Frau Kaufmann und die Arbeitsplatzsuche

Hier war jetzt nicht viel los. Ich habe eine Umschulung gemacht. Und trotz 2 mal Corona, einem Nierenstein und einem Schleudertrauma bin ich dort mit einem Gut raus.

Ich habe gepaukt. Weil ich ja was mitbringen will, dem neuen Arbeitgeber. Ich kann nicht nur mit 10 Fingern tippseln und das blind und schnell, sondern Word, Excel, Powerpoint, Outlook und wie sie alle heißen – kann ich. Und was ich nicht kann, dass erarbeite ich mir ganz schnell. Ich habe Lexware privat gemacht und einen neuen SAP-Schein und mache jetzt noch DATev. Ich habe die Abrechnungen gepaukt….Ich weiß, was ne GOÄ ist..und EBM und wie sie alle heißen….aber ich habe mir trotz des Krüppelbeins keinen Schwerbehindertengrad geben lassen. Weil: Der Rest von mir funktioniert ja noch.

Es funktioniert doch einfach noch. Und nur, weil ich keine Zentner mehr schleppen kann, bin ich doch nicht schwerbehindert. Ich kann Auto fahren und habe eins, das mit Gas fährt. Das ist wesentlich besser als mit Strom, weil zuverlässiger für ganz lange Strecken.

Im letzten November war ich beim Arbeitsamt. Ein Herr B. saß mir gegenüber und wollte meine Arbeitslosmeldung nicht entgegen nehmen. Das war 3 Monate vor Ende meiner Umschulung. Und dann sagte er: „Wenn Sie die Prüfung bestehen, kommen Sie mit dem Zeugnis und holen sich 1500 Euro und danach beantragen Sie Hartz 4.“ Ich habe ihm geantwortet, dass ich mich vorher aufhänge.

Ich habe eine Beschwerde geschrieben und zack rief mich meine Sachbearbeiterin an. Frau B. . Und machte mit mir einen Termin. Ja, wenn ich bestanden habe ( das Ergebnis der schriftlichen war noch nicht da), dann würde sie gucken, ob ich zu so einer speziellen Vermittlergruppe komme. Und das sie für so was ( also mich) gar keine Zeit habe. Sie habe zu viel zu tun.

Anmerkung: Die kenne ich schon von vor 7 Jahren. Von denen habe ich nie was gehört, von denen aus der speziellen Vermittlergruppe. Ist wahrscheinlich ein Aktenhaufen in irgendeiner Rumpelkammer.

Jedenfalls war ich nun nach meiner bestandenen Prüfung mit dem Schein wieder da. Und Frau. B. ließ mir ausrichten, dass sie mir demnächst einen Termin schicke. Was auch immer dieses demnächst ist. Vor Ablauf der 3 Monate oder danach?

Dann hatte ich ein Vorstellungsgespräch. Völlig egal, was ich kann. Noten egal. Völlig egal. Nur wichtig, ob ich ins Team passe. Ähm, ja….ähm….wir reden hier von Abrechnungen und Gesundheitswesen….Aber ob ich lernbereit sei….Ähm, ich hab grad gestern meine mündliche Prüfung bestanden und überlege jetzt, welchen Sprachkurs ich mache – russisch oder arabisch….also ich würde mal sagen: Lernbereit? Auf gar KEINEN Fall.

Ich bin Fachkraft. Ich bin ausgebildet, im Gesundheitssystem und im Büro zu arbeiten. Und ich will mein Wissen auch anwenden und dazu lernen. Aber : Ich bin 57 Jahre alt. Und ich komme dann in ein Vorstellungsgespräch, wenn ich in einer dieser Internet-Kurzbewerbungen mein Alter weglasse. Lasst euch das auf der Zunge zergehen.

Und ich möchte hier noch anmerken: Kein Arbeitgeber, bei dem ich war, hat mich gern gehen lassen. Einer hat sich sogar geweigert, meine Kündigung entgegen zu nehmen. Kundenorientiert kann ich. Selbst dann, wenn der richtig sauer ist. Kundenorientierung ist so einfach, eigentlich so klein. Einfach nur freundlich und engagiert, das Problem zu lösen. Und eben zuverlässig. Wenn man sagt, man ruft zurück, dann tut man das auch.

Vielleicht bewerbe ich mich mal als divers. Brauch ich zwar ein eigenes Klo, aber was soll’s. Divers haben sie auch gern.

Nie

Nie hätte ich gedacht, was Ahnenforschung nach sich zieht. Nie. Niemals. Ich habe gedacht, ich forsche zu Elfriede, schreibe eine Kurzgeschichte und hefte sie zu den Unterlagen und hinterlasse meinen Kindern ein kleines Büchlein der individuellen Familiengeschichte. Und dann buddel ich mal ein bisschen nach dem Vater meines Vaters, schreibe noch so ein altersverklärtes Ding, hefte den Stammbaum und die Urkunden dazu und zack. Nettes Überbleibsel, um das sie sich kloppen können.

Kann keiner sagen, ich hätte ihnen außer meiner Klopapier-Sammlung nichts hinterlassen. Mein Amazon-Dauerauftrag stimmt noch nicht mit den Bedürfnissen dieser Familie überein.

So. Und nun lese ich wirklich viel im Netz, man muss ja verstehen. Und  heute habe ich eine Seite gefunden, die genetische Tests anbietet, um herauszufinden, ob man jüdische Wurzeln hat.  Man nimmt diese Gruppe gern für Tests, weil sie ab dem 5. Jahrhundert so eine homogene Gruppe waren und man nicht mehr konvertieren konnte und bla….stimmt ja nun auch nicht so ganz, wie die deutsche Geschichte belegt. Aber, so jedenfalls die Betreiberin dieser 179-Euro-Unternehmung im Welt-Interview.

Was ist mit den Menschen los? Haben die nix gelernt? Gar nichts??? Ein Juden-Gen??? Gibt es dann auch ein Christen-Gen?

Ehrlich, ich habe in Artikeln gelesen, dass sich die traumatischen Erfahrungen der Eltern im Genpool der Kinder wiederfinden sollen. Und das von und das von renommierten Wissenschaftlern. Sind denn alle meschugge?

Verhalten wird übernommen in das eigene Verhalten. Und zwar ohne Worte. Aber erlerntes Verhalten hat doch nix mit den Genen zu tun. Sonst wäre ja mittlerweile auch genetisch angelegt, einen Dosenöffner zu benutzen, so lange wie es den schon gibt.

Wenn sich doch alles genetisch niederschlägt, warum müssen wir den Kindern denn dann die Nutzung von Besteck bei bringen? Sie erkennen ja nicht mal den Fingerhut als giftig, wenn man es ihnen nicht bei bringt. Warum ist das denn noch nicht in der DNA?

Was für eine Welt? Und welcher Führer wird wieder mit dem Rasse-Scheiß um die Ecke kommen und diesmal dient der DNA-Test als Arier-Nachweis? So toll unsere Wissenschaft ist, es gab immer einen Vollhorst, der es gegen die Menschheit verwendet hat. Denkt mal nur an die Atombombe.

Nicht verwandt

Heute kamen nun die ersten Urkunden aus dem Dorf meines Vaters. Und ich habe den Auszug aus dem Geburtsregister bestellt, weil bei meinem Auszug alle meine Kinder vermerkt sind.

Der Auszug meiner Oma kam und es stand nur ein Kind drauf. Mein Vater. Also habe ich angerufen. Habe nach dem Vater meines Vaters, der wieder nur ein weißer Fleck ist und nach meinem Großvater und meiner Tante gefragt. Zum Großvater kriege ich keine Auskunft. Ich bin mit ihm nicht verwandt. Also trage ich einen Namen von Leuten, mit denen ich überhaupt nicht verwandt bin und meine Tante gibt es nicht, weil bei meiner Oma nur das eine Kind eingetragen ist, nämlich mein Vater.

Und besonders ist, dass nicht eine Hebamme das Kind angemeldet hat beim Standesamt, sondern mein Vater wurde von seinem Großvater angemeldet.

Langsam wird es zur Identitätssuche.

Telefonat mit Mäl

Ich habe seinen Namen jetzt mal phonetisch geschrieben, weil man sonst immer Mal liest.

Also, Telefonat mit Mäl. Er ist mein Asperger und er sieht die Dinge immer so schön emotionslos, so trocken, dass es wieder leicht wird. So klar und nicht so gefühlsduselig wie ich.

Ich habe ihn angerufen, weil wir A. im Knast besuchen sollten, der sich aber nicht mehr gemeldet hat.

Und dann habe ich ihm von Tante J. erzählt. Also erst mal habe ich mich über meinen Taufspruch aufgeregt.

„Mal, Alter, und mein Taufspruch! Lukas 18,31. Wer gibt dem ’nem Kind so was als Taufspruch?! Ich hätte irgendwas blumiges, nettes erwartet, so was wie „der Sonnenuntergang ist die schützende Hand, die dich führt“ oder so, aber doch nicht die dritte Sterbeankündigung, in der es um Folter und Kreuz und alles geht, die die Jünger nicht kapieren!“

„Ja, wieso? Ist doch so!“ kommt da von Mal.

„MAL! „

„Ja, ist doch so. Dir hören sie doch auch nicht zu!“ Mit sie meint er die Familie, seine großen Geschwister. „Und welchen habe ich?“ Immerhin zahlt er Kirchensteuer.

„Du bist das Salz der Erde. Und hinten dran, was wäre in der Welt ohne das Salz. Ich durfte ihn aussuchen und habe mit dem Pastor gekämpft um den Teil, in dem es geht, wie es ist, wenn das Salz auf der Straße zertreten wird und nicht mehr da ist. Das war dem zu negativ. Und dann hat Tante J. gesagt, das Mädchen immer ihren Vater heiraten und sie hat so verschmitzt geguckt…“ , sage ich.

„Ja und?“

„Ja, Mal, dann wäre mein Vater ein Säufer, ein Lügner, ein Betrüger, ein Dieb, ein Schläger und ein Mörder!“ Den ganzen Tag bin ich schon entsetzt darüber und esse die ganze Zeit diese trockenen mülmenden Teekekse aus der Tüte, die der Hund so mag.

„Ja isser ja auch, was ich von dem gehört habe. „

„Mörder?!“

„Ja, halt Selbstmörder halt. Ist auch einer.“

Und jetzt wird auch klar, warum ich Familiengeschichte in kleinen Dosen brauche, so dass ich es erstmal verdauen kann.

Aber in dem Gespräch mit Tante J. habe ich raus gefunden, dass ich in der Familie gar nicht mehr die einzige Asi-Schlampe mit den vielen Kindern bin, weil auch väterlicherseits „die “ oft gern viele Kinder hatten.

Blick zurück….

…oder was es mit der Erbsünde auf sich hat. Keine Ahnung, wieso, warum und warum gerade jetzt….Die Zeit war schlecht, aber lehrreich. Alles, was passiert hat seinen Sinn und auch das, was man als schlecht erlebt, bringt einen weiter. Nutzt nur nichts, wenn es gerade passiert.

Das zu meiner Umschulung gehörige Praktikum war schwierig. Und ich bin oft verzweifelt. Aber es hat mich gezwungen, Dinge anders zu sehen. Ich gehe nun wirklich aufrechter und bin das schwarze Schaf meiner Familie, weil ich nicht mehr mit mache. Jede Familie hat einen Ausreißer, sagte Julia. Und dieser Ausreißer bin nun ich.

Ich habe immer mal in der Familienhistorie geforscht, merkte aber schnell, dass ich das Bild, das meine Mutter hatte, besser nicht anfassen sollte. Sie ist nicht böse, egal was war. Aber es macht ihr bedrohlich Angst, so bedrohlich, dass Tatsachen in diesem Leben nicht richtig Platz finden. Also habe ich den Plan zu gucken, aufgeschoben. Wenn die Kinder mal groß sind, meine Mutter nicht mehr ist….DANN, dann mache ich das.

Und es klopfte an. Klopfte erst leise, dann irgendwann lauter und ich wurde älter und mir war klar, meine Zeit läuft. Alle lachen, wenn ich sage, dass ich den Sonnenuntergang am Horizont schon sehen kann. Tante J., mit der ich gestern das erste Mal nach Jahrzehnten sprach, verglich das Leben mit einem Maßband, kein Meter lang, nur achtzig Zentimeter und auch bei mir bleiben bei ihrem Zentimetermaß nicht mehr viele über.

Irgendwann bollerte es an die Tür und ich musste gehen und sie aufmachen. Meine Mutter mit ihrem Krebs, die Pflege in die Hände meiner erwachsenen Kinder und eines Pflegedienstes. Ich brauche die Freiheit ohne schlechtes Gewissen zu gucken. Wer waren die alle? Was ist nach heute rüber geschwappt?

Vor vielen Jahren sagte meine Hebamme, die Traumen des Krieges hielten noch an. Habe ich nicht verstanden und mir deshalb gemerkt. Und je älter ich wurde, desto klarer wurde das. In der Kirche mag man es wohl Erbschuld nennen. Die, die sich über Generationen fort setzt. Und die will ich mir nun endlich angucken.

Nicht einfach. Erleichternd ist, fest zu stellen, dass das Gut in Schlesien ein Bauernhof war. Das war schon mal erleichternd. Und dann habe ich raus gefunden, wo der Großvater abgeblieben ist. Als ich das meiner Mutter sagte, sagte sie nur: „Da fahr ich nicht hin!“. Und mir war klar, das rüttelt am Bild. Ich habe raus gefunden, dass die erste Frau dieses Mannes nicht ertränkt worden war, sondern nach einer Totgeburt den Freitot gewählt hat. Und das war mal richtig erleichternd.

Und weil sich immer das eine zum anderen fügt, habe ich angefangen, auch auf Vaters Seite zu suchen.

Nicht einfach.

Das ist nicht einfach. Nach hinten gucken, nach vorne leben. Das nach hinten gucken geht nicht am Stück. Man muss das erstmal verdauen.

Aber einer muss es sich angucken. Immer.

Neues Jahr – 2023

Ich erwarte von diesem Jahr einfach Antworten. Das klingt einfach, ist es aber nicht.

Immer wieder hat sich so vieles in meiner Familie wiederholt, dass es unerträglich ist.

Meine Mutter habe ich in andere Hände gegeben, der Tillidin-Konsum macht den Umgang unerträglicher als sonst.

Kam schon meine Großmutter nicht zur Hochzeit meiner Eltern, so wurde ich mehr oder weniger von der Hochzeit meines Sohnes ausgeladen.

Mein drogenabhängiger Sohn gibt seinem großen Bruder die Schuld an seinem Elend und ich versuche ihm zu vermitteln, dass der Konsum seine höchst eigene Entscheidung ist- täglich.

Im letzten Jahr habe ich meinen Nachnamen geändert, weil meine Tochter einen jungen Mann aus Serbien vor der Abschiebung durch Heirat retten wollte und man dort meinte, dass wegen seiner kriminellen Vergangenheit mein Nachname besser wäre ….. was haben wir gelacht!

Der Vater der Kinder, die bei mir leben, nimmt mein Weihnachtsgeschenk, einem Foto seiner Kinder mit meiner Tochter, in seinem Verfolgungswahn als Angriff war – er säuft. Hilft jetzt auch nichts, aber er tut es.

Ich spreche gern mit meinem Asperger – der ist so trocken, auch wenn es manchmal heftig ist. Oder mit C., dem Menschen, dessen Leben aus Nullen und Einsen besteht und der mit knochentrockenen Zusammenfassungen die Beurteilung der Situation aus diesem emotionsgeladenen Mief holt, so dass die Entscheidungen besser werden.

Zwei meiner Kinder reden nicht mehr mit mir, ich bin ihnen peinlich. Na, dann ist das so.

Und weil es sich wiederholt, aller Bemühungen zum Trotz, aller Selbsthilfegruppen und Therapien zum Trotz, können es nur die stummen Nachrichten sein. Die, in denen die Familiengeheimnisse verborgen sind. Nein, meine Familie habe ich gefragt und keine Antworten bekommen, die erklären.

Also mache ich mich auf die Suche, um diese Stummen Nachrichten der Erziehung zu finden, die oft weiter gegeben werden, obwohl diese Verhaltensweisen gar nicht gebraucht werden

Und ich erhoffe mir Antworten. Und damit ändert sich wieder die Sicht.

Also bringt 2023 nicht nur Antworten, sondern auch eine neue Sichtweise, wenn es klappt. Das wird eine interessante Reise.

Frohe Ostern

wünsche ich gehabt zu haben. Wirklich und ehrlich, weil es irgendwie rund rum nicht wirklich froh ist, finde ich.

Alles ging schief. Wirklich alles. Der Nachtischkuchen kam nicht aus der Form, dass Eis nicht aus dem Topf, die Kartoffeln waren falsch geschnitten, manche matschig, manche hart, das Gemüse durch gegart, so dass man ein Baby einfach damit hätte füttern können und Omma wieder mit alten Geschichten und der Dauerschleife, dem Lebensmantra, sie achte jeden Beruf, sie habe vor allem Respekt. Freud lässt grüßen.

Und abends ging auch noch ein Kissen mit kleinen Stüropor-Kügelchen auf, füllte fröhlich den Abfluß, die Wäsche und, in meiner Verzweiflung, auch den Staubsauger, der eigentlich für nass und trocken sein sollte und dann lief das Wasser aus dem Motor. Und mein Sohn hat eine hundert Jahre alte Porzellanschale zerstört.

Nicht mein Wochenende.

Ich hoffe, Euer Wochenende war besser. Bleibt gesund.

Zieh Dich warm an!

Schon immer haben wir geguckt, nicht so viel zu verbrauchen. Nicht so viel Benzin, nicht so viel Gas, nicht so viel Wasser. Nur die Zeit ist unendlich.

Immer noch Corona-frei trotz Corona-Kontakten, fing das Gefühl und die daraus folgende Konsequenz schon vor zwei Jahren an, auf altes Wissen zurück zu greifen.

Irgendwann sagte ich zu Herrn R., früher C., dass ich doch recht froh über die Zeit im Hartz4 bin, weil ich so sehr viel gelernt habe, aus nix was zu machen.

„Wir haben noch Einsparpotential. Aber wie machen das jetzt Leute mit Hartz4 ?“ wollte er wissen. Auch ich hatte keine Antwort.

Und dann kam der Krieg. So schnell, so plötzlich. Erst sah ich den Wladimir noch wütend im Fernsehen, wie einen Vater, der stinksauer ist, der seinen Kindern das Tablet weg nimmt, und am nächsten Morgen…war er schon da. Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich habe es im Radio gehört auf dem Weg zur Umschulung und dachte nur: „So ein Arsch! Morgens um vier! Arschloch!“

Das es nicht besser wird mit der Zukunft, das war klar, aber so schnell?

In der Umschulung diskutierten wir heiß. Ich müsse das verstehen, die Ukrainer haben über Putin gelacht.

„Und wenn mein Nachbar über mich lacht, dann darf ich sein Haus anzünden und seine Kinder umbringen? Ich dachte, man ist kultiviert. Und ich dachte, der Putin ist ein großer Mann.“ Aber was ich schon denke….

Und dann habe ich Helga, die aus Russland kommt, gefragt, was denn das „Z“ bedeutet. Und sie sagte mir, sie wisse das nicht, den Buchstaben gäbe es so nicht im Russischen. ZZ vielleicht, weil manche Russland so schreiben.

Aha. Oder war es doch nur einer, der mal eben mit Klebeband rum ist, damit man sich nicht verwechselt und kein Kreuz genommen hat, damit es nicht zum Bulls Eye wird?

Und dann aus dem Hintergrund Silvia, Telegramm ist ihre Informationsquelle und sie erzählt uns, dass Biden gar nicht mehr Biden ist, weil man muss alte Bilder mal sehen, da sah der ganz anders aus.

„Boah, Silvi, ich denke, der ist geliftet und sie haben ihm am Hinterkopf mal eben die gesamte Gesichtshaut zusammen gezogen. Der ist schon 70 plus, da hat man normal Riefen im Gesicht….“

Aber Silvi ist sich sicher und sie kennt auch den Schuldigen an dem Krieg: Klar, die Amerikaner.

Jo. Schulhof ganz groß oder was? Weil der Rene sagt, die Cheyenne habe gesagt, das der Gregor über den Willi gesagt hat, deshalb zerlegt der Willie dem Gregor seine Wohnung und Familie? Ernsthaft? Wir haben 2022.

Und ich habe mich gefragt, nachdem ich keine Antwort auf die Ursache dieses Krieges finden konnte, weil, wenn da alles Faschisten sind, dann mach doch lieber nen Zaun drum und bewach‘ Dein eigenes Land, also als ich keine schlüssige Antwort auf das fand, was da passiert, da habe ich mich gefragt, ob sich der Putin mal gefragt hat, was seine Mutter wohl dazu sagt.

Und ich dachte: das schreib ich dem mal. Aber alle so: Neee, das macht überhaupt keinen Sinn. Und ich fragte mich immer wieder, bis ich feststellte, das ich selber Mutter bin und mich fragte, was würde ich denken, wenn einer meiner Söhne….Erst bin ich stolz wie bolle, weil der sich von ganz klein da hochgearbeitet hat und dann so was? Ich denke, ich würde ihm meinen Krückstock auf seinem Rücken kaputt hauen und mich von ihm los sagen. Der bräuchte nicht wieder kommen.

Und dann bin ich bei Omma. Ob ich die Hand von der Frau gesehen hätte, da aus dem Ort , die mit dem Fahrrad, die einfach erschossen worden war.

Japp . Rote Fingernägel und blaue Jacke.

Ob das nicht schlimm wäre.

Klar, isses. „Aber das ist Krieg, Mama. Denk mal an Opa Alfred, der war auch hinterher noch anders. Krieg ist scheiße!“

Omma denkt. Sie hat sehr gelitten in ihrer Kindheit.

„Du meinst, der Krieg macht die im Kopf kaputt?“

„Das würde ich jetzt so pauschal nicht sagen, aber es macht was mit den Menschen, es verändert die, wenn sie gehen und morden müssen. Das war doch bisher in jedem Krieg so. Die Deutschen , in Vietnam, in Syrien, in Bosnien, überall. Irgendwas passiert im Kopf der Menschen, wenn sie morden gehen müssen.“

Omma denkt an ihre Kindheit und erzählt von der nächsten Woche.

So. Ich muss mich bewegen. Es ist kalt. Ich heize längst nicht mehr alles, nur noch drei Zimmer, okay, heute vier. Aber ich konnte Selma nicht sagen, dass sie nicht die Heizung anmachen soll, weil das Gas vom Putin kommt. Ich habe ihr nur gesagt: „Mach brav weiter die Tür zu.“

Und ich bete das erste Mal seit Jahren jeden Tag. Für Mariupol. Jeden Tag gucke ich und freue mich, dass sie es noch nicht geschafft haben, es völlig einzunehmen. Diese Menschen sind für mich wahre Helden.

Lieber Karl,

heute bist Du wieder in den Nachrichten meines Handys aufgetaucht und ich kann es nicht mehr hören, was Du so von Dir gibst.

Mal ehrlich, Karl, ich bin 54 Jahre alt, habe 10 eigene Kinder groß gezogen, mich nötigen lassen, mir ein Kunstknie einsetzen zu lassen, weil das alte zwar kaputt war, aber mich alle Ärzte mit Orthese wieder gesund geschrieben haben.

So. Und nun geht halt der Virus um. Und das nicht erst seit gestern. Es ist total toll, dass es da Impfstoffe gibt. Innerhalb von nur ein paar Monaten. Und wir alle haben uns an die AHA-Regeln gehalten.

Und als man in meiner Maßnahme Tests forderte, die ich entweder am Nachmittag vorher würde machen sollen ( und die sind ja nur sechs Stunden verlässlich, zumindest bei den Kindern. Bei Erwachsenen gelten die ja 24 oder 48 Stunden. Ich bitte um Erklärung.) oder aber nach meiner Ankunft, da habe ich durchgesetzt, dass ich es mache, wie bisher. Ich teste mich zusammen mit den Kindern morgens vor der Abfahrt, denn welchen Sinn hat es, die Kinder zu testen und die sind negativ und dann mich zwei Stunden später und dann bin ich auch noch positiv? Das hat mir Verantwortung nichts zu tun. Verantwortung ist in dieser Sache: Es bleiben alle Zuhause, wenn ein Test positiv ist.

Wenn die Kinder eine Erkältung bekommen oder auch ich mal wieder, das ist nämlich seit dem neuen Knie alle zwei Wochen so, dann teste ich fünf Tage lang, weil Drosten gesagt hat, das erst am 5.ten Tag nach Ansteckung der Test zuverlässig ist. Und wann war denn die Ansteckung?

Ich habe Euch allen zugehört. Damals. Und dann wurden Eure Aussagen komisch, panisch, unzuverlässig, bei alten Menschen auch menschenunwürdig, weil entmündigend. Das habe ich mit unser Omma nicht gemacht. Sie ist ende 70 und hat seit 2018 Krebs. Und es ist ihr Leben. Sie bestimmt darüber. Und sie kann kommen, wann sie will und sie hat auch Weihnachten mit uns gefeiert und Geburtstage. Karl! Meine Mutter mag zwar altersgemäß seltsam sein, aber sie ist mündig. Sie ist tot-sterbenskrank und sie darf nicht nur essen, was sie will, sie darf das auch im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten tun. Und wir durften ja einen Besucher bekommen.

Aber zurück zur Impfung. Die Information besteht aus Gratulation für die Schöpfer und Hysterie in den Medien und Drohungen. Einfach nur Drohungen.

Karl, ich komme aus einem Haushalt, der aus der Geschichte dieses Staates gelernt hat. Bei uns gilt der Satz:

„Benutze Deinen Kopf!“

Nur weil ein Karl Lauterbach oder der Bankkaufmann Jens Spahn oder oder oder irgendwas sagt, mache ich das noch lange nicht.

Aber: Man ist ja nicht so und so suche ich Informationen. Richtig Informationen und nicht solche in den Nachrichten.

Als die Stikon sich gegen eine Impfempfehlung bei Kindern aussprach, lief abends auf ARD in den Spätnachrichten der Bericht über ein Grundschulkind, das an Lang-Cerveza erkrankt war. Und natürlich fand sich auch ein Kinderarzt, der von könnte, wäre und hätte sprach. Aber mal ehrlich, Karl, wer hört schon könnte, hätte und wäre?

Und wer von den Großen der Politik war es noch, der davon sprach, dass die Geimpften vor den Ungeimpften geschützt werden müssen? Finde den Fehler. Ernsthaft. Finde den Fehler.

Und dann Jens. Der. dessen Ehemann laut Medien Masken an das Gesundheitsministerium verkauft hat. Absprache beim Frühstück oder doch lieber beim Abendessen, damit man mit einem Glas Wein drauf anstoßen kann. Das ist doch selbstredend.

Als ich eine Freundin fragte, wo denn der Anstand und die Moral seien, sagte sie, das gäbe es nicht mehr. Ich habe auch den Eindruck, dass die Politiker vergessen haben, das sie Vorbildfunktion haben.

Aber zurück zur Impfung. Warum muss ich dafür unterschreiben? Warum darf ich darüber nicht diskutieren? Warum darf ich keine eigene Entscheidung mehr für mich treffen? Für mich, die letztes Jahr zusammen mit ihren Söhnen schon an einem fieberhaften Infekt erkrankt war, der eine hatte die Symptome, der andere die und ich ganz andere. Und hinterher las man, dass alle diese Symptome im Cerveza-Bereich vorkommen. Und wir haben alle was zurück behalten. Erst war ich dauernd müde und vergesslich. Und zwar so vergesslich, dass ich sogar vergessen habe, etwas vergessen zu haben. Und dann kam die Hämaturie im Wechsel mit Erkältung und Gelenkentzündungen. Und das hält bis heute an.

Aber zurück zum Impfen. Ich habe Termine bekommen und sie haben angerufen

  • an dem Tag, als mir die Zyste aus dem Kiefer operiert worden war
  • als ich gerade in den letzten Zügen eines Erkältungszyklus war
  • als der Urin wieder Kaffeebraun war und wieder keiner was finden konnte……

Und so sitze ich da und google. Im Springer -Verlag werden Daten zum Thema Cerveza, Aha-Maßnahmen und Impfung veröffentlicht.

Und allen ist gemein, dass die Probandenzahl doch irgendwie gering erscheint mit 365 und 425, es gab nur eine mit 1300 und ein bisschen.

Ich habe mir sogar die Formel gezogen für die Berechnung der Inzidenz und die ist echt lang. Und ich dachte:

„Na hoffentlich rechnet das ein Computer und der Programmierer war gut!“

Ich lese mittlerweile wieder viel Englisch. Die Engländer haben wieder eine Studie veröffentlicht, dass bei Delta Piontech nur noch einen Schutz von 39% bietet. Ja, keine Sorge, es waren wieder nur so um die 300 Probanden. Aus Israel kamen die ersten Meldungen, das auch Geimpfte an Cerveza erkranken und im Radio hörte ich bei den ersten Berichten aus Indien das Interview mit einem Arzt, der klar geimpft und doch wieder erkrankt war.

So. Und wir sollen die Tests selbst zahlen. Das mache ich zwar schon die ganze Zeit, aaaaber, okay. Ich habe immer einen ordentlichen Vorrat hier. Immer.

Ich habe ein Recht darauf als mündiger Bürger zu entscheiden. Und wenn ich mich entscheide, das Risiko in Kauf zu nehmen an Cerveza zu erkranken und zu sterben, dann ist das meine Sache. Und ich will weder in ein Krankenhaus noch auf eine Intensivstation.

Will ich alles nicht. Ich will mich vernünftig ohne Meinungsmache und Stigmatisierung ( Ich bin auch schon antisozial genannt worden, weil noch nicht gepiekt.) informieren und eine Entscheidung treffen dürfen, denn mit jeder Konsequenz aus meinen Entscheidungen lebe ich.

Ich habe hier Wörter verändert. Weil, und das erschreckt mich sehr, Algorithmen laufen, die Artikel rausfiltern und Accounts sperren, ob hier, das weiß ich nicht. Bei You tube ist das so. Ob hier, das weiß ich nicht. Aber: DAS finde ich absolut kritisch. Viel kritischer als die Auseinandersetzung mit dem Thema. Ebenso kritisch sehe ich den halbseitigen Bericht in unserer Regionalzeitung über eine Frau aus Amerika, die, nachdem ihr jetzt zwei Lungenflügel implantiert worden sind, so der Bericht, zum Impfen aufruft. Dieser Artikel war schon im Netz und jetzt in der Regionalzeitung. Dadurch wird er auch nicht besser.

Ich will wissenschaftliche Information. Ich will Zahlen und will wissen, wie der Stoff funktioniert. Und irgendwie ist mir klar, warum das Gepieke wiederholt werden muss und nicht lebenslang funktioniert, nachdem ich die Erklärung für die Funktionsweise gefunden habe. Und das war zwar auch im Netz, aber nicht bei einem der Nachrichtenkanäle.

In diesem Sinne: Mich kann weder das Kino noch eine Bratwurst oder ein Einkaufsgutschein locken. Ich finde es eher furchtbar, für wie blöd ich bei diesen Angeboten gehalten werde.

In diesem Sinne: Karl, mal keine Hysterie sondern tatsächliche Aufklärung mit Zahlen, Daten, Fakten von Leuten, die das können. Weil Politikern glaub ich mal gar nix mehr.

42:56

Am Mittwoch musste ich „nach’n Aaazt“, wie man bei uns sagt. Oder auch „nach’n Dokta“.

Am Abend zuvor war Vor-Elternabend in der neuen Schule von Minimi. Privatschule ihres Zeichens. Und da war so der Privatparktplatz vor dem Privatparkplatz der Anwohner der Strasse mit der Privatschule, also alles ganz privat. Ja und deswegen war die Teerdecke jetzt nicht so wenig huckelig wie auf einer nicht privaten Straße und zack, da bin ich mit meinen 3cm -Schuherhöhung erstmal akkerat umgeknickt.

Aber ma sowas von akkerat….Ich also Doktor. Und weil nix geschwollen war (Anmerkung der Nicht-Fachfrau: Dann ist auch nix gebrochen, weil wenn was gebrochen ist, sieht nicht nur die Stelle dick aus, sondern auch das direkt unter der Haut wirkt anders.), also weil nix geschwollen war und trotzdem schmerzhaft, aber fragt nicht wie, bekam ich eine Einweisung ins Krankenhaus.

Wir haben hier eins. Der Serie Asklepios. Ein Einweisungsschein, weil die Doktorsche wollte, das das geröngt wird.

Also nix mit meiner Annahme: Ich gehe nachen Doktor, kriege einen stützenden Salbenverband und bin ein paar Tage zuhause mit Fuß hoch.

Also ab in die Ameos. Und mit dem Einweisungsschein musste ich in die Notaufnahme.

Aha.

Es sollte ja nur geröngt werden.

Also an der Tür der Notaufnahme geklingelt.

Unterlagen am Tresen abgegeben, neben mir eine Frau im Rollstuhl und erzählte mir gleich, dass sie zwar hier bleiben müsse, aber nichts zu essen bekomme, immer nur einen „leeren Teller“, wegen dem Pilz, den sie sich vor zwei Jahren hier eingefangen habe…..

Gute Aussichten.

Letztendlich sitze ich im warte Bereich, drei Frauen vor mir und dann quatsche ich mit denen, um zu erfahren, wann ich damit rechnen kann, an die Reihe zu kommen.

„Und? Wie lange warten Sie schon hier?“

Und so erfuhr ich, das ich so mit eineinhalb/zwei Stunden Wartezeit würde rechnen müssen. Und es passte.

Rein und gleich in den Raum mit der seltsamen Stopuhr mit den roten großen Zahlen an der Wand.

Und dann musste ich es wissen, immerhin hatten die Kinder schon gefragt.

„Wofür ist denn das Ding mit den roten Nullen?“ Die kleine quirlige Schwester erklärte mir, das es eingeschaltet würde, wenn wieder belebt werde.

„Okay. Und wie lang wird so wiederbelebt? Immerhin stirbt ja das Hirn…“

„Das kommt auf den Arzt an…“

Frau Doktor mit Aussehen von anderswo kam, drückte auf meinem Fuß rum, wollte wissen, wie das passiert sei.

„Meine Tochter hatte an der Schule Vor-Elternabend. Auf dem Parkplatz bin ich umgeknickt.“

Und zack, war ich ein BG-Unfall, was sich dann beim Röntgen -Team rausstellte. Da ich der Ärztin schon beantwortet hatte, das es nicht auf dem Weg zur Arbeit passiert sei, sondern auf dem Weg zur neuen Schule meiner Tochter……Ich weinte fast, als ich es der Frau vom Röntgen-Team noch mal erklären musste.

Ich wurde geröngt, die Röntgenteam-Frau hat scheinbar alles in Ordnung gebracht und wurde in den Wartebereich zurück geschickt.

Schnell ging es jetzt.Um 11.10 drangekommen und um 11.40 schon zur Besprechung der Röntgenbilder. Und ich landete wieder in dem Zimmer mit den vier großen Nullen.

Die kleine wendige Schwester wurschtelte irgendwas, als die Ärztin in der Tür erschien und erklärte, der Raum mit den großen roten Zahlen müsse um 12.15 frei sein. Ein Patient komme, Poly-Trauma, auch im Bauchraum. Und ich guckte auf die Uhr und fragte mich, warum der so lange unterwegs sei, während sie weitersprach und sagte, es handele sich um einen Verkehrsunfall.

Sie ging, die Ärztin, die aus mir einen BG-Fall gemacht hatte.

„Da muss ich jetzt hier raus.“ sagte ich.

Ja, musste ich und die kleine Schwester suchte einen Raum und verwies auf einen halb privaten Raum.

„Neee, ich gehe in den Wartebereich.“

Und da hatte ich dann wieder Zeit. Ich fand den Kaffee-Automaten. Und freute mich auf den Snack -Automaten bis ich über dem Geldeinwurf das Schild „Defekt“ fand und ging rauchen und wartete.

Kurz nach halb zwei war sie wieder da, die kleine Sonne .

„Jetzt aber, Frau H.!“ Und ich sagte: „Ja.“ und humpelte mit meinem Stock hinterher. In der Zwischenzeit hatte ich erfahren, dass zwei Frauen auf ein Blutbild warteten und eine darauf, dass sie im Krankenhaus aufgenommen werde.

Wir waren uns einig. Da gab es doch noch bis vor kurzem so zwei Büros hinter dem Pförtner….

Aber die gab es halt, jetzt muss man damit in Goslar in die Notaufnahme.

Ich humpelte also in die Notaufnahme und die Tür zu dem Raum mit der roten Zahl stand auf.

42:56 stand in riesigen, roten Zahlen dort.

Ich guckte nach links und sah für einen kurzen Augenblick einen Menschen, noch in dem orangen Ding aus dem Krankenwagen, mit irgendwas grünem über seinem Körper, der Kopf war zur Seite gefallen, das was Gesicht war, war zur Tür gewandt und das ganze sichtbare Gesicht war blutunterlaufen. Keine Maschine. Nichts. Auch das Ding, wo diese Spritzen eingespannt werden, stand arbeitslos rum und am Kopfende stand ein Mann, der auf einem Klemmbrett Notizen machte.

„Das geht aber lange, das Wieder-Beleben.“ sagte ich zu der kleinen Schwester. Und sie erklärte, nein, das wäre nicht so, das wäre nicht nötig gewesen, das Wiederbeleben, sie wisse auch nicht, warum man die Uhr angeschaltet habe.

Sie ging und machte die Tür zu .

42:56

Warum hatte das eine halbe Stunde gedauert, bis der hier war? Das ganze Gesicht blau.

Warum war ich mit meiner Prellung hier und die anderen zum Verbandswechsel und zur Aufnahme im Krankenhaus?

42:56

Die Ärztin kam, kein Bruch, ein Salbenverband.

Ich habe der kleinen Schwester 20 Euro für die Kaffee-Kasse gegeben.

„Wir gehören hier nicht her. Ich mit meinem Fuß, die anderen mit Blutbild. Hier gehören die wichtigen Fälle her, aber ich nicht. Kaufen Sie sich einen guten Kaffee. Bleiben Sie gesund.“

Ich humpelte davon. Die Tür zum Zimmer mit der 42;56 war immer noch auf, eine Frau stand neben diesem Menschen, sie hatte eine Plastik-Kiste mitgenommen, die meinem Zimmer gegenüberstand, auf der irgendwas mit Achtung und Kühlung stand.

Ich bin nach Hause und habe mich geschämt. Weil ich mit meiner Prellung in einer Notaufnahme war.

Und dann habe ich Doro angerufen und sie hat mir erklärt, das der Kopf von jemandem, der tot ist, immer zu Seite fällt. Doro hat Rettungsdienst gemacht.

„Doro, wo haben die den denn hergeholt, das das so lange dauerte?“

„Der kam bestimmt aussem Harz. Aus Buntenbock oder so.“

„Warum haben die nicht den Hubschrauber gerufen?“

„Wenn der grad nicht frei ist….“

42:56

Ich würde diese Zahl gern auf Schilder an jeder Straße in den Harz malen, damit die Motorradfahrer endlich vorsichtig fahren. Und ich wünschte, wir hätten einen eigenen Rettungshubschrauber. Wünschen darf ich alles.

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