Unrecht mit Unrecht vergelten, bringt noch lange keine Gerechtigkeit.
Das ist eines der ersten Dinge, die wir lernen.
Soweit so gut. A. begegnet mir in der Stadt. Ein bis dahin wirklich schöner Tag. Ich habe festgestellt, daß meine Kollegin in meiner Abteilung, die mir das Leben schwer macht, einfach nur überfordert ist und sie nicht alle hat.
Die ehemalige Party-Schönheit, die bei uns arbeitet, mir nur leid tut und habe mir einen Kaffee in der Fußgängerzone gegönnt während der einzigen Sonneminuten dieses Tages.
Als ich, bewaffnet, mit meinem Mini-Blümchen für die Terrasse, nach Hause watschele, holt mich A. ein.
Die Polizei habe ihn aus dem Unterricht geholt und befragt.
„Was??“
Doch, sie seien in die Schule gekommen und hätten ihn rausgeholt
Es war Herr R. aus Vienenburg. Den Namen wußte A. nicht und er musste “ ganz viel unterschreiben“.
„Was hast Du unterschrieben?“
„Das ich meine Rechte verstanden habe und sowas…“
Mutter Handy raus, Internet auf und in Vienenburg angerufen.
Der den Anruf entgegenehmende Beamte stellt lieber ganz schnell durch.
Ich frage erneut nach, ob es stimmt, das er meinen Sohn von zwei unifomierten Beamten habe aus dem Unterricht holen lassen.
Er bejaht meine Frage.
Ich frage nach, ob ein Haftbefehl vorlag oder Gefahr im Verzuge.
Nein, lag nicht vor. Aber wir wären gestern vorgeladen gewesen…
Ich falle ihm ins Wort.“ Wir müssen nicht kommen.“
Das stimme, aber „er bringe gern Sachen zu Ende“.
Ich frage nach, ob ihm klar sei, das A. vierzehn ist und ohne das Beisein seines gesetzlichen oder rechtlichen Vertreters gar nicht befragt werden darf?
A. sei ja so ein kooperativer Junge….
Ich erkläre ihm, das ich meinen Anwalt anrufe.
„Tun Sie, was Sie denken“, sagt er.
„DAS mache ich auch. Einen schönen Tag noch.“
Anwalt ist angerufen. Montag fahre ich hin. Dafür mache ich gern Überstunden. GERN.
Wann stellt dieser Staat eigentlich wieder Menschen ein, die sich an Recht und Ordnung halten, vor allem dann, wenn Sie bei der Polizei und Justiz arbeiten wollen?