nutzen.
Mein alter drei-Bein-Geschirrspüler durfte auch nicht in die Küche, sondern nur für die großen Teile in die Waschküche. Jetzt geht er bestimmt kaputt. Da bin ich mir sicher.

Nun sitze ich vor meinem Wört und weiß nicht, wie ich dem Schobcenter schreibe, das ich raus bin. Also nicht nur ich, sondern die Kinder eben auch…..

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit teile ich Ihnen mit, das ich zum 1. September umgezogen bin und damit raus bin.
MFG,

Immerhin habe ich C. versprochen, denen nicht zu sagen,w arum ich raus bin. Er hat sich arg über diese Leute geärgert.
Nun, ich kann ja noch ein bischen hin und her basteln.

Sehr geehrte Damen und Herren,

ausgezogen bin ich nun
und hab ab heute  mit Ihnen erstmal nix mehr  zu tun.

Klingt auch nett, aber ob die den Sinn verstehen, weiß ich nicht.

In diesem Sinne,

Countdown

Ich war lange nicht hier, aber Umzug, Vorlesungen und sechs Kinder, das überfordert selbst mich in der Aufrechterhaltung alter Gewohnheiten.
Wir haben die Wohnung gestrichen und die Fussböden mit einem Topfschwamm gescheuert;; der Mann vom Jobcenter, der guckt, ob eine Reovierung nötig ist, rief Freitag Morgen an…….nee, ich habe den Antrag schon früher gestellt, einiges früher…..naja, mit überall rumborgen hat die Farbe gereicht, C. ist einer wahrer Meister der Pinselschwingerei geworden.
Ich habe nicht nur gelernt, das sich in manchen Küchen auch nach dem Auszug noch genügend Lebensmittel in der Heizung finden, um einen Auflauf zu machen, sondern das man gar nich so häufig streichen sollte.
Wenn man nämlich als starker Raucher nur einmal in fünf Jahren streicht, dann hat man nicht so arge Probleme zu sehen, wo man schon gestrichen hat….
Das Mädchenzimmer besteht nur noch aus einem Etagenbett, der Wickelkommode und dem 4X4-Fach-Ikea-Würfel……an manchen Größen scheitert auch mein Kofferraum in der Brumsel. Meine Küche hat nur noch eine Spüle, einen Herd und einen Tisch, flache Teller, drei Tassen und Besteck, aber davon jede Menge….ein Zuhause ist das einfach nicht mehr.
Die Einbauküche von Omma braucht eine neue Arbeitsplatte……japp, am Ende ist das Stichesägenblatt abgebrochen und es  sah einfach nur Scheisse aus. Und weil ich auch die Längen wieder nicht in den Hausfrauenbomber bekomme, ebenso wie dem DrumrumSchrank vom auch nicht……aber ansonsten passt ne Menge rein.
Wir haben schon das Wohnungsschloß getauscht. Ja, hatte ich bei Anmietung besprochen, das ich das tauschen wollte, weil die Kinder jeweils auch einen bekommen sollten und die origininalen zur Schließanlage gehören. Ist mir zu teuer, wenn die den Verbaseln. Getauscht jetzt schon, weil freitag morgen der C. strich und dann klingelte es und der Hausmeister stand mit einem anderen Mann vor der Tür und C. war grade noch schnell genug, zu verhindern, das der Hausmeister selbstständig aufschloß. Nee, das mag ich nicht. Nur mal nebenbei.
So. Ich will mich heute mal an Aufgaben machen, ich muss noch zwei Zulassungen schreiben und wollte eigentlich in Mathe gleich mitarbeiten und Info III auch, damit ich nicht wieder an den Klausuren scheitere…

Omma sein Umzug

Samstag war nun Omma sein Umzugstag. Am Abend vorher rief die Autovermietung an, ich könne das Auto nicht um acht morgens holen wie bestellt, sondern zwei Stunden später, weil der eine Kunde seinen kleinen 7,49 Tonnen entgegen der Absprache in Hamburg abgegeben habe und der andere erst am Umzugstag um  zehn da sein würde.
So hochmotiviert, wie ich war, war ich eher dankbar……zwei Stunden mehr Schlaf.
Samstag morgen, C. , klein C. und ich fahren, das Auto für den Umzug holen. M, der mit Helfen soll, bleibt, rein intuitiv erstmal bei seinen Geschwistern.
Wir sind um zehn da.
Als wir auf den Hof fahren, sehe ich das Maleur.
„Er ist nicht da!“ sage ich zu C..
„Der Laster?…Ja.“
„Ja, es steht doch keiner da.“
Naja, erstmal das Hausfrauenauto parken und dann ins Büro, vllt machen die ja noch Luft auf die Reifen.
Nee, machen die nicht. Voll peinliche Situation für die , aber erstmal die anderen Kunden abfertigen.  Ich kriege Panik. Und denke immer: „Fuck !(Deutsch aussprechen bitte) Fuck!Fuck!“ und weiß schon, was mich bei Omma erwartet. Maaaan, ich war nur für das Auto verantwortlich….
Der Kollege kommt, die telefonieren wie blöde und versuchen, einen Laster zu bekommen, ich telefoniere wie blöde und versuche, wen von der Umzugskolonne zu erreichen, aber niemand geht dran.
Die haben Sprinter auf dem Hof stehen und ich sage zu Cri: „Im Notfall nehmen wir erstmal sowas und zeige auf die beiden…“
„Ach komm, die sind doch auch vermietet.“
Ich bete, wenn schon keinen 7,49 , dann doch wenigstens sowas.
C. bleibt ruhig und weil die Schnitte Hunger kriegt, geht er mit ihr erstmal Brötchen holen.
Die Mitarbeiter von Sixt bieten mir erstmal, bis der 7.49 t kommt, einen Sprinter an. Ich sage ihnen, das ich das Angebot gern nehme, dann können wir wenigstens anfangen, aber sie müssten mir irgendwie die Wagen tauschen, wenn der Ellie(Insider für LKW) kommt, weil…..mim Sprinter fahren wir ewig. „Und“, ich zeige über die Strasse, „die Kreditkarte holt grad Brötchen.“ Man zahlt da nicht bar, also läuft das wie immer als Bäumchenwechseldich und ich bin Fahrer.
C. kommt mit der Schnitte und mit Brötchen zurück und macht den Papierkrieg, ich gehe noch mal telefonieren und errreiche meinen großen Sohn, der das ganze gelassen auffnimmt. Dafür liebe ich ihn.
Kurz nach elf sind wir mit einem Sprinter und der Brumel vom Hof, den M. noch von zuhause holen, alte Hose anziehen….und los.
Auf dem Rückweg durch GS kommt der Anruf, wir können den Ellie holen und das machen wir auch.

Mjammijamm, dat isser!
omma sein umzug 1794
Mit ihm konnte ich einen Tag meine männliche Seite rauskehren….er hatte auch kein Nachtfahrverbot, das gilt nämlich erst ab 14 Tonnen. Mein Sohn hat mich später drüber aufgeklärt, das das nicht für mein Gewicht gilt, sondern ausschließlich vom Gewicht des Vehikels abhängig ist.

So. Rübber nach Omma. Als wir auf halber Strecke in Clz waren, sag ich zu M., er solle mein Handy nehmen und denen eine sms schreiben, das wir in clz sind. Zumal auch noch alles gesperrt ist, entweder für das LKW-Gewicht netto, also ohne mich, oder wegen Baustellen….menno….

Als wir die Stadtgrenze von bei Omma erreichen, sage ich M. , er solle noch mal eine SMS schreiben, damit die wissen, das wir gleich da sind.
Macht er. Kommt von meinem großen Sohn Knet ne SMS zurück: „Ja, aber 1,5 Stunden zu spät!“ Witzpille, wo ich doch hochmotiviert bin, Kartons zu schullern…..

Nun ja, endlich sind wir da. Raus aus der Karre, Hebebühne runter. Schränke sind noch nicht auseinander, noch nicht mal alles eingepackt….nach viereinhalb Stunden ist endlich alles drin , Wir ernähren uns der weil von Kaffee, allem , was mit Zucker ist und ibuprofen. Knet hat Erkältung und stirbt grade und mein Sohn C. hat Rücken. Tolle Kombo, ehrlich. Ohne meine Schwiegertöchter, und die beiden sind echt klasse, und M.  hätten wir nen Zivi bestellen können!
Der werdende Ex-Nachbar von Omma macht Stress und erklärt, wir müssten den LKW oben an der Strasse auf den großen Parkplatz stellen und nicht in die Strasse an Omma sein Eingang.
Ich habe dann meinen Jungs erstmal gezeigt, wie toll Omma sein Laminat noch nach zehn Jahren liegt. Nix wackelt da, gar nix.
Die Jungs haben dann auch noch mal kräftig draufgestampft , weil sie gar nicht glauben konnten, das Omma sein Laminat so gut liegt.

Abends um halb zehn haben wir dann den LKW bei Omma seine neue Wohnung ausgeladen. Auch wenn ihre Pläne nicht maßstabsgetreu waren, reingekriegt haben wir alles, nur ohne den Platz dazwischen.
Zurück zu Ommas alter Wohnung, die Küche muss noch raus. Es ist schön, wenn alle genervt sind und sich gegenseitig angritzen, hat was.
Ich schicke Omma mit Mal Kaffee holen und die Schwiegertöchter und ich sitzen draußen und quatschen.
Omma kommt mit Kaffee, Bürko -Kaffee, wie ich ihn von früher kenne. Meine Kinder schaffen es nicht, ihn zu trinken. Ich schon.
Als die Küche verstaut ist, zockeln wir alle los und ich fahre lieber nicht übern Harz mit der Küche, die in meine neue Wohnung kommt.

Ich freu mich oder warum …

ich eine Gesamtlaufzeit von 60 Jahren für mich selbst als ausreichend erachte.
Freitag, eigentlich ein cooler Tag. Morgen kann ich länger als bis sechs Uhr schlafen, dann Sperrmüll fahren, Essen vorbereiten, und endlich mal ungestört von allem möglichen Lernen, weil C. mit den Kindern und so… Wir hatten ein GemeinsamWochenende vor, denn normalerweise schläft jeder zuhause, er bei sich und ich bei mir auffem Sofa. Doch, ein Bett hab ich auch, aber da schläft nur noch die Katze.
Aaaaaaaaaber: hatten, wollten, würden – unser Omma zieht um. Und weil die Frau vom Mieterverein gesagt hat, das es besser ist, während der Mietzeit die Wohnung zu übergeben, deshalb auch noch eine Woche vor Monatsende, also am 22. Okay. Soweit so gut.
Die Vormieterin hat die Wohnung nicht wirklich geräumt, da hat mein Sohn letztendlich mitgeholfen. Letztes Wochenende bekam ich dann einen Anruf: „Wie schlimm die Woooooohnung aussieht……wieviel Dreck da ist…..Aber die großen Möbel sind nun erstmal raus.“ Also bin ich rüber gefahren, um mir selbst ein Bild zu machen.
Mein Sohn auch da….und alle von wegen: „Boah, wie schlimm. Alles ganz gruselig….“
Ich mit Sohn und Omma in die Wohnung und denke: „Wo is denn hier schlimm?? Ja, musste putzen.“ Ja, is blöd, das der Herd stinkt vor Dreck, wenn man den aufmacht, aber den wollte sie sowieso nicht behalten, da braucht man den auch nicht dauernd aufmachen. Und unter einem dreckigen Herd versteh ich echt was anderes…..ich hab da Dinge gesehen……Bäh.
Der Rest ist Putzen in der Wohnung und streichen.
Knet und ich stehen in der Küche. Wir gucken uns die Tapete an.
„Hier muss tapeziert werden.“
Ich gucke mir den Miniraum an, mit zwei Türen und einem Fenster, gucke mir die sich ablösende Tapete neben der Heizung an und sage:
„Du kannst hier gern tapezieren und machen wie Du willst, ich hab dazu keine Zeit. Streichen reicht, lass´man, hinterher siehste das hier unten an der Heizung nicht mehr.“
Omma zeigt mir alle Mega-Katastrophen und will dauernd über die Vormieterin meckern. Als Ommas neue Vermieterin da ist und das schon wieder losgeht , das Gemecker über die Vorher-Frau, rede ich dazwischen und sage:
„Ist doch jetzt gut. Die Wohnung ist leer und der Rest ist machbar.“
Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken mit der Vermieterin treffe ich mich mit meinen großen Söhnen bei mir, sie bringen die Schwiegertöchter mit.
Wir sitzen da, quatschen, teilen ein, wer was macht.
Irgendwann stelle ich die Frage, die mir durch den Kopf geht:
„Ich habe mir nach der Zeichnung die Wohnung viel größer vorgestellt….Wo sollen denn da Omma seine Möbel überall hin?“ Stille. Sie wissen auch nicht, aber dann fällt mir ein, das es ja auch noch eine Wand gibt, nämlich die mim Fenster. Da kann man auch hinstellen. Vllt ein bisschen blöd, weil die Schränke sehr hoch sind  und wir vllt auch noch die kürzen müssen, aber….ein paar Löcher in die Rückwand, dann wird eben durch den Wohnzimmerschrank gelüftet.
Meine Schwiegertochter schlägf vor, die Schränke alle hintereinander zu stellen, nur beim letzten die Rückwand drin zu lassen und ebenso nur beim ersten die Türen, dann hätten wir einen wunderbar begehbaren Schrank. Muss halt nur noch Licht reingelegt werden…. Wir verabreden uns für Freitag, also heute.
Gestern rief dann Omma noch mal an. Sie wäre ja sooooooooo gespannt, was wir sagen würden, wie sie ihre Wohnung geputzt haben. Ja, nix? Wozu? Is nich meine Wohnung.
Und dann ging das Gemecker wieder los, wie schlimm das alles war und ist.
„Mama, sag mal, was glaubst Du eigentlich, wie meine Wohnung jetzt grade aussieht, also die, in die ich zum ersten November einziehen will?! Auch nicht anders als Deine.“
„Achso….“ Und wieder ein Versuch, mir irgendwas über die Vormieterin zu erzählen.
„Du, die prostituiert sich für eine Flasche Bier.“ sagt sie und „prostituiert“ hört sich aus ihrem Mund seltsam an.
„Woher weißt Du das?“ will ich wissen. „Hat sie Dir ein entsprechendes Angebot gemacht?“
„Nein, aber die Viola und…“ den zweiten Namen habe ich vergessen, die hätten ihr das erzählt.
„Aha. haben die also dieses Angebot genutzt.“
„Nein“, sagt unser Omma, “ die hätten das gehört…“
Ich: „Von wem?“
Sie:“Von den Leuten….“
Aha. Von DEN Leuten, von denen also mal wieder. Ja, nee is klar.
„Mama!“
„Jaaahaaa?“
„Du solltest solche Dinge niemandem erzählen, auch wenn Du sie von Viola und Dings hörst, weil das ist Rufmord.“
„Jaaa, aber ich kenne so viele Leute….'“
„Ja, Du kennst soooooooo viele Leute und auch genauso viele erzählen nur Scheisse. Also hör Dir das an und behalt es für Dich.“
Wo zur Hölle ist meine Mama geblieben, die mir diese Einstellungen beigebracht hat!
So.
Nun mache ich heute noch Lina. Und wenn ich nur die Eigenräume und die Determinante wiederhole und fahre heute nachmittag,  bewaffnet mit einer Großpackung Ibuprofen rüber und streiche dies Butze durch, damit morgen der Fussboden gelegt werden kann und dann habe fertig.
Mein Sohn hat mir gesagt, das er meiner Mutter gesagt hat, wir machen erstmal die Wohnung einzugsfertig, Schönheitsdinger wie Farbklekse an den Wänden kommen später. Den in der Mini-Küche rede ich ihr aus, weil die Küche dann noch kleiner wird.
Und sollte sie es wagen, mit ihrer Freundin daneben zu stehen, während Sohn und ich streichen und sich unterhalten und wie ein Farmbesitzer aus den Südstaaten während der Kolonialzeit unsere Arbeit überwachen wollen, wie sie es schon mit meinem Sohn gemacht hat, um dann hinterher bei mir über seine Arbeitsweise zu lästern,dann sperre ich sie in die Speisekammer. Alle beide!

Brief von der Caritas

Der Hauptmietvertrag endet im Februar 2013 und die Familie muss nun dringend neuen Wohnraum suchen und aus dem Kloster ausziehen.
Ein blödes Gefühl, anders kann man es nicht sagen….wohin mit den Rosen aus den sechs Quadratmetern Garten? Wohin mit den Kräutern? Und noch schlimmer, wohin mit den Kindern? Den Ex-Katern und dem alten Hund?
Vielleicht wird das alte Kloster hier nun noch ein Hotel in der Nähe von Goslar oder ein Altenheim, oder was auch immer…..wir werden es nicht mehr erleben.
Warum kommen solche Briefe eigentlich immer Freitags oider Samstag? Warum nie Montags?

Bis zum Februar ist nicht mehr lang hin. Im Semester umziehen geht gar nicht, da muss ich Abgaben machen, bleibt also nur die Klausur- und Prüfungsfreie Zeit, sechs Wochen in den nächsten Semesterferien…..
Hoffentlich klappt das.

Nur zur Vervollständigung der Katastrophen: Die Waschmaschine ist schon wieder kaputt. Sie musste heute kaputt gehen, ist klar. Das nehme ich der Whirpool echt übel. Diesmal ist es die Pumpe. Naja, wenigstens der Stecker und das Lager sind nun in Ordnung…..also Dienstag wieder telefonieren und auf den Waschmaschinenreparateur warten….