Mein Sohn Angus befindet sich endlich in der Entgiftung. Weg von den Drogen und dem Alkohol.
Jaja, ein Schritt. Weiß ich.
Aber darum geht es jetzt nicht.
Zum Konzept der Arbeit der Klinik in Kassel gehört das Erprobungswochende. Ein Streßtest für den Süchtigen. Der sieht dann nämlich, wie weit er tatsächlich ist. Erleidet er einen Rückfall, beginnt seine Entgiftung von vorn. Gutes Konzept.
Nun bin ich wiederholt angesprochen worden und tat mich doch sehr schwer. Die Einrichtung in Nordhausen, in der Angus seit Sommer lebte, tat sich ebenfalls schwer. Ein Erprobungswochenende schon nach eineinhalb Wochen? Uns allen schwahnte Böses.
Allerdings wollte ich nun Angus auch auf seinem Weg unterstützen.
Und so sprachen wir hier in der Familie über die Möglichkeiten. Können wir das? Was ist im Falle eines Rückfalles?
Und ich sprach mit der Klinik,. Dort wurde alles so leicht und einfach, gar nicht so schwer, wie sich das hier anfühlte.
Einen Nachmittag, den könnte ich mir durchaus vorstellen. Einen Nachmittag ausschließlich familienintern.
Aber ein Erprobungswochenende, DAS war uns dann doch zu viel.
Man könne ja jederzeit das Wochenende abbrechen.
Tolles Ei, bei gut zweieinhalb Stunden Fahrt, vielleicht auch noch völlig besoffen und hochaggressiv?
Wir kapitulierten. Und ich schrieb genau das dem Jugendamt.
Das WIR uns Gedanken gemacht haben und UNSERE Möglichkeiten überprüft haben, wir sehr wohl bereit sind, Angus auf seinem Weg zu unterstüzen, aber keine Möglichkeit sehen. derzeit das Erprobungswochenende zu ermöglichen. Und weiterhin auch keine Verbleibensperspektive zwischen Entgiftung und Therapie in unserem Haushalt sehen.
Die Antwort vom Jugendamt kam prompt:
Die zuständige Mitarbeiterin bedankte sich für die Information und erklärte, daß sich ihr die Frage stelle, wer denn „Wir“ sei.
Wer ist denn wir?
Na, wer ist wohl Entscheidungsträger in der Familie und ein Wir?
Ich bin versucht, ihr diese Frage zu schreiben.
Antwortmöglichkeiten würde ich auch gleich vorgeben, aber nur drei, sonst wird das wohl zu viel.
a) die Eltern
b) der Papst und die heilige Hildedgard und ich
c) der Hund und Patty
Ihr, damit meine ich Antwort c , müsst das machen, was sich für euch gut anfühlt und die Erklärung ist sinnvoll.
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So sehe ich das auch. Wir haben uns nämlich auch die Frage gestellt, wie wir unsere übrigen minderjährigen Kinder hier vor alledem schützen. Und da die sich nicht selbst helfen können, hat deren Anliegen auf Familie, Nikolaus und Wochenende Priorität. Angus ist fast 18.
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Das war sicher keine leichte Entscheidung, aber letztendlich muss Angus auch selbst da durch wollen . Ich hätte auch so entschieden wie Du! Die ganze Familie zählt!
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