Back to the roots oder was???

Ich weiß nicht, was es ist, was es bedeuten soll und wo das hinführen soll….
Es fing an mit diesen Klassentreffen…..ich war bei einem, bin hinterher in eine Hard-Rock-Kneipe, einen Kaffee trinken, weil ich einfach normale Leute um mich rum brauchte.
Beim zweiten Klassentreffen war es noch schlimmer. Es gab eine Facebook -Gruppe und es wurden kleine Pinnwand-Einträge gemacht, wie lecker doch das Eis in dieser und jener Eisdiele in unserem Heimatörtchen war und man verabredete sich, sich dort zum Spaghetti-Eis-Essen. Ich las das und fragte mich, ob denen irgendwie nicht klar war, das auch diese kleine Eisdiele längst nicht mehr ihr Eis selbst herstellte, was nicht nur an den alten Eismaschinen klar zu erkennen war, die mit Plastikblumengestecken geschmückt lediglich noch Dekorationszwecke erfüllen, sondern auch an dem Einerlei-Geschmack und damit das Spaghetti-Eis einfach mal war.
Wir Jüngeren zogen der Arbeit hinter her. Und in dieser Zeit überalterte in Hintertimbuktu, der Kleinstadt, aus der wir alle kommen, die Bevölkerung. Belegte Hintertimbuktu noch vor Jahren Platz eins der Statistik, die erfasste, aus welchen Orten die meisten Verbrecher kamen, so belegt nun Hintertimbuktu Platz eins der Städte, die die meisten über 60-jährigen Einwohner haben. Landesweit, wohlgemerkt. Naja, was soll´s! Platz eins ist Platz eins.
Es gründete sich eine Gruppe, die sich Freunde von Hintertimbuktu nannten, öffentlich ihre Liebe zu ihrem Geburtsort erklärten und mit diesen Dingen einfach mal den Tourismus, der schon bis auf wenige Verirrte, anfang der neunziger des letzten Jahrhunderts(Boah, wie sich das anhört!) verschwunden war, wieder anzukurbeln….Naja. Sie kurbeln wohl noch, denk ich mal….
Nun bin ich im Netz in einer dieser Sozialen Communities, deren Namen man nicht so einfach nennen sollte, ich will ja nicht in die Schlagzeilen wegen Datenschutzvergehen wie eben jenes börsianistische Unternehmen, also dort wurde ich eine Gruppe hinzugefügt.
„Geboren in Hintertimbuktu“. Gut, das es solche mit eben diesem Namen, den ich trage, allein in den Einträgen der Telekom 125 mal gibt. Meine Güte. Und in „Geboren in Hintertimbuktu“ veröffentlichen sie uralte Klassenfotos. Will man wirklich noch sehen, wie scheisse man damals angezogen war? Den hässlichen Pottschnitt und die quergestreiften Klamotten? Menschen, wie ich, die damals schon so schwere Knochen hatten, das sie zweidrittel des eigenen Körpergewichtes ausmachten, DIE wollen das NICHT sehen. Das ist wie 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr auf allen Kanal Saw 4!
Und dann werden Fotos getauscht. Zehn Jahre vor der Geburt der Geborenen in Hintertimbuktu fotografiert.
Und keiner weiß genau, wo das nun war, aber das macht nichts, ist trotzdem toll!
Ist das nun Back-to-the-roots? Wechseljahre? Oder einfach nur alt?

2 Gedanken zu “Back to the roots oder was???

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