Gute Tage, schlechte Tage

So teile ich nun mein Leben ein. In gute und schlechte Tage. Schlechte sind solche, an denen sich Patty und Selma schlagen, bespucken, uns treten, beschimpfen.

Pflegemutter sein ist nicht einfach. Auch wenn ich dauernd meinen Kopf nutze, so ist es auch mir nach drei Tagen dem „Du bist doof, du bist kacke, Oma.“-Mantra bin auch ich reif für den Keller. Im Keller ist Schokolade. Und Marschmallows. Fünf Stück bekomme ich von denen auf einmal in den Mund und dann kann man nicht zurück meckern.

Ja, und  ich bleibe ruhig, wenn sie alles zerpflücken an diesen schlechten Tagen, fünf mal den Kleiderschrank ausräumen und dreimal selbst Windeln wechseln wollen, am liebsten mit großem Geschäft.

Manchmal werden die schlechten Tage zu furchtbaren Tagen, wenn sie zu viele hintereinander sind und dann zweifle ich an mir, ob ich dieser Aufgabe überhaupt gewachsen bin. Und dann, genau dann kommen ein paar gute Tage. Dann ist das Haus nicht voller Schreien, Schlagen, Schubsen, Kneifen. Dann ist der Flur zum Wintergarten voller Knetsand und sie sitzen zu dritt und machen mit der richtigen Knete kleine Kuchen, malen und spielen dann doch wieder im oberen Kinderzimmer Vater-Mutter-Kind oder Prinzessin und Prinz und Selma will unbedingt der Prinz sein….

Ich wünsche mir ganz viele solcher guten Tage so lange die Mädels hier sind.

Ein Gedanke zu “Gute Tage, schlechte Tage

  1. Du kannst ja jetzt nicht in ein paar Wochen alles nachholen, was die Eltern versaeumt haben. Ich bewundere eh Deine Energie, das habe ich aber schon häufiger gesagt, ich wuensche dir nur gute Tage!!!

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