Gruselig

Ich gehe nicht gern nachts allein. Aber seit der Hüfte, da hab ich beschlossen, ich brauche Bewegung. Viel Bewegung. Und deshalb die zwanzig Minuten zum Bahnhof und vom Bahnhof.
Und ich biege in meine Straße und wechsele die Straßenseite, weil der Bürgersteig aufhört und schrecke hoch, weil mich ein gleißends weißes Licht fast trifft. Ich gucke nach links, wo das Licht herkommt und sehe, wie in der ersten Etage im Hausflur eine Taschenlampe leuchtet und frage mich, warum die jemand am Kopf trägt in seinem Haus. Ich frage mich, warum im ganzen Haus kein Licht ist, außer dieser komischen silbernen Lampe am Kopf.
Die Sicherungen denk, als ich ein komisches Geräusch höre. Wie wenn jemand Geschirr stapelt in einer wahnsinnigen Menge und ich frage mich, seit wann da oben im ersten Stock so bescheuerte Rollos angebracht sind, die ich an dieser Glasfront über Tag noch nicht gesehen habe. Und ich bleibe stehen, weil ich mich frage, warum jemand nachts um halb zwölf zum Schein einer Lampe am Kopf Geschirr schippt in seinem Flur und stelle fest, das die Haustür aufsteht. Und denke, das vllt eine riesige mega-große Scheibe kaputt gegangen ist, aber ich kann nicht verstehen, warum man dann nachts um halb zwölf sowas mit Licht aus wegmacht. Da sieht man doch gar nicht alles! Aber ich denke an M., dem bald der Strom abgestellt wird, und habe Angst, das mich die Geschirrschipper entdecken, obwohl ich mich frage, ob ich mal laut fragen soll, ob alles in Ordnung ist.
Ich bin dann mal lieber nach Haus. Ich glaube, nachts zu laufen, zwischen Leuten, die Taschenlampen auf ihrem Kopp tragen und Geschirr schippen im Dunkeln in ihrer Hütte, das doch nicht so gut.
Und vor allem, warum lässt man dabei die Haustür auf??

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