…sondern lieber in den Block am Stadtrand ziehe in die Mini-Wohnung in dem Häuserkomplex, der Mulitkulturell gefüllt ist.. Wo sogar drau0en die gelben Müllsäcke ordentlich in einem Gitterkäfig gestapelt werden….ja, und wo man einen Wohnberechtigungsschein braucht.
Ich war mit C. zum Packen üben für die Karre verabredet, als er mich anrief.
Er wolle mir nur was erzählen…..
Kurz zur Information vorher: C. wohnt in einem der besseren Viertel in GS. Er ist in ein Haus gezogen, das zu einer Reihe Doppelhaushälften gehört, die in U-Form gebaut worden sind. In der Mitte dieser U´s, u m die die Häuser stehen, ist Gras mit Wachsen bemüht. Leider gehen die Zufahrtswege nicht im U, so dass ich wie alle anderen auch den Rasen nutze, um aus dem U wieder rauszufahren.
Heute wurde also C. von seiner Nachbarin angesprochen.
Im Gegensatz zu dem Golf (naja, war immerhin ein Golf zwei in dunklem Blau, was sicherlich als Argument gelten kann) und dem silbernen Reiskocher und der kleinen schwarzen Karre, ich nehme an ein Corsa….also:
Seine Nachbarin sagte, er solle mir sagen, das ich nicht mehr über die Wiese fahren darf.
Nee, die is auch eingemietet. Die Nachbarin, nicht die Wiese. Letztere gehört der Stadt. Und die aufgezählten Autos sind nur die, die ich gesehen habe, wenn ich C. abgeholt habe und auf ihr gewartet. Das ist nicht oft, der steht immer schon in den Startlöchern.
C. regte sich auf. Ich sagte: „Was haste erwartet? Nu weißte aber, warum ich da nicht hinziehen will…..das kann man von außen sehen…“
Nun holte ich also C. vor dem Familieneinkauf ab und fuhr vor.
Vor dem Haus saß eben jene Nachbarin auf dem schiefen Brettergestell auf der schiefen Mauer( es soll eine Bank sein) und neben ihr die Frau Oldenburch aus dem Haus gegenüber. Eben jene Nachbarin und Frau Oldenburch hatten zwei kleine Mädel mit Puppenbuggies dabei, die blöd auf dem Waschbetonplatz zu C.´s Haus standen, ein Mädel sass dazwischen und das andere ging zu Oldenburchs „ihrem“ betonierten Vorplatz zur Treppe und wollte sich setzen.
„Ich will nicht, das Du dich auf die Steine setzt!“ sagte Frau Oldenburg und nötigte das arme Mädel mit der furchtbar praktischen Kurzhaarfrisur( meine Jungs kriegen das höchstens verpasst, wenn wir Läuse haben und die Mittel nicht mehr wirken), sich auf ein dickes Stuhlkissen zu setzen.
Das Oldenburch-Mädel wollte mir unbedingt was erzählen, nämlich was ihr Vater gesagt hatte, als wir über den Rasen gefahren sind.
„Mein Papa hat gesagt, also als ihr das letzte Mal über den Rasen gefahren seit, …“
Frau Oldenburch unterbrach ihre Tochter und beendete den Satz mit :“ Da hat er gesagt „Solche.“ , hat er gesagt.“
DAnn kam ein bisschen Schingelkram mit den Wechseljahren, die ich aus dem Auto geholt hatte, weil sie Papa immer mit drauf zu rennen , auf den Arm nehmen lassen und durch drehen, wenn sie in den Kindersitz zurück soll, begrüsst, während mein Sohn A. C. rausklingelte.
Das Oldenburch-Mädel war aber nicht doof. Sie wartet, bis eben jene Nachbarin und Frau Oldenburch wieder im Gespräch vertieft waren, kam mit ihrem Buggy auf mich zu und sagte:
„Mein Papa hat gesagt: Solche Arschkrampen.“
„hm?“
„Ja, als ihr über den Rasen gefahren seid, da hat mein Papa gesagt: Solche Arschkrampen.“
Als C. dann da war und die Wechseljahre im Auto, da habe ich ihr gezeigt, was ich von ihrem Vater halte.
Ich bin über den Rasen wieder raus aus dem U gefahren.
C. kaute lange dran rum und dann sagte ich ihm, er solle die nicht so ernst nehmen. Frau Oldenburch hat nix weiter als ihr Haus und die Kinder. Und eben jene Nachbarin nur den Hengst Horst, der sich als DJ Geld verdient und seit es den gibt, glänzt sie mit einer Reihe Comboystiefeln vor ihrer Tür, die aus genau zwei Paaren besteht. Gegenüber wohnt eine Frau, da habe ich geglaubt, das sie ein bettlägeriger Pflegefall ist, weil jedes ihrer Fenster gleich aussieht und zu Weihnachten hatte sie in jedem Fenster identische Weihnachtssterne , zum Sommer hin jetzt was weißes und letztes Jahre hatte sie in jedem Fenster je eine Orchidee stehen. Die is kein Pflegefall. Das weiß ich, seit sie, als ich C. nach Hause brachte, ans Fenster kam und dann doch lieber das Licht ausmachte, um besser gucken zu können. Ich habe ihr zugewinkt und C. in Grund und Boden geknutscht.
Oder die andere Nachbarin. Wenn ich C. bringe, ging sie anfangs immer nach ihrer Katze pfeifen. Jetzt stelle ich dasAuto ab und zack .ist das Licht aus. Dann kann man besser gucken. Jetzt hab ich ne neue Batterie. Wenn die das Licht ausmacht bei sich, mach ich meins am Auto an. Ich kann bis hinten an ihre Wohnzimmerwand funzeln…..Kannste lesen im Wohnzimmer dann…Vllt sollte ich doch mal die Einstellung der Scheinwerfer überprüfen lassen.
Ich meinte, das eben jene Nachbarin nicht sonderlich glücklich ist mit ihrem wilden Horst, kann man sich vorstellen, wenn man beide sieht. Glücklich sieht anders aus. Und das Herr Oldenburch, der seinen Garten mit einer Mega-Garage zubetoniert hat und den Rest mit einem Pav illion, was erklärt, warum die beiden Damen mit den beiden Mädels auf dem Präsentierteller allen zeigen mussten, wie toll sie sich um Kinder kümmern können, und nicht hinten in den Garten eben jener Nachbarin gegangen sind, das jedenfalls der Herr Oldenburch nicht unbedingt zufrieden ist, zumal sein Leben darin besteht, für die Hütte, die Frau und die Kinder zu arbeiten….also: Ich seh´s denen nach, aber spielen wird meine Tochter mit Euren Kindern nicht.
Solche Leute sind kein guter Umgang. Leute, die nicht mal den Arsch in der Hose haben, andere Erwachsene selbst anzusprechen und Kinder vorschicken zu müssen…..neee. Spiel nicht mit den Schmuddelkindern!
Auf jeden Fall weiß C. nun auch, warum es doch eine gewisse Fluktuation in diesem Viertel des Viertels gibt und warum die eine Wohnung nun schon ein gutes Jahr leer steht….
Und Du, C. , sei nicht so sauer. Mein ehemaliger Philosophie-Lehrer Kurt Reckmann sagte immer: „Und denken Sie daran, die Masse der Menschheit ist dumm.“