Ich bilde mich im Internet. Will möglichst viel richtig machen.Und das bedeutet : dauerhafte Analyse der Situation und der damit verbundenen Gefühle. ob sich wirklich jemand vorstellen kann, wie entspannend es ist, an der Maschine zu stehen und Luftleitteile einzupacken? Teile nehmen, Grad ab, auf Vollständigkeit kontrollieren, Nummer drauf, ab in Kiste. Und von vorn…
Ärgere ich mich über die Eltern? Ja.
Würde ich mich über fremde Eltern in der gleichen Situation auch so ärgern? Ja.
Weil ich das Leid der Kinder erlebe. Ihre Wut, ihre Verzweiflung. Mal läuft Selma durch das Haus und spuckt alle an. Mal ist sie wütend und dann sucht sie jemanden, um ihn zu schlagen, Patty, Mini oder auch gern, wenn beide nicht erreichbar, den Hund. Die Katzen haben ihr das schnell abgewöhnt.
Im Internet habe ich gelesen, dass es bei Pflegefamilien eine offizielle Familie und eine private Familie gibt.
Im Moment gibt es irgendwie nur noch die offizielle und das muss enden.
Unter der Woche kommt wieder und wieder der Vater der Mädels. Aber er holt sich nicht zur Besuchsregelung ab, sondern bleibt einfach hier. Es fängt schon damit an, wenn sie gekotet haben. Das kann er nicht, sagt er.
Und an den Wochenenden kommt der andere Opa mit der Mama. Mal Samtag, mal Sonntag. Und dazwischen ist arbeiten, Termine mit Sozialpädagogen und auch noch meine eigene Familie. Nun ist meine Mutter um die Ecke gezogen und nicht mal das wöchentliche Telefonat schaffen wir.
Und genau an meinem 50. Geburtstag ist wieder nichts privates, weil da wieder ein Sonntag ist, an dem die Kinder abgeholt werden.
Es fühlt sich an, wie man der Dulli von Jugendamt und Eltern ist. Solange die Eltern nicht wollen, ist man die Nanny. Und wenn sie dann doch wollen, dann..dann muss das Abholen oder Besuchen klappen.