Omma ist in so einer Endphase. Vielleicht oder auch nicht.
Einmal im Monat hat sie Chemo, also Immuntherapie, was wohl auch irgendwie Chemo ist und beim letzten Mal hat sie tags drauf erstmal einen Autounfall gebaut.
Sie habe sich vor dem Gegenverkehr erschreckt, mal war der schreckliche Transporter braun, dann weiß und sie hat mal eben beim nach rechts Ausweichen fünf Autos von acht in einer Parkreihe kaputt gefahren.
Beim Kegeln wäre das wohl ein gutes Ergebnis, denke ich. Nunja. Die Polizei kam, sie mußte Pusten. Null Promille.
Und dann kam der Brief von der Versicherung und auch in ihm war die Frage an sie, ob sie unter Alkoholeinfluß gefahren sei.
Sie hustete und konnte nicht mehr essen. Also war ich schon morgens bei ihr und überzeugte sie schon am Morgen nach dem Unfall, sie möge sich in der Onko-Praxis melden. Donnerstag nachmittag konnte sie hinkommen. Sie hatte eine Lungenentzündung. Mal wieder. Also bekam sie Antibiotikum und C. war sauer, als ich abends noch mal zu ihr fuhr.
Freitag vormittag ging ich für sie einkaufen, durfte aber die Einkäufe nicht nach Hause bringen, weil das der junge Mann vom Bringdienst machen soll.
Na wegen mir.
Und nachmittags sollte ich in die Apotheke und ein Medikament abholen.
Das Wochenende war nicht einfacher, aber am Montag drauf ging es ihr schon besser.
Und sie fragte mich, wie lange sie wohl diese Therapie machen müsse. „Naja, Mama, so lange wie du es willst. Aber heute war doch ein guter Tag. Freu dich doch an denen. Die gäbe es ohne die Medikamente ja gar nicht mehr.“
Ja, ich weiß, ich bin unsensibel. Es geht nicht anders. Ich sollte was für mich tun, hatte die Ärztin gesagt und habe mein Konstitutionsmittel geholt, weil ich mich abgrenzen sollte.
So auch das.
Nun gab es drei gute Tage und es geht wieder rückwärts.
Sie will fragen, welchen Sinn die monatliche Chemo macht und ob sie die noch weiter machen soll…..
Ich hab sie lieb, aber das muß sie entscheiden. Ist ihr Leben, da kann auch der Arzt nix zu sagen.
Ich finde auch, dass das nur die Oma selbst entscheiden kann und auch darf. Letztendlich geht es um Lebensqualität.
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