Seit einigen Wochen sage ich C. immer wieder, das ich kein Kind von ihm möchte.
„Du hast schon eins von mir.“
„Das ist kaputt. Ich will ein Heiles!“ Wenn C. dann ansetzt, Mini zu sagen, ich habe gesagt, sie ist wegen ihrer Absencen kaputt, dann schubse ich ihn immer und er ist lieber leise.
Gestern nun habe ich die beiden Enkelinnen zum Einhüten gehabt. Die eine ist zwei, die andere gerade mal ein Jahr. Nach einer halben Stunde bin ich zu C..
„Du, ich will nur Sex, das mit den Kindern, das lassen wir mal.“
Das war wirklich gut, das mit die Ex-Schwiegertochter die beiden Mädels anvertraut hat, um zu ihrem neuen Freund fahren zu können. Man vergisst so viel, wenn die Zeit ins Land läuft.
Aber von vorn:
Ich brachte die beiden Mädels mit und setzte die Kleine aufś Bett.
„War die schon so dreckig oder hast Du das gemacht?“ wollte C. wissen.
Die Strumpfhose des Mädels wies eindeutige Krabbeldreckspuren auf. Und ich bete darum, das keines der beiden petzt, aber ich habe ihr einfach eine zu kleine Hose von hier angezogen. Ich bin da wohl sehr eigen.
Die größere von beiden entdeckte ersteinmal den goldene Osterhasenvorrat von C. und killte eins der beiden Ü-Eier mit Schafbecher.
C. war verzweifelt. Es tue ihm leid, sie habe das gefunden und er hätte gar nicht….Ich liebe dieses Mädel, denn sie hat sich auch gleich gemerkt, wo C. seine Kekse versteckt und durfte sich ohne ein böses Wort von ihm daran bedienen. Hachja.
Nunja. Ich habe gewickelt, hinterher geräumt, Stühle verkehrt rum auf die untersten Stufen der Treppe gestellt, damit die jüngste nicht hochklettern kann und dem Vater der Mädels geschrieben, dass wenn er nicht umgehend auftaucht, ich ihm die Eier abschneide. Die Mädels waren zwar mal zu Besuch bei uns, aber sie kennen uns doch nicht.
Gegen fünf gab es für die Kinder Apfelpfannkuchen und für C. Nudeln. Und C. wollte wissen, wie lange die Mädels noch bleiben.
„Bis um acht.“
Er legte seine Hände voller Verzweiflung über das Gesicht und seinen Kopf mit diesen auf den Tisch.
Wir sind halt bequem geworden. Wir haben es einfach.
Dann schlief die Jüngste. Und die Große der beiden kuschelte auf meine Schoß. Mini war eifersüchtig.
Der Papa der beiden kam. Und ich fühlte mich wie vor ewigen Jahren, als ich einfach nur auf der Terrasse sitzen konnte und den nächsten Ansturm der Kleinstkinder erwartete. Vater erklärte, er sei krank. Jo, sind Mütter auch. Und auch, wenn er mein Sohn ist, ich habe da nicht ganz so viel Verständnis. Nunja.
Wie in alten Zeiten habe ich Nuckel gesucht. Gott sei dank nutzen die Mädels die Sorte, die Mini auch nimmt. Dennoch: Es muss ja wieder in die Tasche zurück.
Abends bekamen die beiden noch einmal Brot. Ich habe meine letzte Dose Leberwurst aus dem Keller geholt. DAS will viel heißen.
Und als es gegen acht ging, habe ich die beiden noch einmal umgezogen, in ihren Satz Ersatzklamotten, wobei für die kleinere nix da war. Habe ich einfach das von uns angelassen. Gesichter geputzt, Hände, Pöter und was sonst noch war und habe die Mädels zur Mama an den Bahnhof gefahren.
Sie haben nicht geweint. Nicht einmal. Es sind zwei ganz starke kleine Mädchen.
Und nachdem sie fort waren, habe ich zum zehnten Mal die Spielcken im Erdgeschoss aufgeräumt, habe mich aber geweigert, das Duplo, das C. ausgeschüttet hat, um mit Mini und der Größeren der Enkelchen zu spielen, einzuräumen. Geschirr eingesammelt und den fehlenden Flaschendeckel gefunden.
Sowohl dem jungen Vater, der sich nach zwei Stunden wieder verdrückte, weil er nach Wernigerode zum Arbeiten fahren muss, als auch der jungen Mutter habe ich gesagt, das ich sie wirklich nicht beneide. Man muss ja immer hinterher sein. Wirklich hinterher. Es sind zwei wundervolle Mädels und der Vorteil hier war, sie waren auf viele Menschen umverteilt, aber ich musste Groß E. Geld bieten, damit ich kochen konnte.
Kenne ich alles von früher. ALLES. Das man heute weniger Windeln benutzt, nunja. Das mag schon sein. Es gab auch zu meiner Zeit Mütter, die nur zwei Packungen dieser Dinger pro Monat für ein Kind brauchten. Eine pro Woche und Kind. Ich habe dann überlegt, ob ich für die Enkelkinder Bekleidung kaufen sollte, weil die Mama wirklich schön angzogen ist, aber die Enkelchen so verwaschenes Zeugs hatten. Aber auch hier denke ich mir: Halt doch einfach den Mund. Freu Dich dran, das du Zeit mit ihnen hast. Irgendwann sind die so groß, da haben die keinen Bock mehr auf Omma. Und wenn sie Bock auf Dich haben, bist Du entweder so durch, dass Du deine eigenen Füsse nicht mehr erkennst, geschweige denn die Mädels oder Du bist tot.
Leicht hat sie es überhaupt nicht, die Ex-Schwiegertochter. Absolut nicht. Meine waren immerhin 18 Monate auseinader…das ging schon.