Neues von Hempelmanns oder: Boah, bitte nicht!

Wir haben geräumt. Es gab einen neuen Schrank für das Esszimmer, der alte flog zumindest teilweise raus.

„Stell doch einfach den ganzen Sperrmüll in die Garage, ich fahr das dann weg!“ C. ist immer so furchtbar lustig, vieles kriege ich gar nicht mehr die Treppe hoch.

Also sagte ich D., er solle die Stühle, die Matraze, den Buggy, die zwei Badezimmer-Unterschränke, das Kettcar und noch ein paar andere Dinge doch bitte einfach in die Garage stellen.

Sowohl den Doppelbuggy wie auch die kaum gebrauchte Kinderbettmatratze als auch das Kettcar hatte ich wie Sauerbier angeboten und nichts hatte einen Interessenten gefunden. Noch vor Doppelbuggy und Kettcar war die Garage voll und C.  ebbes genervt.

Und so kam er auf die Idee, den eingestaubten Doppelbuggy und das alte Kettcar mit einem Schild „Zum Mitnehmen“ an die Straße zu stellen.

Da stand es nun. Und wir fuhren einkaufen. Als wir wieder kamen, fanden wir nur noch das Schild vor.

Emm ging zu Rossmann und kam wieder  und erzählte, dass Hempelmanns Tochter mit dem Kettcar die Straße auf und ab fahre.

Hempelmanns sind die Nachbarn zwei Häuser weiter, die mit den drei Kindern. Die Eltern erwiedern den Gruß, manchmal. Hin und wieder. Also eher so ab und zu. Die Tochter von Hempelmanns starrte unsere Kinder aus dem Hempelmannschen Garten oft einfach nur an, auch wenn unsere Kinder ein fröhliches „Hallo“ riefen, sie starrte und das machte Mini irgendwann Angst.

„Lasse“, antwortete ich. „Hempelmanns Hund kackt ja auch in unsere Einfahrt.“

Emm mußte die Neuigkeit gleich mal C. erzählen.

Ich ging in den Garten und wollte Forsythien für die Eier schneiden. Eier, Ostern und so. Ich habe nur drei Zweige geschnitten, weil es über den Garten vom Doktor und seiner Frau rief und rief und rief. Beim dritten Zweig begriff ich, dass ich gemeint war.

Es war Herr Hempelmann.

„Danke für das Kettcar!“

DAS fand ich peinlich.

„Nicht dafür. Ist doch schön, wenn jemand Freude dran hat. Die Kleinen kann ich damit nicht fahren lassen und meine Jüngste ist dafür zu schwach. Wird ja nicht besser vom Rumstehen. Hauptsache, ihre Tochter hat Spaß.“

Dann wurde ich ins Haus gerufen und heute grüßt Herr Hempelmann nicht mehr.

Sie sind in den Urlaub gefahren. Woher ich das weiß?  Das Auto vom Doktor seiner Frau parkt bei Hempelmanns in der Einfahrt. Es soll Diebe abhalten. Besser kann man die wirklich nicht informieren, dass keiner Zuhause ist.