Am ersten Tag der Osterferien bekomme ich Post von der Stadt. Sie wollen Geld, fast 300 Euro. Ich reiche es F., der mit mir im Auto sitzt mit dem typischen Pferdegesicht und sage: „Was zur Hölle hast Du jetzt wieder gemacht??“
Er liest und gibt mit das Schreiben zurück und sagt: „Das ist nicht für mich, das ist für D., Mama.“
„Hä???“
Ich rufe bei der Stadt an, weil ich nur ersehen kann, das es sich um eine Türglasscheibe handelt und in der Schule niemanden mehr erreiche.
Bei der Stadt erfahre ich, das mein Sohn diese Türescheibe mutwillig zertreten hat, quasi vorbei ging und zack einen ordentlichen Tritt rein und das Ding war kaputt. Es handelt sich um eine Scheibe, die zu den zwei Sekretariaten führt, bei denen die Türen offen stehen, ja, Lehrerzimmer ist auch da. Der Vorfall war allerdings nicht gestern, sondern Anfang März, Ferien gab es am 19. oder 20..
Ob ich mir das man mal angucken könne, immerhin möchte ich das mit meinem Sohn ja auch klären, zumal mir die Verhaltensweise völlig neu ist, aus dem Nichts heraus eine Sachbeschädigung zu begehen…..
Immerhin waren da drei Mädchen als Zeugen. Naja, das kenne ich schon von A., wenn es dann ernst wird, dann leiden diese Zeugen oft unter täglichem Gedächtnisverlust oder die Geschichte ist doch so, wie mir mein Sohn erzählt hat.
In der Schule erreiche ich bis zum Ferienende niemanden mehr, aber danach.
Ob ich denn mal mit dem Klassenlehrer über diesen Vorfall sprechen könne, warum ich denn nicht sofort informiert worden bin, will ich wissen und ob ich mir die kaputte Scheibe mal angucken könne.
Nein, kann ich nicht, weil sie dort Tag der offenen Tür hatten und das hässlich aussah, deshalb ist sie schon getauscht worden.
Ich warte auf den Rückruf des Lehrers, es muss Aufklärung geben, was da passiert ist, denn immerhin sagt mir mein Sohn, er habe sich dandyhaft gegen diese Tür gelehnt und mit dem Fuss gegen getippt…..waren ja auch Mädels da und sie sei gesprungen.
Nein, sagt die Sekretärin und die Frau von der Stadt, er ist da mal durch gelaufen, eben vorbei gekommen, hat die Scheibe zertreten.
Der Klassenlehrer ruft nicht zurück, er lässt mir ausrichten, er könne eh nichts dazu sagen, weil er an dem Tag gar nicht da war.
Nein, die Schule hat mehr als einen Lehrer und ist eine Ganztagsschule.
Ich habe ihn extra da beschult, weil ich ja noch Vorlesungen habe und er nun mal erst 13 wird.
Weiter geht es. Die Frau aus dem Sekretariat und der Hausmeister haben gemeinsam mit meinem Sohn gesprochen und die Sekretärin ruft mich an, um mir zu sagen, mein Sohn habe die Tat zugegeben.
Nicht mal die Polizei darf ohne mich mit meinem Sohn reden und mutistisch ist er zu dem und er hat sich vorgenommen, mit keinem mehr von denen zu reden, Lukas auch, weil die eh nicht zuhören. Da ist Reden einfach zwecklos, erklärt er mir.
Tolles Ei.
Ich will immer noch mit dem Lehrer reden und frage, wo die denn waren.
Anfangs ist die Scheibe während der Mittagszeit zu Bruch gegangen, als die anderen sassen und arbeiteten ( weiß ich von meinem Sohn), im Laufe der Wochen war es dann nicht mal mehr die Scheibe, von der wir vorher gesprochen haben, sondern eine Flurscheibe und es war morgens in einer Freistunde. Da gibt es keine Aufsicht.
Aha. Schön, das ich das auch erfahre und warum wird an diesen Tagen das Taxi nicht umbestellt und er wird vor dem Unterricht abgeholt?
Die Wochen gehen ins Land. Der Lehrer erklärt der Sekretärin, das er mich einfach nicht erreichen kann, nicht auf der neuen Handienummer, nicht über email und auch gar nicht zuhause. Hm. Ich verstehe nicht, warum die Nummer der Schule weder auf den Telefonen auftaucht, noch irgendwas von ihm in meinem Postfach ist.
Ich bin zwar der Meinung, das dieses Ding, wie auch immer es gestaltet war, Aufgabe der Schule ist, denn wenn vorher ein Streit vorrausgegangen ist, dann…und warum können die so einfach ohne Aufsicht in der Schule rumkurven??
Andere Schule? Ja, haben wir auch schon drüber nachgedacht. Die Alternative wird vom älteren Sohn besucht und hier liegt ein Englisch-Test, bei dem ihm alle richtigen Antworten aberkannt worden waren, weil er ein sauberes Kreuz in die Kästchen gemacht hatte und nicht, wie die Lehrerin wollte , ein Häkchen. Ja, ich habe mit meinem Sohn drüber gesprochen, aber er wollte keine Unternehmung, weil er bei der Dame nicht auf die Abschussliste kommen möchte. Er macht einfach noch ein Jahr nach dem Hauptschulabschluss auf einer Berufsbildenden Schule., oder besser zwei wegen der Bewerbungen.
Also bleibt nur diese Alternative, in der man, wenn man gerade nach so einem Vorfall den Lehrer sprechen möchte, Glück haben möchte, von ihm hört, alles sei völlig in Ordnung und dann ein Zeugnis bekommt, aus dem hervorgeht, das der Junge Mann die Arbeit im Kunstunterricht völlig verweigert hat und die Sozialnoten unter aller Sau sind. Doch, ich habe immer wieder nachgefragt, aber….er hat sich einfach nicht zurück gemeldet. Ich werde jetzt jede Woche einmal anrufen oder emailen und fragen.
Nun ist der Mahnbescheid gekommen für Glasscheibe. Ich werde das Ding einfach bezahlen. Und fertig, denn die Mädchen sagen aus, mein Sohn habe es mit Absicht gemacht, dann zahlt die Versicherung eh nicht und er sagt, es sei ein Versehen. Ob die dann auch zahlt , weiß ich nicht.
Da er Hartz4 bezieht, wird die Rate eher klein ausfallen.
In diesem Sinne.
Ist das grässlich, dass Du nun jede Woche anrufen musst, um etwas zu erfahren! Früher war es doch auch so (will ich eigentlich nicht sagen, ist aber so), dass die Lehrer die Eltern anriefen, wenn irgendetwas passiert ist.
Ich hoffe, Du reichst trotzdem die Rechnung bei der Versicherung ein und ich drücke Dir ganz doll die Daumen, dass die den Schaden übernehmen. LG
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Nö. Ich lege mich um nix in der Welt mit meiner Versicherung an und erzähle irgendeine doofe Geschichte. Nix. Ich zahle das in Raten und fertig.
Mich ärgert nur, das ich einfach nicht zeitnah informiert worden bin und ich frage mich immer noch: Wo waren denn die Lehrer?
Und wenn die jede Woche angerufen werden wollen, weil sie sich nicht melden, wegen mir auch das. Als Email wäre es einfacher, ein kleines Progrämmchen, das sich jede Woche neu darum kümmert, das nachgefragt wird.
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