Wen wähle ich?

Wen wähle ich? Wer setzt sich dafür ein, dass Arbeitsrecht auch Recht bleibt?

Als ich in dieser Woche von der Arbeit kam, hat es zur Neuerung der letzten Woche wieder eine neue gegeben.
Letze Woche wurde erklärt, dass wir nicht mehr nur Sonntags arbeiten müssen, sondern auch verschiedene von uns morgens um sieben anfangen müssen.
Nun ja. Ich nach Hause, mit Omma telefoniert. Ich hatte schon öfter bemängelt, dass einige von uns erst freitags wissen, wie sie in der nächsten Woche arbeiten. Mir ging es letzte Woche auch so. Erst freitag erfuhr ich, dass ich Mittwoch zu meinem Urlaubstag am Dienstag frei hatte, aber dafür das gesamte Wochenende würde arbeiten müssen. Omma kam am Sonntag, weil C. auch arbeiten musste.
Nun kam diese Woche. Diese Woche hat es mich verrissen. Nix Sonntags-Arbeit, der Doktor hat die vor Kopfweh heulende und im WEchsel dazu fauchende Frau außer Betrieb genommen. Und zwar bis einschließlich Sonntag.
Nun habe ich also mit unser Omma gesprochen. Und die erzählte mir, dass sie von einer Verkäuferin von Rewe gehört hat, dass es ihr genauso geht. Das sie , wenn sie Glück hat weiß, wie sie in den nächsten vierzehn Tagen arbeitet, ansonsten aber auch nur tageweise eingeteilt wird. Und das als Festkraft??
Letzte Woche haben sie uns die Einrüstzeit gestrichen. Sie haben uns geschrieben, das zwar alle Rechner, wenn wir an den Arbeitsplatz kommen, gestartet sind, aber….das sind sie eh. Normalerweise sollen wir zehn Minuten vor Arbeitsbeginn da sein. Das ist schon merklich knapp, denn die Systeme, mit denen wir auf verschiedene Server zugreifen, brauchen, wenn´s gut läuft, zwölf Minuten. Die Zeit soll nicht mehr bezahlt werden, obwohl wir ohne die Dinger gar nicht arbeiten können. Jetzt sollen wir erst bezahlt werden, wenn wir in der Hotline sind.
Als ich nun meine Mutter fragte, die ja dauernd Zeitung liest, wen man denn nun wählen könne, der sich darum kümmert, das Arbeitsrecht auch Recht bleibt, sagte sie : „Niemanden. Es geht ja um arme Leute, die so wenig verdienen, dass sie noch zur Behörde müssen. Das interessiert niemanden von den Oberen.“
Also habe ich heute morgen meine Wahleinaldungen weggeschmissen. Wenn´s eh keinen interessiert, brauche ich unter den Phrasendreschern auf den Plakaten auch niemanden aussuchen.

Is gewählt worden….

Fehler, böser Fehler! Ich habe die Flyers vonne Parteien inne Post aufgehoben. So. Da saßen wir nun am Samstag, der C. und ich auf meinem Sofa, mit minimi und dem Rest und ich holte das ganze Werbematerial raus, daß so über die Zeit in meinem Briefkasten gelandet war. Wir hatten einen Ausflug zum Wahllokal geplant und wollten diesmal richtig, aber auf keinen Fall Almut von der CDU, denn nach Margie Kinsky ist das ja die typische deutsche Mutter und mit Übermüttern hab ich es nicht so.

Also…..die Grünen….barrierefreie Zugänge zu allen öffentlichen Gebäuden. Gut, können die ja gleich mal an meiner kleinen TU anfangen. Da gibts zwar bald nen Mega-Riesen-Super-Schickeneingang und ich war wirklich verwundert, daß man lediglich das Denkmal versetzt haben und die Bäume gefällt und den Rasen in pflegefreundlichen Stein verwandelt haben, aber auf das Versetzen der alten Holzkirche warte ich bis heute. Dat olle Ding stört echt in dieser steinernen Idylle mit Minimbäumen.

Nunja, sollen sie barrierefrei. Ich habe ja zu den Piraten tendiert, führte ich doch im Auto noch eine Diskussion mit meinem elfjährigen, was man denn wählen könne. Ich wollte nun nicht wie der alte Herr der Familie die SPD wählen, weil es die schon lange gibt und sie das geringere Übel sind. Naja,, wo er recht hat, hat er recht. Lange gibt es die schon, aber da kann man ne Menge reindeuten, finde ich. Das zeugt nun nicht unbedingt von qualtitativ hochwertiger politischer Arbeit.
Also die Piraten.
Als unser Oberbürgermeister gewählt wurde, war ich zu neu hier, um mitwählen zu dürfen. Da stand auch einer von denen zur Wahl, er war Hartz4-Empfänger.
Leider war ich nicht in der Lage, den in meinem Umfeld Wahlberechtigten klar zu machen, daß es hier nicht wirklich eine Wahl gibt, immerhin war der hier arbeitslos und die anderen hatten gut bezahlte Jobs. Da isses doch klar, daß man den Hartz4-Empfänger zum Oberbürgermeister macht, finde ich, dann hat der immerhin einen Job. Schlimmer machen kann der das Desaster eh nich..

Nun gut, ich also an die Piraten gedacht. Und dann leider deren Programm gelesen. Nicht , daß es schlecht ist, aber….
Ihr lieben Piraten, Schulessen ist schon für umme. Das heißt aber nicht , daß es gut ist und auch nicht, daß ich das in meinen Kindern haben will. Hier kostet ein Schulessen pro Kind und Mahlzeit drei Euro. Mir ist schon klar, weil man an die ganzen Eßgewohnheiten denken muss und so. Drei Euro pro Kind und Tag macht bei mir 15 Euro pro Tag, in der Woche also 75 Euronen.
Wie wäre es denn, wenn wir auf den warmgehaltenen Kantinenmampf verzichten und die Haushalte die drei Euro pro Mahlzeit und Kind kriegen…..Mist. Hab ich vergessen….dass muss ich dann ja wieder versaufen
Bei der Alternative, nämlich daß die Haushalte das Geld bekommen, kann Frau Darjeeling für ihre Kinder religionsgerecht kochen, ich für die meinen und Frau Genf für die ihren und es muss dann auch nicht fünf Stunden in Warmhalteboxen irgendwo rumstehen. Wobei, wenn das Bedingung ist, wegen mir auch das.
Es ist schön, daß die sich dafür einsetzen, die Piraten, daß wir alle an Informationen kommen sollen und müssen, grade vom behördlichen, aber….ich mache mir eher Sorgen um den Strompreis, denn ohne Strom auch keine Verbindung zum Internet.
Und ohne Internetzugang auch keine direkten Informationen vom Behördlichen, näh?
Da stand noch viel mehr drin, in der Broschüre , aber da kann ich jetzt nicht mehr nachgucken, das Altpapier ist schon im Container. Bis zur Broschüre bin ich davon ausgegangen, daß die Piraten zwar nicht regieren wollen, aber vllt mal die ganzen Diskussionen in Schwung bringen,die nötig sind, damit wir wieder lebenswert leben können…

Heute war nun Wahltag. Wir haben das mim Ausflug gelassen. Sinnlos, irgendwelche Kreuze machen zu wollen! Bei wem denn?  Den Teufel mit dem Belzebub austreiben? Näh.