Sie arbeiten in verschiedenen Firmen, aber ihnen ist eins gleich:
Sie haben immer was Lustiges zu erzählen, IMMER, ganz lustig. Immer eine Anektdote von der Freundin/ dem Freund, namenlose Wesen, die ihr Leben durch Telefonate bereichern.
Sie haben eine anfällige Konstitution und sind der ihnen zugeteilten Aufgabe kaum gewachsen, haben mal etwas gelernt, aber die Inhalte oft nicht verstanden.
Enno zum Beispiel hat mal Strassenbauer gelernt und setzt auch heute noch Hauptwasseranschlüsse nach gut Dünken, gern auch zu hoch, damit sie nicht vom Eigentümer übersehen werden. Lediglich der Schneepflug ist ein Problem, der reißt den dann halt ab, was wiederum bedeutet, das Enno auch weiterhin Arbeit hat.
Natalie ist Fleischtheke und liebt den Restewagen, der abends gepackt wird. Beim Einräumen kann sie sich Stunden an ihm aufhalten, so dass die Kollegen gern eine Wettrunde machen, nämlich wer minutengenau errät, wie lange sie dort einfach nur reinguckt.
Gerd arbeitet im Einzelhandel und wenn Ware kommt, nimmt er, ganz Kavalier, die schweren Sachen wie Klopapier, Hygieneartikel und überlässt wohlwollend den Damen die Dosen und Getränke.
Und Marco erklärt Freitag, das man überhaupt froh sein könne, wenn er einen Kanister in die Hand nehme und in Kartons stelle, denn immerhin ist Freitag. Und Freitag macht er keinen Akkord, sondern langsamer. Ihm fällt nicht auf, das das Donnerstag und Mittwoch auch schon so war und das Mädel hinter ihm am Band ihm schon gesagt hat, sie könne seine Arbeit nicht auch noch mit erledigen.
Sie sind so schön vorhersehbar. Und auch wenn es drollig ist, das man genau vorhersagen kann, wann Enno den 4-Meter-Anhänger mit Sand mit aller Macht rückwärts an den Radlader auf der Baustelle setzt, Nadine mal wieder krank zuhause ist oder Marco ein braunes Gesicht hat, weil er dem Chef und so, so sind sie doch die letzten, die gekündigt werden. Vielleicht aus Mitleid?