Socken

Ihr kennt das : Zwei gehen in die Waschmaschine, eine kommt wieder raus.Und irgendwann taucht die zweite wieder auf, wo auch immer sie sich bis dahin versteckt hat. Also habe ich einen Einzel-Socken-Korb, in dem ich spätestens am Wochenende rumwühle und das hier  ist dann das vorläufige Amtsergebnis:

20170226_105813

Pflegemutter

Ich habe ja in den letzten Wochen so ein bischen Auszeit genommen von hier. Oft war es so, dass ich gar nichts zu erzählen wußte. Und wir haben einen Kurs gemacht. Andere machen auch Verwandtenpflege.

Und dann weiß man immer nicht genau, was darf man erzählen, was nicht.

Aber ich denke, über manches darf ich erzählen.

Verwandtenpflege ist tatsächlich ganz anders als Pflegeeltern. Nun, ganz anders nicht, man bekommt ja in beiden Fällen mindestens ein Kind mehr ins Haus. Bei uns sind es ja zwei.

Diese emotionale Verbindung. Die steht einem schon mal im Weg. Hatte ich anfangs wenig mit den Kindern zu tun, Enkel erscheint mir in diesem Fall nicht wirklich der richtige Begriff, weil Enkel fühlt sich anders an.

Omma. Ich bin gern Omma. Richtig gern Omma. Ihr wißt gar nicht, wie ich das Privileg genossen habe, Erziehung zu resetten. Dieses „Och, lasse doch!“ Diese zwölfte Stückchen Schokolade,  das Spielen mit den Tellern der Jugendstil-Geschirrs…..Alles vorbei, zumindest bei Patty und Selma. Ja, genau. Und manchmal nehme ich das den Eltern übel.

Und ich will denen einfach nichts mehr übel nehmen. Es ist so vergeudetete Kraft. Sich zu ärgern, lähmt im Alltag. Das will ich nicht.

Also sind Patty und Selma mittlerweile einfach welche, die in die Gruppe „die Kinder“ gehören. Sie nennen mich zwar Oma, aber es ist zu einem Zweitnamen verkommen, den mir zu geben meine Eltern nicht in der Lage waren. Wir waren arm…ganz Arm.

Manchmal bin ich überfordert und oft frage ich mich, ob ich das alles wirklich schaffe.Wenn mich Patty beißt, weil die Tür zur Kita offen steht, oder Selma mich den ganzen Tag beschimpft als „blöd“ und „Kackehaufen“. Um dem ganzen die Schärfe zu nehmen, habe wir neue Schimpfworte eingeführt und die sind echt heftig: Staubsaugerbeutel und Fernbedienung, um nur die Schlimmsten hier zu nennen.

Ich nehme den Eltern übel, dass sie nichts wirklich zu Verbesserung ihrer Situation tun und manchmal, wenn die Wäscheberge wieder überhand genommen haben, dann bin ich richtig sauer. Vor allem abends um zehn, wenn ich doch noch eine Maschine anstellen muss, und dann wieder auf dieselbe warten muss. Ich nehme ihnen übel, das weder der eine noch der andere  sich in den letzten Monaten eine Wohnung gesucht haben und  ich mag die ganzen Geschichten, die sie so verzapfen im Moment nicht.

Der Verwandtenpflegekurs war toll. Ich bin erleichtert zu wissen, dass es ganz vielen anderen Leuten genauso geht wie uns. Von Enttäuschung über Ärger und ganz viel Liebe zu den Kindern. Und anfangs dachte ich, es wäre schön , sich mit allen wieder zu treffen, aber ich kämpfe immer wieder mit mir selbst, komme immer wieder an meine Grenzen und brauche um mich herum niemanden, der mir zusetzt und die Eltern schlecht redet.  Wir hatten da die Aufgabe, die Resourcen der uns umgebenden Familie zu bestimmen, zu denen auch die Eltern der Kinder gehörten.  Und es war so ein schlechter Tag, weil ich mich so ärgerte über „Meine Nachbarin hat gesagt, meine Mutter hat gesagt, du hast gesagt….“. Mehr weiß ich nicht,weil ich auch dann der Mutter der Mädchen nicht mehr zugehört habe. solche Gespräche führe ich nicht. Und dann sitzt man in seinem Kurs und so Positives finden und es geht. Mit Mühen geht das. Aber es geht. Und je weniger man sich über die Eltern ärgert, desto mehr Positives kann man finden, auch wenn es nicht unbedingt die gesellschaftliche Norm erfüllt. Für die schlechte Tage werde ich mir eine Liste machen mit positiven Eigenschaften der Eltern. Damit ich sie an schlechten Tagen nicht vergesse. Kein Mensch ist nur schlecht. Alle sind nur Kinder ihrer Erfahrungen, was nicht bedeutet, dass sie so weiter machen müssen.

Enkelkind Teil 893.722

Was wird es? Jaja, ein Baby, ist schon klar, aber: Junge oder Mädchen?

img-20170217-wa0000

Mein Sohn schrieb mir, als ich gerade Überweisungen machte. Er schrieb nur über What’s-App: Charlotte.

Bin ich raus aus der Bank und mal eben in einen Kleiderladen.

img-20170217-wa0002

„Machst Du gerne Schulbrote?“

„Nein, wie kommst Du darauf?“ will ich von C. wissen.

Wie kommt jemand darauf, dass es Spaß macht, täglich gute 45 MInuten damit zu verbringen, Brote ist Plastik-Schachteln zu stopfen, Obst zu schnippeln, Möhren zu vierteln, Kekse in die Dosen zu packen…Und immer auf folgendes achten: Mini will Knäcke-Brot und bitte keine Kekse und, wenn Salami drauf sein sollte, dann bitte keine halbe Scheibe Gouda drauf, wenn es richtiges Brot ist, und auf Knäcke schon mal gar nicht. Aber ein hartgekochtes Ei, das geht, und keinen Joghurt, sondern eine kleine Menge Apfelmus. Ist ja nicht so komplizert. Aber: Aufpassen: Keine Mortadella mit Pistazien oder anderen Zusatzstoffen verwenden, sondern, wenn , dann nur Mortadella.

A.. A. macht Praktikum. Und hat festgestellt, das er zwischenzeitlich 6 Kilo zugenommen hat, woran natürlich die Schulbrote Schuld sind. Ist klar, oder? Also bitte keine Kekse, kein hartgekochtes Ei, keinen Joghurt, aber dafür viel Gemüse, keine Butter, das Brot aber dennoch getoastet und gerne ein kleines Gläschen Apfelmus und dazu ein bischen Dosenmilch in kleinen Packungen….

Selma und Patty. Patty nimmt das Brot getoastet und Selma will das nicht. Selma nimmt Butter, und keinen Joghurt und klar immer irgendwas Süßes, aber, und das verbindet sie mit ihrer Schwester, kein geschnittenes Gemüse.  Aber auch ein hartgekochtes Ei, was Patty wiederum nicht nimmt…. Und so zieht es sich durch mit gekochten Eiern und Käsesorten und Obst, denn Groß E. möchte nur eine Sorte Joghurt und gern auch die saurenm Bonbons und Klein E. nimmt das Brot ungetoastet, aber auf gar keinen Fall Knäcke und D….und so vergehen 45 Minuten pro Tag, an dem Brot eingepackt, Eier gekocht und gepackt werden…..Löffel für den Joghurt, kleine Gläser Apfelmus..

Ich bin dann mal schnell in der Küche…

 

Wartung und Instandsetzung

„Sie werden beobachtet, ob Sie die Angelegenheiten Ihrer Kinder erledigen oder sich nur noch um die beiden Pflegekinder kümmern.“ So die Familienhilfe.

Nun, wenn ich nicht dauernd Termine um die beiden Pflegekinder hätte, dann wäre manches doch wesentlicht einfacher. Und es fällt ihr auf, das der von ihr an die Mitarbeiterin des Jugendamtes zu schickende Bericht über das Verhalten nach der Besuchsregelung, das eben jener Bericht erst nachts um zwölf auf die Reise geht. Vorher habe ich alle andeeren möglichen Papierarbeiten erledigt, und Wäsche und den Geschirrspüler noch mal ausgeräumt und und und

„Wird spät bei Ihnen.“ stellt sie fest.

Soll ich ihr mitteilen, dass ich es schon als Ausschlafen empfinde, wenn ich acht Stunden am  Stück schlafen kann? Das das Leben mit vielen Kindern, mit oder ohne Job, immer locker 18 Stunden Tage unter der Woche hat und eigentlich nur das Wochenende acht Stunden Schlaf bereit hält, wenn, ja wenn man nicht zwei Kinder hat, die morgens um fünf aufstehen. Nunja, es ist, wie es ist.

Weiter erinnert sie mich an die Wartungstermine der Kinder. Der Zahnarzt ist schnell gemacht, gleich noch in der gleichen Woche am Donnerstag und am Freitag. Während der Wartung  stellt sich heraus, das Selma zur Instandsetzung muss. Ein Loch im Milchzahn. Der Zahnarzt und ich vereinbaren, dass das Kind am nächsten Tag mit zum vereinbarten Termin der Jungs am Nachmittag kommt und das C. das kleine Mädchen begleitet.

Soweit so gut.

Aber es stehen noch weitere Wartungstermine an. Die Brille muss überprüft werden, zwei Mädels müssen auf notwendige Brillennutzung geprüft werden. Und Selma und Patty benötigen eigene Termine zur Überprüfung , ob eine Überprüfung auf dieses FAS  und / oder ADHS nötig sind.

Hoffentlich kommt da nicht noch mehr Instandsetzung raus. Ich würde gern mal wieder was anderes sehen als Wartezimmer…

Einhörner

Sie liebt Einhörner.

20170204_214655

Sie hat beidseitig Mittelohr. Nun nimmt das Kind morgens Antibiotikum und Schmerzmittel, eine Stunden später Petnidan und Orfiril, mittags wieder Antibiotikum und Schmerzmittel, abends noch mal Schmerzmittel und Antikiotikum und dann noch Orfiril und Petnidan. Ganz schön viel, finde ich.